Diskussion:Johann Erasmus von Senckenberg

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Palitzsch250 in Abschnitt Blog-Beitrag mit weiterer Geschichte und Quelle
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Hallo,

das scheint mir eine sehr verkürzte und parteiische Darstellung zu sein. Beginnend mit der Charakterisierung der Mutter über die Söhne - "alles Sonderlinge", inkl. des in Frankfurt heute hochverehrten Johann Christian - bis zu den zeitgenössischen Vorwürfen gegen Erasmus, die ohne kritische Distanz als wahr dargestellt werden. Glaubt man neuzeitlichen Historikern, so war Erasmus vor allem auch ein scharfer Kritiker des Rats und des Patriziats, dessen Amtsnachlässigkeit, Bestechlichkeit, Luxusgebaren usw. er in scharfen Spottgedichten und Pamphleten öffentlich machte: gewiss ein aufklärerischer Zug in der geistig eher engen Reichsstadt. Dass er sich als Anwalt Voltaires bei dessen Arretierung 1753 betätigte, als dieser auf preußischem Wunsch in dem doch so souveränen Frankfurt festgenommen wurde, unterstreicht Senckenbergs Haltung. Er war denn wohl auch eines der Sprachrohre der Opposition der Metzger und Handwerker, der, selbst Ratsher und bestens mit den Gebräuchen seiner Standeskollegen vertraut, deren Selbstherrlichkeit anprangerte - wohl zu Recht.

Kurz - der Artikel sollte gründlich überarbeitet werden und sein Auto Recherche betreiben.

--Sinzov (Diskussion) 17:56, 23. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Blog-Beitrag mit weiterer Geschichte und Quelle

[Quelltext bearbeiten]

https://scilogs.spektrum.de/anatomisches-allerlei/der-schelmische-erasmus/

„...Anno 1760 starb in Frankfurt ein reicher Baron. Er war mit Erasmus bekannt gewesen, denn dessen Unterschrift bezeugte die Richtigkeit des Testamentes, das der Baron gemacht hatte. Erasmus gedachte, sich selbst in den Besitz eines Teiles der Erbschaft zu bringen, indem er einem Angehörigen der Ehefrau des Verstorbenen, dem durch das Testament nur eine geringe Summe zufiel, weismachte, er könne viel mehr bekommen, wenn er das Testament anfechte. Er, Erasmus, wisse, wie man das anstellen könne, und, sollte das klappen, wolle man zwischen Anwalt und Klient halbe-halbe mit dem Gewinn aus der Sache machen. Der Klient stimmte zu. Und Erasmus setzte sich nieder und fälschte einen Brief seines Klienten an die Erben des Barones, des Inhaltes, dass er das Testament anfechte und mit einem Prozess drohe, vorläufig aber bereit sei, sich außergerichtlich zu einigen, sofern man ihm den geforderten Anteil der Erbmasse überließe. Andernfalls werde er vor Gericht ziehen und es bis zum Prozess kommen lassen, und die Erben mögen sich ja keinen Illusionen hingeben, diesen Prozess werde er gewiss gewinnen, denn das Testament sei leicht anzufechten, indem es von dem stadtbekannten und gerichtsnotorischen Falsarius Erasmus von Senckenberg bezeugt worden sei ... gestützt auf G. L. Kriegk, Die Brüder Senckenberg. Eine biographische Darstellung. Frankfurt am Main, 1869, Verlag von J.D. Sauerländer...“

https://scilogs.spektrum.de/anatomisches-allerlei/der-schelmische-erasmus/#comment-12516

„... Quelle (den Kriegk) habe ich offen gelegt, und der wiederum stützt sich, was das Charakterbild des Erasmus angeht, auf eine überwältigende Zahl von Originaldokumenten, darunter die Tagebücher von Erasmus’ Bruder, J.C. Senckenberg, der von jenem auch keine hohe Meinung hatte. ... gibt es genug Quellen, die öffentlichen Suff und Hurerei belegen. Für die Vergewaltigung gab es Zeugen – zwei weitere Bedienstete des Erasmus... Es ist übrigens keinem “Gerechtigkeit” geschehen, nicht nach damaligen, nicht nach heutigen Massstäben. Dem Erasmus nicht – er sass bald 30 Jahre lang ohne Anklage und Prozess als Staatsgefangener in der Hauptwache. Und der Köchin – Agricola hat sie geheissen – erst recht nicht. Ihre Spur verliert sich mit einer letzten Petition, in der sie beklagt, dass sie von Erasmus nie einen Heller bekommen habe...“

--Palitzsch250 (Diskussion) 16:30, 16. Feb. 2020 (CET)Beantworten