Diskussion:Manfred Kremser
Rezeption
[Quelltext bearbeiten]im Standard ist heute ein sehr angriffiger Artikel der Medizinjournalistin Krista Federspiel erschienen: Mit Geisterforschung zum Doktortitel: Esoterik an der Wiener Universität. Zitat: „Esoterik hat hierzulande die gesamte Gesellschaft durchdrungen und längst die akademische Ebene erreicht. Beispiele aus der Praxis. Seit mehr als einem Jahrzehnt thront die Esoterik an der sozialwissenschaftlichen Universität Wien, genauer am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie (KSA). Das ist überwiegend ein Verdienst von Dr. Manfred Kremser.“ Die Autorin wirft Kremser „Fahrlässige Unwissenschaftlichkeit“ vor, Zitat: „Im März dieses Jahres ist Manfred Kremser verstorben, und im Nachruf des Instituts ist zu lesen, er habe die Ethnologie neu "auf außerwissenschaftliche Berufsfelder" orientiert und bei Abschlussarbeiten "Themen, die manche von uns Kollegen gelegentlich irritierend fanden", ermöglicht. Eine noble Umschreibung für fahrlässige Unwissenschaftlichkeit: Kremser beeinflusste Studenten mit esoterischen Ideen und sammelte gleichgesinnte Lektoren um sich – so ist gleichsam ein "Wiener Hogwarts" entstanden.“ und weiter unter beschwert sich die Autorin über eine Dissertation über burmesische Naturheiler, in der angebliche Fotographien von Geistwesen als Beweise angeführt wurden: „Es ist skandalös, dass solches als wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Doktorgrades (!) angenommen wird, schließlich mussten neben dem "Doktorvater" Kremser weitere Prüfer den Inhalt akzeptieren.“ --El bes (Diskussion) 12:45, 24. Jun. 2013 (CEST)
- So einen Tag später kommt schon die Replik von drei Professoren des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien: Braucht die Universität Wien Exorzismen? Wie sich die Kultur- und Sozialanthropologie zwischen Ultra-Rationalismus und Esoterik positioniert, Gastkommentar von Bernhard Hadolt, Wolfgang Kraus, Elke Mader und Gertraud Seiser, Der Standard, 25. Juni 2013. --El bes (Diskussion) 23:08, 25. Jun. 2013 (CEST)
- So, noch einen Tag später der nächste Kommentar von jemand aus dem Institut gegen den Federspiel-Artikel: Das Goldene Brett für pseudokritisches Denken - Pseudokritisches Denken hat nicht nur die Universitäten, sondern auch die Medien durchdrungen. Sie lenken aber von den wahren Problemen an den Universitäten ab, Gastkommentar von Igor Eberhard, 25. Juni 2013 --El bes (Diskussion) 09:32, 26. Jun. 2013 (CEST)
Erstmal vielen Dank für die Links. Ich hab' das nämlich nicht mitbekommen. Die Kritik an Kremsers Schülerinnen - speziell Veronica F. - verstehe ich teilweise und ist auch berechtigt (Fotos, HIV) -nur greift die Argumentation der Autorin auch äußerst kurz, da die Methoden der KSA -auch in der Religions-Bewusstseinsforschung - auf der Feldforschung/Teilnehmenden Beobachtung und auf emische Begriffe und Sichtweisen fußen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Kremser selbst kritisch gegenüber gestanden bin, da er in den letzten Jahren nachweislich wirklich viel unseriöses Zeugs gemacht hat (Seminar "Jahr des Bewusstseins") -was aber meines Wissens ohne Quellen nach in der wiki ja nichts verloren hat. Leider hat's bei der Bearbeitung des Themas zu seinem Tod keinen einzigen Bericht über diese Sache gegeben, daher musste ich es lassen. Auch empfinde ich es als unausgewogen, wenn man das jetzt so einfach reinschreibt, da es in meinen Augen nicht ausgewogen ist, denn die Arbeiten, die er über Afrika, Voodoo, Karibik, etc. gemacht hat, sind absolut in Ordnung und seriös -auch die Arbeiten, die er früher abgenommen hat. Das wird in dieser "Hogwart"-Diskussion komplett ignoriert -abgesehen von dieser sinnlosen Polemik. Aber das da mal jemand ihn kritisiert, hätte ich mir zu seinen Lebzeiten gewunschen -ganz ehrlich. Das ist alles zu meiner Erklärung! Nun zum Artikel an sich, ich bin ohne Frage dafür, dass man die Kritikpunkte und die Argumente von Hadolt etc. in aller Ausgewogenheit reinschreibt, aber ich schlage vor, dass wir erstmal abwarten, was sich in der Sache noch vonseiten des Institutes oder Federspiel tut. Ebenso will ich abwarten, dass der allgemeine "shitstorm" um die Sache abklingt. -- VivaPinata (Diskussion) 23:00, 28. Jun. 2013 (CEST)
- So, der Standard setzt noch eins drauf und veröffentlichte am 28. Juni 2013 noch einen "Gastkommentar" zum Thema Kremser/KSA-Institut: Gebrauch der Vernunft als eurozentrischer Ultra-Rationalismus? - Die Leitung des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie übt sich im Abwehrreflex, von Ulrich Berger, Universitätsprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien. --El bes (Diskussion) 01:31, 29. Jun. 2013 (CEST)
- P.S.: Die im "Shitstorm" von den Standard-Postern am meisten kritisierte Diplomarbeit, ist nicht die im Gastkommentar erwähnte, sondern diese hier: Volleyball players and kite flyers on the Danube Island. Da fragt man sich schon, ob der offene/hyperliberale Forschungsansatz von Kremser nicht ein bisschen zu weit gegangen ist. Das Thema alleine ist ja schon ein Lacher für sich, aber dann noch das Channelling mit dem Schutzengel des Diplomanden, der ihm die Erkenntnisse der Forschungsfrage eingegeben hat ... wie bitte? Empirische Forschung aus transzententalen Primärquellen? --El bes (Diskussion) 01:45, 29. Jun. 2013 (CEST)
- So, der Standard setzt noch eins drauf und veröffentlichte am 28. Juni 2013 noch einen "Gastkommentar" zum Thema Kremser/KSA-Institut: Gebrauch der Vernunft als eurozentrischer Ultra-Rationalismus? - Die Leitung des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie übt sich im Abwehrreflex, von Ulrich Berger, Universitätsprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien. --El bes (Diskussion) 01:31, 29. Jun. 2013 (CEST)
- Ja, klingt alles nach Arbeiten der letzten Jahre von ihm. Ich schlage vor, dass das dann in der Rezeption einen eigenen Punkt erhält. -- VivaPinata (Diskussion) 11:00, 29. Jun. 2013 (CEST)
- PS: Ich weiß nicht, ob das hierhin gehört, aber die Awareness Research Group, die aus Schülern von Kremser besteht, hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet. [1] -- VivaPinata (Diskussion) 11:50, 29. Jun. 2013 (CEST)
- Sicher gehört das hierher. Sammeln wir alle Texte, die dazu publiziert werden und wenn diese Diskussion ein wenig abebbt und man eine Konklusio formulieren kann, können wir dann hier im Artikel was dazu schreiben. Da würd ich aber noch ein Monat oder so warten. --El bes (Diskussion) 22:49, 29. Jun. 2013 (CEST)
- PS: Ich weiß nicht, ob das hierhin gehört, aber die Awareness Research Group, die aus Schülern von Kremser besteht, hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet. [1] -- VivaPinata (Diskussion) 11:50, 29. Jun. 2013 (CEST)
- Ja, klingt alles nach Arbeiten der letzten Jahre von ihm. Ich schlage vor, dass das dann in der Rezeption einen eigenen Punkt erhält. -- VivaPinata (Diskussion) 11:00, 29. Jun. 2013 (CEST)
- Ja, wir sollten den "Konflikt" zwischen der GWUP und dem Institut am "Ende des Tages" zusammenfassen, wobei ich mir mittlerweile die GWUP ebenfalls angesehen habe und die auch nicht so astrein wissenschaftlich sind, wie sie selber tun. Aber nichtsdestotrotz ist die Kritik an Kremsers SchülerInnen durchaus berechtigt und MÜSSEN in dem Artikel reingeschrieben werden, da diese durchaus vorhanden ist. Jedoch soll die Kritik in meinen Augen ausgewogen stattfinden, denn anscheinend stößt sich Federspiel auch an Kremsers Präsidentschaft der Parapsychologischen Gesellschaft, was ja in der Einleitung des Artikels als Kritikpunkt dargestellt wird. Ebenso prangert sie Kremsers Verwendung des Wortes "Geheimwissen" an, was ohne genaue Definition Kremsers jetzt so aussieht, als ob er die wissenschaftliche Lehre mit esoterischen Gedankengut infiltrieren wollte, wobei er sich in einer Vorlesung in Sachen Geheimwissen auf das Wissen von Hexen u.ä. bezog, die ebenfalls eine Form von Wissen inne gehabt haben und (auch) deswegen verfolgt wurden.
- Was ich kurzum sagen will, ist, dass hier sehr viel Polemik und Anpatzerei stattfindet -von beiden Seiten. Irgendwo fehlen auch gescheite Stellungnahmen, da der Betroffene einfach vor einiger Zeit verstorben ist. Ebenso finde ich es als höchst billig, das Einbinden von Kremsers SchülerInnen am Institut als Clou darzustellen, da in der Regel ein Haufen LektorInnen am Institut rumrennen (auch wegen der überproportionalen StudentInnen-Zahlen), wobei Kremsers Sprößlinge ehrlich gesagt, 'nen vergleichsweise kleinen Teil ausmachen. Abschließend möchte ich sagen, dass meine Erklärungen Argumente darstellen sollen, dass alles nicht "so" einfach ist, wie es die GWUP gerne hätte. Jedoch bin ich mittlerweile dafür, dass wir aus dieser "Geschichte" einen eigenen Unterpunkt machen, ob allgemein (als wie mittlerweile vorhanden Punkt 5) oder unter Rezeption (Punkt 4) sei mal dahingestellt. Jedoch weiß ich nicht, wie man aus dieser Polemik generell was ausgewogenes aufbauen soll, da es allgemein keine gescheiten Quellen gibt zu gewissen Punkten, was aufgrund der Sachlage, dass Kremser nun mal tot ist, wirklich schade ist. -- VivaPinata (Diskussion) 14:30, 30. Jun. 2013 (CEST)
- PS: Ich hab' den unlängst (durch Dritte) entstandenen Unterpunkt "Kritik" nun erweitert, da man das in meinen Augen nicht alleine stehen lassen sollte. Ich hab' aber alles nach besten Gewissen gemacht -und ich hoffe das reicht für's Erste. Für eine spätere Überarbeitung bin ich nach wie vor. -- VivaPinata (Diskussion) 15:30, 30. Jun. 2013 (CEST)
- Die öffentliche Debatte geht weiter. Jetzt meldet sich auch noch der Lektorenbetriebsrat in Form von Thomas Schmidinger zu Wort: Esoterik, Wissenschaft und Kritik - Von der hierzulande vorhandenen Debatten(un)kultur und den tatsächlichen Verhältnissen an Universitäten, Der Standard, 2. Juli 2013