Diskussion:Milan Rešetar

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Leiwandesk in Abschnitt Herkunft
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Unrichtige Referenzen und falsifizierte Geschichte von Dubrovnik

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Der Artikel etnhält zahlreiche Verweise auf Artikel wo etwas was zitiert wird überhaupt nicht zu finden ist. Außerdem wird hauptsächlich Bezug zur nationalistisch geprägte kroatische Literatur aus den letzten Jahren gemacht. Wichtige Tatsachen werden überhaupt nicht erwähnt. So z.B., dass die Serben Katholiken eine starke und organisierte Minderheit in Dubrovnik noch im Jahr 1850 gebildet haben, bevor also eine finanzielle oder egal welche Unterstützung von Serbien überhaupt in Frage kommt (Serbien wurde erst nach dem Berliner Kongress unabhängig). Beinah alle gebildete Bürger von Dubrovnik fühlten sich bis zum 20. Jahrhundert serbisch - Luko Zore, Ivo Stojanovic, Niko und Medo Pucic, Valtazar Bogisic und auch Milan Resetar. Die reichsten Kaufmänner aus Dubrovnik finanzierten die sogennante "serbische Druckereien", "serbische Sportvereine" usw. Das Resetar also serbisch fühlte ist geschichtlich gesehen übehaupt keine Ausnahme. Vielmehr ist es eine Ausnahme einen gebildteten Mensch aus Dubrovnik vor dem 1. Weltkrieg zu finden, der kroatisch fühlte.Luzzifer 22:52, 17. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Soviel zahlreiche Verweise enthält der Artikel nicht, wo nichts zu finden ist schon gar nicht. Die Vermutung zur Finanzierung bezog sich in der Tat fehlerhaft nicht auf die angegebene, sondern auf den weiter unten angegebenen Aufsatz von Rengjeo. Die Matica-Referenz hab ich aufgrund der gerne dort betriebenen Vereinnahmungstendenz entfernt. Im Artikel wird Rešetar nur einmal als "Kroate" mit Verweis auf den Territorialstaat bezeichnet, zu dem heute seine Heimatstadt gehört, nämlich "seiner Herkunft nach", gerade um das im Vjesnik-Artikel benutzte Attribut "hrvatski" zu verstehen. Dass man ihn wie in dem Artikel als "Kroate" ansieht, mag anachronistisch, muss aber, trotz der national-konservativen Ausrichtung der Zeitung, im Unterschied dazu nicht nationalistisch gemeint sein, denn Rešetar selbst hat sich gerade nicht als "Serbe", sondern nachweisbar als "serbischer Katholik" bezeichnet, wobei katholisch eine christliche Konfession und keine ethnische Kategorie ist. Was das "serbische" angeht, ist eine Orientierung an den von Vuk Karadžić gemachten Entwurf einer "serbisch" genannten, aber südslawisch begriffenen Kulturgemeinschaft deutlich zu erkennen. Aus diesem Grund vertrat Rešetar ja in seinen Schriften sinngemäß die Ansicht, es gebe nur eine serbokroatische Nation unterschiedlicher Konfession ("mohammedanische Serbokroaten", Elementargrammatik, S. 9). In diesem Zusammenhang erklärt er ebda. auch, wie sich die Serbokroaten Jugoslawiens nach dem Religionsbekenntnis teilen: Die Serben sind so gut wie ausschließlich orthodox [...]; dagegen sind die Kroaten fast ausschließlich römisch-katholisch. Anscheinend legte er auf eine Unterteilung von Serben und Kroaten keinen besonderen Wert - sonst hätte er sich ja "katholischer Serbe" genannt -, sondern verstand sich aufgrund der Sprachzugehörigkeit zu einer gemeinsamen Sprache als "Serbokroate" bzw. "Jugoslawe", weder als "Kroate" noch als "Serbe". Eine Seite weiter fügt er dann viel sagend hinzu: Durch die politische und kulturelle Entwicklung waren die einzelnen nunmehr zu Jugoslawien gehörenden Länder bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bald mehr, bald weniger voneinander getrennt [...], so daß vielfach, besonders in früherer Zeit, die Ansicht vorherrschte, daß Serben und Kroaten zwei verschiedene Völker oder wenigstens zwei verschiedene Stämme seien [...]. In der Tat aber läßt sich eine solche Ansicht weder in politischer und kulturhistorischer, noch in ethnographisch-sprachlicher Beziehung objektiv begründen, was am besten dadurch illustriert wird, daß es bis jetzt noch niemandem gelungen ist, eine allgemein angenommene Scheidung zwischen 'Serben' und 'Kroaten' restlos durchzuführen. Aus einem solchen Verständnis konnte er sich dann auch problemlos als "Jugoslawe" bezeichnen und "serbischer Katholik" bleiben. Vor diesem Hintergrund versuchte er dann auch den in der ragusanischen Literatur vom 15. bis 19. Jahrhundert überlieferten Dialekt von Dubrovnik dem Štokavischen (= Grundlage des Serbokroatischen) zuzuordnen, das - aus welchen Gründen auch immer - als in der Forschung als überholt oder kritisch gesehen wird, was ich aber nicht beurteilen kann. Rešetar meint - mit Blick auf Dubrovnik - zur Einführung des Serbokroatischen als Literatursprache: Das konnte um so leichter durchgeführt werden, als die Mehrzahl der Serbokroaten ohnehin den von Vuk in die Literatur eingeführten Dialekt von Haus aus spricht und, was besonders für die katholischen Kroaten entscheidend war, die Stadt Dubrovnik in Dalmatien seit Ende des 1. bis zu Anfang des 19. Jhs. eine sehr rege literarische Tätigkeit entfaltet hatte, die sich in einem dem Vuk'schen sehr nahe stehenden Dialekt entwickelte. (Ebenda, S. 11) --Leiwandesk 11:36, 18. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Die angebliche nationale Verwirrung bei Resetar kann nur einen verwundern, der von den heute in Kroatien üblichen Beurteilungen von Jugoslawien und des Jugoslawentums ausgeht. Dass man besonders in serbischen Kreisen viel auf ein gemeinsames Jugoslawien legte, hieß noch längst nicht, dass man zugleich kein Serbe blieb. Genauso gibt es heute Menschen die Deutsche, aber zugleich Bayer oder Schwaben sind. Aus der Tatsache, dass ein Schwabe mit voller Kraft für die deutsche Einheit gekämpft habe, und in den Jahren des Kampfes nicht auf das parikulare in jeder Rede bestand, kann man noch nicht schließen, dass er kein Schwabe ist, und dass er etwa nicht mehr schwäbisch fühlt. Genauso steht es auch mit Resetar und vielen anderen jugoslawischen Gelehrten und Menschen in Jugoslawien überhaupt.
Der Text enthält immer noch einen logischen Widerspruch. Resetar hat nicht deduktiv aus der Premissen Karadzic´s den serbischen Charakter der Dubrovnik-Mundart und Dubrovnik-Literatur erarbeitet, sondern andersrum die neuere Dialektforschung folgend das Stokavische als die in dem serbischen Staats- und Kultureinfluss entstandene Makromundart identifiziert. Bei der Beurteilung der Dubrovnik-Mundart kam es aber werder an Deduktion, noch an Induktion, da in Dubrovnik selbst, diese Stadt in Resetars Jugend als Teil der serbischen Erbe angesehen worden war.
Die erwähnte Behauptung von Vuk Karadzic stammt aus einer Schrift aus der 30er Jahren des 19. Jahrhundert (diese wurde aber erst 20 Jahre später unverändert gedruckt), also aus einer Zeit in der vieles über die Sprache überhaupt, nicht nur bei den Südslawen, ungewiss war. Beim späteren Karadzic trifft man diese Behauptung nicht wieder. Sie ist im gemeinsamen Projekt einer gemeinsamen Schriftsprahe als irelevant auch bei kroatischen Autoren verschwunden. Resetar konnte also nicht auf Karadzic anknüpfen, vielmehr gelang er zum gleichen Ergebniss, diesmal mit wissenschaftlichen Methoden und einer anderen Art der Fundiertheit. So nahm er z.B. zum Kenntnis, dass im alten ragusinischen Dokummenten die slawische Sprache von Dubrovik und seiner Umgebung manchmal als lingua slaviana, manchamal als lingua serviana, niemals aber als kroatische Sprache bezeichnet worden war.
Eine unbestrittene allgemeine Verbindung mit Karadzic und serbischer Kultur erklärt sich nicht aus besonderen Zuneignungen, die Resetar hatte, sondern aus einem allgemeinen Klima in Dubrovnik zur Zeit als Resetar jung war. Dies ist die Zeit in der sogar die prominentesten katholischen Priester der Stadt, wie Ivo Stojanovic z.B., serbisch fühlten. Es ist eine Zeit in der die führende Presse der Stadt - das Srdj auf jeder Titelseite als serbischer Blatt bezeichnet worden war; eine Zeit in der die Serbische Nationalpartei (Srpska narodna stranka) jahrzehntenlag die Mehrheit im Rathaus hatte; eine Zeit in der die Grafen Medo und Niko Pucic, die Dubrovnik als serbische Athen bezeichnet haben, schon alt oder verstorben sind, eine Zeit in der Jugend den Sportverein "Dusan silni" gegründet hat. In einer solchen Umgebung, müsste man eben für eine Erklärung für kroatischen Resetar suchen und nicht umgekehrt.
Dass Resetar doch das serbische und kroatische stark voneinander getrennt hat, kann man gut an seinem berühmten Satz merken: "die Sprache Dubrovniks ist serbokroatische Sprache. Wer aber das Kroatische und Serbischen unterscheiden möchte, muss zugeben, dass die Sprache Dubrovniks immer Serbisch war".Luzzifer 00:47, 19. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Dazu möchte ich noch hinzufügen, dass Resetars Auffassung von der Mundart von Dubrovnik auf keinem Fall als "überholt" zu bewerten ist. Vielmehr entspricht seine damals von den Kroaten stark angegriffene Auffassung, dass die Sprache Dubrovniks immer stokawisch war der heutigen herschenden Meinung. Die kroatische wissenschaftler wollte den Anspruch Kroatiens auf Dubrovnik durch die Erhebung des Beweises, dass dort tschakawisch gesprochen war, bekräftigen. Auch die führenden kroatisache Dialektologen Brozovic und Lisac teilen heute Resetars Meinung: die Sprache Dubrovniks war nie tschakawisch. Anders als Reseter aber, möchten Sie die stokawische Sprache von Dubrovnik als kroatisch bezeichnen.
Genau das ist die Frage, wie das zu verstehen ist bzw. verstanden worden ist, also in diesem Fall das Verhältnis von Jugoslawentum zur serbischen Identität. Das gleiche Pendant gab es ja auch auf kroatischer Seite mit der so genannten illyrischen Bewegung, die ja ironischerweise von Karadzics Ideen nicht uninspiriert war. Dass das Ganze keine südslawische Besonderheit ist natürlich auch klar, Ähnliches und Parallelen lassen sich fraglos für Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien, Skandinavien oder auch Frankreich beobachten, wenn es um das Spannungsfeld zwischen Kulturgemeinschaft und ethnischer oder nationaler Identität gilt, z.B. wenn man in Österreich Beethoven für sich vereinnahmt, Hitler aber als Deutschen deklariert. Skeptisch bin ich nur, wenn man versucht, historische Mentalitäten anachronistisch zu erfassen. Was Resetar angeht, hätte er wohl von sich selbst, wie aus seinen Selbstzeugnissen zu entnehmen ist, - in Anlehnung an jemand anderen - gesagt: "Ich bin Serbokroate und Jugoslawe, aber ich bin (als serbischer Katholik) auch Serbe." ;-) Er selbst hatte damit auch kein Problem gehabt - im Gegensatz zu Zeitgenossen, die solch historisch nachvollziehbare Mentalitäten heute nicht mehr wahrnehmen. Denn das Grundproblem ist ja nicht, wie man sich selbst sieht, sondern jemand einen wahrnimmt: "ist der einer von uns?" Eine Anekdote verdeutlicht das ganz gut. Ich unterhielt mich mal mit (zentral)serbischen Bekannten über Resetar und meinte, dass man ihn heute wegen seiner sprachwissenschaftlichen Ausführungen zum Serbokroatischen immer noch schätzen kann, weil man die Varianten einer Sprache vermittelt bekommt, ohne sich die linguistischen Haarspaltereien von mittlerweile mind. vier voneinander unabhängig erklärten Sprachen ("BK(M)S") aneignen zu müssen. Vor allem, wenn man keine Lust hat, noch die cakavischen und kajkavischen Dialekte der kroatischen Sprache oder gleich slowenisch zu lernen. Daraufhin erklärten sie Resetar zu einem Psychopathen. Er hätte zwar mit seinen Ansichten, was die Sprache betrifft, recht, aber von einer Sprachgemeinschaft auch auf eine Kulturgemeinschaft zu schließen sei Quatsch und Serbe sei er deswegen nicht, egal, was er selbst gesagt hat. Natürlich wurde dann verquert wiederum mit mit der Sprache argumentiert, dass Serben nunmal Ekavisch sprächen und sie deswegen auch Serben in Kroatien nicht als vollwertig ansehen würden. Einen anderen guten Bekannten, dessen Familie selbst aus Dubrovnik kommt, wollte ich dann nicht mehr fragen. Von kroatischer Seite wird bekanntermaßen gerne in umgekehrter Weise argumentiert. In diesem Zusammenhang sind ja dann auch die geäußerten Vorbehalte gegenüber Vuk Karadzic zu sehen, wobei aber auch immer dessen ebenso ungerechtfertigte Instrumentalisierung von serbischer Seite zu berücksichtigen ist. Bei Resetar wird ähnlich vereinfacht: wer aus Dubrovnik stammt und auch noch katholisch war, hat Kroate zu sein, erst recht, wenn er sich verdienstvoll wissenschaftlich betätigt hat. In seinem Werk über die Moliseslawen, das er ja ursprünglich auf deutsch verfasst hat, kennt er natürlich auch nur "Serbokroaten", obwohl angeblich die Kovacic-"Expedition" ein Vierteljahrhundert zuvor noch eindeutige Belege für im Molise praktiziertes orthodoxe Bräuche und serbische Königstreue gefunden haben will. Im Gegensatz dazu versucht man heute von kroatischer Seite das Kroatentum zu propagieren. Summasummarum, mein Vorschlag für den Artikel wäre Diskussionsbaustein und eine Neugliederung nach Leben - Werk: Sprachwissenschaft - Numismatik - Historiker (Geschichte von Dubrovnik)" oder so ähnlich. Mich persönlich interessiert die ganze Identitätsfindung wie gesagt herzlich wenig - im Gegensatz zu Resetars historischen Arbeiten insbesondere über Dubrovnik, aber zu letztem Punkt kannst Du doch einiges beitragen und schreiben. Das hört sich jedenfalls plausibel an, entsprechende Referenzen für die Belege zur ragusinischen Geschichte kennst Du vermulich auch. Mein Tipp wäre nur mit bestimmten Attributen ("serbisch", "kroatisch") sparsam umzugehen. Verschweigen sollte man es nicht und mir musst Du das auch nicht erklären, wie das gemeint wird, aber ich würde es schade finden, wenn mal wieder ein Artikel wegen dieser Signalwörter zum Anlass genommen werden würde, ihn nationalistisch - egal von welcher Seite - zu entwerten, was Resetars Verdienste auch nicht gerecht werden würde.--Leiwandesk 11:16, 19. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Deine Ansichten sind gerecht, spiegeln sich meinetwegen in der gewälten Formulierungen im Artikel nicht so ganz wider. Es kommt nicht darauf an was Gastarbeiter aus Zentralserbien, die Ingenieure in Wojwodina oder Fischer in Dalmatien denken - es kommt an die Wahrheit. Dass die so manche Familienmitglider kleine Pseudowissenschaften zu Hause treiben, ist ein allgemeines balkanisches "Kulturgut". Jeder weiß am besten wie man einen oder anderen erkennen oder einordnen kann. Teilweise beobachtet man in vielen Ländern, auch in Serbien, eine Durchdrigngun dieses unwissenschaftlich erworbenen Wissens in das kolektive Bewusstsein. Es gibt aber kritischer Studien, zahlreichen Medien, die es ganz anders sehen und die Schulprogramme bleiben davon frei. Andersrum ist in Kroatien diese Durchdringung vollkommen. Die ganze "Wissenschaft" wird nur darum betrieben um vorrerst "gesichterte" Wahrheit über Kroaten und Ihre Kultur zu beweisen. Und eine Wissensschaft, die nicht auf die Wahrheit abstellt wird lächerlich. So ist z.B. in Hrvatski biografski leksion Djuro Danicic als einer der besten Kroaten hochgewürdigt, und in gleichem Jahr bei gleichem Verlag erschienen Hrvatska enciklopedija wird er als nationalistischer und für das Kroatentum schädhafter Serbe gekennzeichnet. Was Dubrovnik betrifft, so empfehle ich die Lesung des Sammelbänder Dubrovnik cvijet narodnoga knjizstva aus den 40-er und 50-er Jahren des 19. Jahrhunderts http://books.google.com/books?id=R29FAAAAYAAJ&printsec=frontcover&source=gbs_navlinks_s#v=onepage&q=&f=false (der ganze Sammelband berichtet über die nationalen Angelegnheiten in der Gegenwart und Geschichte der Stadt, dort besonders die Seite 183 wo es deutlich an einem Unterschied zu Kroaten kommt, da Kroatien nicht als ein Land in dem Serben leben aufgezählt wird - ander Slawonien und Dalmatien wo auch heute beide Völker leben). Über die Bezeichnung der Sprache in vormoderner Zeit: http://www.scribd.com/doc/15659397/Srpski-Jezik-u-Dubrovniku-i-Srbi-Dubrovcani Interessant sind auch die Gedichte von Medo Pucic, wo in vielen nationales Gefühl zum Ausdruck kommt: http://books.google.com/books?id=jUxDAAAAYAAJ&printsec=frontcover&vq=medo+pucic+srb&source=gbs_v2_summary_r&cad=0#v=onepage&q=&f=false.(z.B. Seite 191) Luzzifer 14:35, 20. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Danke für die Referenzen. Der historische Hintergrund ist wohl - kurz gefasst - im Ende der Republik Ragusa und dem davon abgeleiteten Selbstverständnis zu suchen. Dem habe ich versucht, im Artikel ein wenig Rechnung zu tragen. Sehr interessant die Lexkion-Angaben. Allerdings handelt es sich bei dem Danicic positiv eingestellten Biografienlexikon um eine Neuauflage, dessen Original noch aus jugoslawischer Zeit stammt, während die "Enzyklopädie" eher auf "nationale Linie" getrimmt zu sein scheint. Dass die beiden im Krleza-Verlag erschienen sind, scheint wohl bezeichnender wie aufschlussreicher Ausdruck fortgesetzter akademischer Grabenkämpfe zu sein. Wie bei der Sichtweise Rešetars lässt sich daraus weniger historisches Selbstverständnis rekonstruieren als vielmehr darin ein gewisser Zeitgeist erkennen. --Leiwandesk 16:10, 27. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Der Band C-DJ des kroatischen Hrvatski biografski leksikon ist im Jahr 1993 zum ersten mal erschienen worden. Der Band Da-E von Hrvatska enciklopedija im Jahr 2001 - also nicht im gleichen Jahr, wie ich es oben gesagt habe. Freilich sind beide Bände in dem unabhängigen kroatischen Stadt beim gleichen Verlag erschienen und zeugen über eine völligen methodlogischen und erkenntnisbezogenem Willkür, die nicht mit der Wissenschaft gleichzusetzen ist, jedoch aber gerade typisch für die heutige kroatische Wissenschaft ist. Der Mensch kann wohl nicht gleichzeitig ein besster Kroate und "schlimmster" Serbe gewesen sein. Die Spekulation, dass die serbische Identität in Dubrovnik auf Versuchen des Oberschichtes in Dubrovnik sich von der in der Umgebenung befindlichen Landbevölkerung zu distanzieren zurückzuführen ist, geht grob an die Tatsache vorbei, dass auch in der ländliche Umgebung von Dubrovnik serbsiche Stimmung durchherrschte. Die Distanzierungsidee kommt nicht in Frage, da gerade die Oberschicht in Dubrovnik im 19. Jahrhundert darauf besteht, dass die slawische Bevölkerung in Dubrovnik mit der Bevölekerung aus dem Hinterland und der Umgebung identisch ist (damit meinte man: serbisch und nichtitalienisch). So verwundert es nicht, dass sich auch die Katholiken aus der Umgebung als Serben bezeichnen (Valtazar Bogisic), zumal es festand und festeht, dass die Bevölkerung in Konavle, dem Haupthinteralnd Dubrovniks bis zum 16. Jahrhundert orthodox war. Bei der berühmten Gundulic-Feierlichkeit in der 70-igen Jarhen des 19. Jahrhundert, mussten die kroatischen Parteien Bürger aus entferntem Makarska zuziehen, damit die Feier nicht "rein serbisch" durchlaufen. Schließlich gab es in Cavtat nach der ersten Volkszehlung im Königreich Jugoslawien ca. 30 % serbische Familien, obgleich keine orthodoxe, und gerade in Konavle, versuchte man im Jahr 1904. einen Klub der serbisch-kroatischen Eintracht zu gründen (http://www.rastko.rs/rastko-bo/istorija/zastava1905_l.html#_Toc536817253). Dieser scheiterte jedoch nach massiven Beschlagnahmen des serbischen Eigentums und Verboten der serbischen Kulturvereinen in Dubrovnik und in der Umgebung unmittelbar vor dem 1. Weltkrieg als für die österreichische Verwaltung die Serben und Ihre Kulturtätigkeit, entsprechend der Feindschaft mit Serbien, eine Daurgefahr dargestellt haben. Luzzifer 17:30, 3. Jun. 2010 (CEST)Beantworten
Stimmt schon: Wenn Resetar von Dubrovnik spricht, meint er natürlich nicht nur das überschaubare Stadtgebiet, sondern auch die dazugehörigen Landgebiete. Ich hatte mich mit "Landbevölkerung" ein wenig missverständlich ausgedrückt (kannst Du ja gerne ändern im Artikel, wenn nicht, pass ich es demnächst an). Damit meinte ich nicht die Einwohner der einst zur Rep. Ragusa gehörenden Gebiete, sondern die Bewohner der auf den dem Festland vorgelagerten Inseln - also keine politischen Grenzen, sondern nachgewiesene Dialektgrenzen, die Resetar m.E. auch anerkannt hat, die er aber genau aus diesem Grund nicht auf Dubrovnik bezogen hat, sondern auf die Inseln vorverlegt hat - ob nun berechtigterweise oder auch nicht. Darüber gehen ja die sprachwiss. Diskussionen. Die sind für sein Selbstbild aber auch nebensächlich, denn das würde mit einem Schlag plausibel Resetars Thesen über den cakavischen und stokavischen Dialekt erklären, hatte er denjenigen, der in Dubrovnik gesprochen wurde, in die Nähe des Stokavischen gerückt. Entsprechende Aussagen finden sich bestimmt in seiner Abhandlung über den stokavischen Dialekt (glaube, auch darin was darüber gelesen zu haben, habe es aber nicht komplett durchgearbeitet, weil ich etwas anderes wissen wollte, so etwas liest man ja nicht als Nachtkastenlektüre... ;-) ). Das Werk ist im Internet nachzulesen, allerdings ist der Scan von bescheidener Qualität. (Btw. die Geschichte mit dem serbisch-kroatischen Eintracht-Club kenne ich - auch die externen Gründe seines Scheiterns. Trotzdem gut, so etwas hier nachlesen zu können.) Gruß, --Leiwandesk 20:13, 3. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Herkunft

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Bitte Wikipedia:Richtlinien_Südosteuropa#vor_1918 beachten, die hier vorgeschrieben werden und die ich auch nicht ändern kann. Bei Rešetar ist das alles bekanntlich nicht eindeutig: er selbst hat sich nachweislich nur als "serbischer Katholik" (zum Beispiel während einer Laudatio in der Matica Srpska in Dubrovnik aus dem Jahr 1940 gesprochen hatte), später als "Jugoslawe" und womöglich noch als "Serbokroate", denn diesen Terminus benutzt er ebenfalls gern; ohne ihn ausdrücklich auf sich zu beziehen, so kann dennoch deshalb vermutet werden, dass diese Bezeichnung seinem Selbstverständnis nahe kommt. Eine Aussage, in der in eigenen Worten sich über seine "serbische Abstammung" (persönlich würde ich den Terminus "Herkunft" bevorzugen) geäußert hat, ist mir nicht bekannt. Sollte die aufzutreiben sein, kann das gerne hier rein. Dabei müsste zuvor allerdings der Herkunfs- oder Abstammungsbegriff geklärt werden. Auch ein Vergleich anderssprachiger Wikipedien führt nicht weiter: Während die kroatische ihn natürlich als "kroatisch" bezeichnet, halten ihn die bulgarische und selbstverständlich die serbische für "serbisch" (alle ohne Belege). Seine Selbstbezeichnung, welche die englischsprachige aufgreift, trifft - wenig überraschend - sein eigenes Selbstverständnis vermutlich am besten, passt jedoch nicht in das hier bevorzugte Kategoriendenken. Dass wikipedianisch politisch korrekt nicht immer historisch zutreffend sein muss und problematisch, mindestens jedoch nebulös für das Verständnis sein kann, braucht hier nicht diskutiert werden. Zum Amüsement für den Augenblick verweise ich gerne auf die Diskussion über Milovan Glišić, welche die Schwäche der oben verlinkten Kriterien einmal mehr vor Augen führt: Das Attribut "serbisch" als Herkunftsort ist o.k., die Kategorie "Serbe" im Sinne von Staatszugehörigkeit - wohlgemerkt: noch nicht einmal im Sinn eines ethisches Selbstverständnisses oder einer Volkszugehörigkeit - hingegen nicht. Demzufolge gelten hier noch nicht einmal Personen wie Nikola Tesla oder Vuk Karadžić als Serben, entsprechend natürlich auch jemand wie Joseph Jelačić von Bužim nicht als Kroate - auch wenn zum Beispiel dessen Wirken ohne ein kroatisches Identitätsdenken praktisch nicht zu erklären ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Vergleich mit Personen wie Albert Einstein, der in seinem Artikel einleitend einen überlangen Satz über seine Staatsbürgerschaften erhalten hat, aber - da er keine "Historische Person (Südosteuropa)" ist - problemlos als "Deutscher", "Österreicher", "Schweizer", "US-Amerikaner" kategorisiert werden darf. "Historische Personen" des Deutschen Kaiserreichs wie Rudolf Virchow sind verglichen damit problemlos als "Deutsche" zu kategorisieren. Verstehe diese Inkonsequenz wer will (soviel POV muss sein). --Leiwandesk 13:02, 16. Feb. 2011 (CET)Beantworten

es ist unüblich im Einleitungssatz die Glaubensrichtung mit zu erwähnen, das wird im unteren Artikel-Abschnitt ausführlich genug betrieben.--Holadihoo 09:51, 17. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Noch einmal: es geht um die Herkunft, nicht um seine Konfession. Rešetars Geburtsort Dubrovnik gehörte nie zu einem serbischen Staatswesen, was nach den genannten Wiki-Südosteuropa-Kriterien sowieso unerheblich wäre, da diese eine Kategorisierung als "Serbe" vor 1918 ausschließen. Er selbst hat sich auch nie nachweislich als solcher bezeichnet, sondern nur als "serbischer Katholik", "Serbokroate" oder "Jugoslawe". Schließlich rechtfertigt nur die Diskussion überhaupt einen optionalen Verweis auf seine Herkunft respektive R.s Herkunftsverständnis. --Leiwandesk 13:18, 18. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Dies ist wiederum so eine Manipulation der feinsten Art, denn Resetar hat sich nicht als "serbischer Katholik", sondern als "Srbin-katolik" beschrieben, was so viel wie "Katholik und Serbe" heißt. Diese Bezeichnung ist jedoch keine dem Resetar eiegene. Vielmehr steht sie für eine sehr breite Intelligenzbasis in Dubrovnik des 19. und der ersten hälfte des 20. Jahrhunderts, wobei unter "Serbe" nationale zugehörigkeit (nicht im Sinne "Franzose", sondern im Sinne "Deutscher") zu verstehen ist. Zu nennen sind etwa: Orsat und Niko Pucic, Pero Budmani, Luko Zore, Ivan Stojanovic, Stijepo Kobasica und weitere berühmte Persönlichkeiten aus Dubrovnik. Dass Resetars Urteile über das Tschakawische im Dubrovnik veraltet sind, stimmt erst recht überhaupt nicht - es gilt seit Resetar bewiesen, dass die slawische Mundart der Stadt Dubrovnik immer eine stokavische war. Der Resetar selbst wollte später, wie auch viele andere Serben, einen unterschied zwischen Serben und Kroaten poltisch bestreiten. In seiner Antrittsvorelsung zur Akademie in Belgrad aus dem Jahr 1940 meinte er jedoch folgendes: "Für mich sei das serbische und das kroatische das eine. Wer aber diese zwei unterscheidet [und dies heißt: kroatische Nationalisten], dieser muss zugeben, dass Dubrovnik sprachlich immer serbisch war". Luzzifer 18:18, 10. Jul. 2011 (CEST)Beantworten
Sollte jetzt entsprechend geändert, hinreichend geklärt und mit "seriösen" Belegen berichtigt sein. Ivo Banac wird man wohl kaum eine einseitige serbische Sicht unterstellen. Wenn noch die Quelle für das angeführte Zitat ausfindig gemacht werden könnte, könnte man dieses ebenfalls einfügen. Gegen den Ragusaner "Serben-Katholiken" hätte ich zwar nichts einzuwenden, sehe das genauso, möchte hier aber nicht nicht auszuschließende ermüdende Diskussionen darüber führen. ;-) Gruß, --Leiwandesk (Diskussion) 14:39, 17. Aug. 2012 (CEST)Beantworten