Diskussion:Christian Wraa

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Sorgenlos in Abschnitt Zusätze
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Entsprechend der Anzeige starb er in Berlin --Sorgenlos (Diskussion) 23:40, 22. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Nachtrag zur Tätigkeit als Fotograf: Am 28. März 1857 erschien eine Anzeige in den Hamburger Nachrichten, dass ehemals Völlnersche Atelier würde „unter dem Namen Münchner Atelier seine Wirksamkeit fortgesetzt“. Es ist auffallend, dass für ein in Hamburg gelegenes fotografisches Atelier im Jahr 1857 ausschließlich in den Altonaer Nachrichten geworben wurde, alle anderen Fotografen zeigten in den Hamburger NAchrichten an. Alle Anzeigen sind unterzeichnet mit „Empfohlen durch Christian Wraa“, Überschrift „Münchner Atelier“. In einem am 18. Februar 1858 in den Altonaer Nachrichten veröffentlichtem Verzeichnis der luth. Hauptkirche von Altona wird die Geburt seiner Tochter Maria am 9. Agust 1857 angezeigt vom Kaufmann Nicolai Christian Wraa. Unter dem Datum 14. November 1858 meldeten die Altonaer Nachrichten, dass der Commissionair C. Wraa samt Familie von Hamburg kommend in Wachtmann`s Hotel abgestiegen sei. Hat er tatsächlich fotografiert oder lediglich fotografieren lassen? Auch geriet Wraa mit einigen Menschen in Streit, denn sein Name erschien mehrmals in der Rubrik „Handels-Gericht“ (Börsen-Halle - 1858-02-03, Börsen-Halle - 1858-12-15, Börsen-Halle - 1858-10-30). Auch das spräche eher für eine Tätigkeit als Kaufmann. Auch bei Weimar fehlt er in seiner Aufstellung zu Hamburger Daguerreotypisten. Gruß --Sorgenlos (Diskussion) 00:56, 23. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Der Autor Tomkater antwortete auf Benutzer Diskussion:Sorgenlos#Christian_Wraa. Folgend die Kopie der Diskussion:
Super Recherche, müssen wir schnell einarbeiten. Über die Bezeichnung Münchener Atelier hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber nichts gefunden. Könnte es sich um bestimmte technische Verfahren handeln? Oder hängt es mit den Freiluftaufnahmen („im Garten“) zusammen? In der Münchener Malerschule gibt es eine Phase besonders kontrastreicher und farbintensiver Malerei. Vielleicht ist der Begriff davon – noch in der SW-Zeit – inspiriert? „Kaufmann“ klingt als bürgerliche Berufsbezeichnung seriöser als „Erfinder, Tabakhändler, Patentehändler“, ist der Sache nach wohl dasselbe. Herzlichen Dank —Tomkater (Diskussion) 08:51, 23. Aug. 2023 (CEST)Beantworten
(„im Garten“) hier gerät deine Vermutung in die falsche Richtung. Die Räumlichkeiten, in denen die Porträts aufgenommen wurden, waren zu der Zeit ähnlich einem kleinen Gewächshaus. Licht war die notwendige Voraussetzung für eine gute Fotografie. In Hamburg lagen diese „Glashäuser“ im Garten oder auf den flachen Dächern von mehrstöckigen Häusern. Vermutlich hatte der Daguerreotypist Johann Völlner, ein sehr umtriebiger Fotograf, im Juni 1856 in den Gr. Bleichen 11 das Atelier eröffnet. Da Chr. Wraa im Hamburger Adressbuch von 1859 im Straßenverzeichnis als alleiniger „Bewohner“ verzeichnet ist, wird es sich eher um ein bescheidenes Häuschen als um ein in dieser Gegend zu vermutendes Geschäftshaus gehandelt haben. Im Mai 1857 verläßt Völlner das Atelier und vermutlich übernimmt es Chr. Wraa. Auch Chr. Wraa verläßt die Gr. Bleichen schon nach einem Jahr im Juni 1858, denn er schaltet keine Anzeigen mehr. Wenn er tatsächlich als Fotograf gearbeitet hat, dann nur ein Jahr. Ende März 1857 erschien eine Anzeige, die verkündete, dass das fotografische Atelier von J. Völlner unter dem Namen „Münchener Atelier“ fortgeführt werde. Für diese Namensänderung gibt es nur Mutmaßungen. Meist zielten diese Änderungen auf eine technische Neuheit, die mit dieser Örtlichkeit, z.B. amerikanisches Atelier von der Kundschaft in Verbindung gebracht werden sollte. Hierzu fehlt mir tiefergehendes Wissen. Gruß--Sorgenlos (Diskussion) 11:03, 23. Aug. 2023 (CEST)Beantworten
Mit dem Begriff "Münchener Atelier" setzt sich übrigens auch Jens Jäger: Gesellschaft und Photographie Formen und Funktionen der Photographie in England und Deutschland 1839–1860. (Diss.phil. Hamburg). Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 1995, S. 102 Anm. 49, auseinander (Google-Books). Deine Theorie der Übernahme der Atelierräume in den Gr. Bleichen 11 wird auch durch die Monographie von Wilhelm Weimar: Die Daguerreotypie in Hamburg 1839–1860. Otto Meissner, Hamburg 1915, S. 49 und S. 50 bestätigt. Wraa bezeichnete sich übrigens im Altonaischen Adreßbuch für 1860 selbst als "Photograph". Gruß --Tomkater (Diskussion) 16:38, 23. Aug. 2023 (CEST)Beantworten
Wie Jens Jäger in seinem von dir erwähntem Artikel darauf kommt, „Pariser“, „Französisch“ und „Amerikanisch“ als „halbstaatlichen Qualtätsnachweis“ zu bezeichnen, erschließt sich mir nicht. Mir ist die Bezeichnung „Münchner Atelier“ auch nicht aus der zeitgenössischen Literatur bekannt. Der Betreiber eines/des „Amerikanischen Ateliers“ in Hamburg war nachweislich in Amerika. Und einige Daguerreotypisten mit französisch klingenden Namen zeigten mit dem Zusatz „aus Paris“ an. Und um die Spekulation auf die Spitze zu treiben: Im Mai 1856 zeigte ein ehemaliger Hauptmann der schlesig-holsteinishen Armee die Eröffnung eines „Pariser Ateliers“ im Neuen Wall (Parallelstraße zu Gr. Bleichen) an. Vielleicht setzte Wraa mit der Bezeichnung „Münchner Atelier“ etwas dagegen? Die Nachweise für eine Tätigkeit von Wraa, die die Bezeichnung „Photograph“ als ausgeübter Beruf rechtfertigen, halte ich weiterhin für wenig überzeugend. Auch die berufliche Kombination Gastwirt und Fotograf -wie bei Wraa- gab es (unter in Hamburg lebenden Fotografen) mehrfach. Bei genauer Betrachtung betrieben manche dieser Gastwirte ein Atelier ohne selber als Fotograf tätig zu sein. Last but not least. Einträge in Adressbücher wie der Wraa von 1860 sind Indizien und keine behördlichen „Meldungen“, wie du schreibst. Diese Einträge wurden vom Adressbuchverlag im Herbst des Vorjahres bei den Inserrenten abgefragt. Für zuverlässiger halte ich folgende Zeitungsmeldungen, die eher für einen Aufenthalt außerhalb Altonas sprechen: C. Wraa Gastwirt aus Tönning steigt im Elb-Hotel ab (Altonaer Nachrichten. 19. Januar 1860, Seite 3; 1. September 1860, Seite 2; 22. Dezember 1860, Seite 2) So -nachdem dies alles geschrieben war- stieß ich auf folgende Meldung: Herr Karpf kauft das photographische Atelier von Hern Chr. Wraa (Altonaer Nachrichten. 2. Februar 1859, Seite 1), womit dann folgende Meldung: Wraa tritt Anfang Mai 1859 in die österreichische Marine in Triest ein (Altonaer Nachrichten. 4. Mai 1859, Seite 1) erklärbar wird. Folgende Meldung war sogenannter Beifang: Der Commissionair Nicolai Christian Wraa aus Hadersleben wird Altonaer Bürger (Altonaer Nachrichten. 11 Januar 1852, Seite 1). Gruß --Sorgenlos (Diskussion) 11:43, 24. Aug. 2023 (CEST) Nachtrag: Fallissement. „Am 23. März 1857 des hiesigen Bürgers und Commissionairs Nicolai Christian Wraa der Concurs der Gäubiger anerkannt“. (Altonaer Nachrichten. 27. März, Seite 3)--Sorgenlos (Diskussion) 13:01, 24. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Zusätze

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  • Wraa hält sich im August in Ledsund/Schweden auf (Altonaer Nachrichten. 8. August 1854. Seite 1)
  • Wraa hält sich in der Nähe der Aland-Inseln auf (Vermischtes. In: Altonaer Nachrichten. 6. August 1854. Seite 2)
  • Wraa verkauft Steinkohlen in der Holländischen Reihe 6 (Anzeige in den Altonaer Nachrichten 25. Januar 1852, Seite 4)
  • Eintrag Personenverz. des im Altonaer Adressbuch u.a. 1855, 56: Chr. Wraa, Cigarrenlager, gr. Wilhelminestraße 21
  • Eintrag Personenverz. des im Altonaer Adressbuch u.a. 1857, 58: Chr. Wraa, Cigarrenlager, Brunnenstraße 63

--Sorgenlos (Diskussion) 16:29, 24. Aug. 2023 (CEST)Beantworten