Diskussion:Große Pariser Moschee

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Khatschaturjan in Abschnitt Rettung von Juden durch Imam Benghabrit ?
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Bildergallerie

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Selbstverständlich sind Bilder zur Illustration eines Artiel gut und auch sinnvoll, wenn aber fast der ganze Artikel nur noch aus Bildern besteht dann geht etwas schief. Bitte erst etwas über den Garten schreiben und dann Bilder dazu einfügen. Bitte erst etwas zur Architektur schreiben und dann Bilder ... . Dito zum Restaurant. Dito ... --Nati aus Sythen Diskussion 22:09, 9. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Rettung von Juden durch Imam Benghabrit ?

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Im Artikel heißt es:

"Während der deutschen Okkupation unterstützte der Rektor der Moschee die Résistance. Insbesondere verschaffte Si Kaddour Benghabrit gefährdeten Juden Papiere, die sie als Muslime auswiesen, und rettete dadurch mehreren Hundert das Leben. Ismaël Ferroukhi hat diese Episode 2011 in Les hommes libres (Die freien Menschen) verfilmt."

Diese Geschichte stellt sich nach aktueller historischer weitaus nicht so heldenhaft dar wie im Wikipediaartikel. Lest dazu einfach das Kapitel Die Pariser Große Moschee unter der Besatzung in Georges Bensoussans Buch Die Juden der arabischen Welt, Seite 135 ff.. Es ist sehr fraglich, ob die Moschee überhaupt vielen Juden gehölfen hat. So meinte u.a. Serge Klarsfeld, dass er unter Tausenden von Juden der damaligen Zeit nach dem Krieg nie etwas von diesen muslimischen Rettungsaktionen gehört habe. Siehe auch:

"Serge Klarsfeld lui, le président de l'Association des filles et des fils de déportés juifs de France, se montre sceptique concernant le chiffre de 1500 juifs sauvés. Si la "démarche de lancer un appel à témoins" entreprise par l'association des Bâtisseuses de paix lui semble "positive", il précise tout de même que "sur les 2500 membres de notre association", il "n'en ai jamais entendu parler."

Jüdische Organisationen in Frankreich sind genauso skeptisch und haben es abgelehnt den Film zu unterstützen. Ethan Katz dagegen schreibt, dass der Rektor und die Moschee in der Besatzungszeit abwechselnd als "Agenten des Widerstands, des Interessenausgleichs und der Kollaberation" agierten. Noch was zu dem angeblich so heldenhaften Rektor der Moschee:

"Benghabrit machte sogar den Vorschlag, eigene nordafrikanische Imame in die Lager zu schicken, und sicherte den Deutschen zu, persönlich die Verantwortung für deren Loyalität zu übernehmen, Auch seine eigenen Dienste bot er an: Er schlug vor, die religiöse Betreuung der Gefangenen zu organisieren, und ließ außerdem seine Bereitschaft erkennen, in Deutschlands arabischem Rundfunkpropagandadienst zu sprechen." (zitiert nach David Moradel: Für Prophet und Führer - Die islamische Welt und das Dritte Reich, Klett-Cotta, 2017)

Außerdem versicherte Benghabrit in Paris, dass er das Vichy-Regime als legitime Regierung Frankreichs anerkenne und drückte seine Loyalität zu Marshall Petain aus. (A History of Jewish-Muslim Relations - From the Origins to the Present Day, Pinceton University Press, 2013, Seite 517) Das klingt eher nach Kollaboration mit als nach Widerstand gegen die Nazis, oder?

Das ganze ist eher eine aufgebuschte Heldenlegende um auch mal eine Story aufweisen zu können in der Muslime nicht wie sonst üblich Antisemiten sind sondern Juden angeblich geholfen haben. Das soll wohl den Antisemitismus der arabischen Welt im 2. Weltkrieg und die Begeisterung der Muslime für Adolf Hitler etwas kaschieren. --94.217.248.197 07:45, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Benghabrit hat nachweislich mit dem Vichy-Regime kollaboriert. Gleichzeitig weigerte er sich aber hartnäckig, den Anordnungen der deutschen Besatzer zu gehorchen, die von ihm verlangt hatten, den Nazifreund Mohammed Amin al-Husseini nach Paris einzuladen. Im Leben ist halt nicht alles schwarzweiß. Benghabrit war überzeugter und begeisterter muslimischer Franzose (bzw. französischer Muslim, wie auch immer) und gleichzeitig ein raffinierter Diplomat. Als Leiter der Pariser Moschee war er bereit zur Kollaboration mit den Vichy-Behörden. Er war aber nicht bereit, den Nazis im besetzten Paris die Juden auszuliefern und sie damit dem sicheren Tod preiszugeben. Irgendwo hatte die Kollaboration für ihn Grenzen. Das, finde ich, verdient auch heute noch Respekt. --Khatschaturjan (Diskussion) 17:40, 25. Jun. 2023 (CEST)Beantworten