Diskussion:Jencquel

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Senator Georg Jencquel ( 21. Dezember 1678 - 23. Juni 1758 ) Verfasser des Nekrologs: Michael Richey 1758 Aus dem Lateinischen übersetzt: Christoph W. Büsch 2007 Transkription: Claus Ascan Jencquel 2008 Die Familie Jencquel ist schon lange in Hamburg ansässig und hat mehrere angesehene Kaufleute hervorgebracht, deren Gewerbe nicht nur ihren Häusern, sondern auch der Stadt „ansehnlichen Nutzen geschaffet haben“. Einer von ihnen Caspar Friedrich Jencquel betätigte sich nebenher auch als Gelehrter und schrieb eine „Museographie“, eine Übersicht über alles, was es an bedeutenden Kunstwerken und wertvollen Büchern gab. Dies Buch überließ er dem berühmten Breslauer Mediziner Johann Kanold zur Prüfung und Herausgabe. Das bedeutendste Familienmitglied ist aber „ der nunmehr“ in Gott ruhende Herr Jorge. Sein Name taucht ansonsten noch in den Versionen Georg und Jürgen auf. Er wurde am 21. Dezember 1678 in Hamburg geboren. Sein Vater war Johann Jencquel, seine Mutter Maria Nothnagel, Tochter des Oberalten Christoph Notnagel. Nach dem Ende seiner Kindheit wurde er Kaufmann in der väterlichen Firma und übertraf seine Standesgenossen bald an Fleiß und Tüchtigkeit. Nach dem Tod des Vaters am 19. August 1699 setzte er die Firma mit seiner Mutter fort und wurde nach ihrem Tod Alleininhaber, der das Geschäft nicht durch Reisen, sondern durch häuslichen Fleiß betrieb. Das Unternehmen stand besonders mit der iberischen Halbinsel in Geschäftsverbindung und unterhielt ein Kontor in Lissabon. Sein Ansehen wuchs so, dass er an der Börse als Ratgeber im „Handel mit Lissabon“ und als Richter oder Lehrobmann bei Streitigkeiten herangezogen wurde. Gern und freiwillig übernahm er auch öffentliche Ämter wie das Kriegskommissariat, die Überwachung der Befestigungen, der Artillerie, die Verwaltung des Waisenhauses, die Beaufsichtigung der Bank und endlich auch die Admiralität. In Anerkennung dieser Bemühungen wurde er am 28. März 1729 in den “erlauchten Orden eines hochedlen und hochweisen Rates“ durch „ordentliche Wahl aufgenommen und stellte sich hier allen auf ihn zukommenden Pflichten zur Verfügung. 1738 und 1739 übte er das richterliche Amt, die Prätur, aus, eine für einen Kaufmann besonders schwierige, mit Ärgernissen verbundene Aufgabe, die er mit seinem Sinn für Gerechtigkeit zur allseitigen Zufriedenheit löste. Nacheinander stand er auch den verschiedenen Ländereien der Stadt als Landherr vor und förderte deren Nutzen zum Wohl der Stadt und der Einwohner. Die Wedde unterstand ihm 1745 – 1751. Das ist die Behörde, welche die Einwanderung und die in die in der Stadt lebenden Fremden überwachte. 1750 übernahm er mit dem Amt des Scholarchen die Aufsicht über alle Schulen, nachdem er schon vorher – 1744 als Bauherr – das Gebäude des Johanneums und seiner Bibliothek bei Erneuerungsmaßnahmen wesentlich gefördert hatte. Zu seinen weiteren Obliegenheiten gehörte auch die ständige Kontrolle der an die Stadt zu entrichtenden verschiedenartigen Abgaben des gesamten Wirtschaftslebens der Stadt. Das Münz- und Kornwesen, die Aufsicht über die Mühlen, Wälder, Flüsse, Kanäle, die Bau – und Holzhöfe waren für ihn mit viel Mühe verbunden. Oft musste er auch Streitigkeiten mit Handwerkern schlichten. Am 20. Februar 1708 heiratete er Anna Louise Thomsen, Tochter des Kaufmanns Nicolas Thomsen, mit der er 30 Jahre in “herzlicher Vergnügung“ lebte und die ihn zum Vater von elf Kindern machte, von denen aber 4 früh starben, während die übrigen ihm viel Freude machten. Den ältesten Sohn, Herrn Hinrich Jencquel kennt die Börse als einen wackeren, vornehmen Handelsherrn, der auch viele Ehrenämter, z.Zt. für sechs Jahre das des Kämmereiverordneten bekleidet. Er lebt in einer vergnügten Verbindung mit seiner Cousine Elisabeth Jencquel. Der zweite Sohn Herr Jorge Jencquel ist ebenfalls Kaufmann. Der dritte Sohn Herr Jacob Jencquel tritt beruflich und bei der Übernahme öffentlicher Ämter in die Fußstapfen des Vaters und heiratete seine Cousine Barbara, die Schwester der Frau seines älteren Bruders. Der vierte Sohn Herr Daniel Jencquel heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau Anna Catharina Kentzler Anna Margarethe Luis, Tochter des Bürgermeisters Johann Hermann Luis. Die drei Töchter heirateten angesehene Kaufleute, nämlich Maria, die älteste Johann Anton Schmidt, Elisabeth, die zweite Caspar Voght Margarete die dritte Peter Gottlieb Walther. Zeitlebens hatte er sich einer guten Gesundheit erfreut. Wenn man von einer schweren Krankheit absieht, die ihn mit etwa 40 Jahren befiel, von der er aber geheilt wurde und nur einen Fehler im Halse zurückblieb, dessentwegen er heiser sprach. Erst in den letzten Jahren nahmen seine Kräfte merklich ab, so dass seine Gedanken sich auf seine selige Heimfahrt ins ewige Vaterland richteten und er den Wink erwartete, mit dem ihn sein himmlischer Vater abrufen würde. Das geschah am 23. Juni morgens um 5 Uhr unter den Gebeten der Seinigen, nachdem er 79 Jahren, 6 Monate und einen Tag gelebt hatte. Der Allmächtige möge die übrigen Stadtväter noch lange am Leben erhalten.