Diskussion:Die große Wette

zeitgenöss. Zeugnisse:

Ausführlich beschrieben wird die Handlung zu dem Film "Der Elektromensch. Ein Zukunftsbild aus dem Jahre 2000 in 3 Akten. Regie: Harry Piel. Ort der Handlung: Amerika. In den Hauptrollen: Mitzi Wirth und Ludwig Trautmann." in der Kinematographischen Rundschau Nr. 430 vom 4. Juni 1916 auf S. 38-39 (online bei ANNO (S. 38) und ANNO (S. 39))

Eine Anzeige der Verleihanstalt Philipp & Preßburger, Wien-Budapest-Lemberg in der Kinematographischen Rundschau Nr. 435 vom 9.Juli 1916, auf S. 20 (online bei ANNO) wirbt für den Film mit einer Abbildung des Elektromenschen [in Lederjacke und Fliegerhelm] und dem Text “Der Elektromensch” oder: “Die Wette im Jahr 2000". Sensationsfilm in 4 Akten. Regie: Harry Peel [sic].

Die Beschreibung in der Kinematographischen Rundschau ist in technischer Hinsicht genauer, näher an der Wirklichkeit der 1915 verfügbaren Mittel.

1. “...und lenkt denselben mittelst drahtloser Telegraphie” : hier ist nicht von einer “camera obscura-Fernsteuerung” (was immer man sich darunter vorstellen mag: denn eine camera obscura, eine Lochkamera, ist bestenfalls ein photographisches Prinzip (Loch statt Linse), und eignet sich daher gewiß nicht dazu, etwas fernzusteuern) die Rede, sondern von Funktechnik, wie sie zur Zeit des Weltkrieges entwickelt und einsetzbar war.

2. “Durch den Fernphotographen (ein schönes Bild für das Fernsehen) kann Ardan alle Vorgänge im Hause Foggs beobachten”. Vielleicht sind hier zwei Erzählmotive beim Beschreiben durcheinander geraten, denn zum Beobachten würde sich eine Kamera, wenn auch keine obscura, ja wiederum eignen.

Hier sind wir nun wirklich im Bereich der Sci-Fi gelandet, denn von Fernsehen konnte 1915 tatsächlich noch keine Rede sein; da gab es höchstens erst einmal die Bildtelegraphie nach dem System Korn. Die aber lieferte nur stehende Bilder.

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