Diskussion:Osterbrunnen/Archiv/1

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Viele Orte, viele Links auf BKLs!
Hallo liebe Autoren, ich habe 2 Links ausgebessert und einige weitere, die ich nicht auflösen könnte, im Artikel mit Kommentar makiert. Alle Links auf Orte sollten überprüft werden und gegebenenfalls korrigiert. Links sollten i.d.R. nicht auf Begriffsklärungsseiten zeigen. --Herzi Pinki 01:27, 23. Sep 2006 (CEST)

Ich liste mal auf, was mir an solchen Links konkret aufgefallen ist: (wird u.U. laufend erweitert)

--Herzi Pinki 02:30, 15. Okt. 2006 (CEST)

1909 = 1009 Tippfehler?

Inkonsequente Angaben

Wie kann eine 1. "mündliche" Überlieferung 1909 stattgefunden haben, da sie per definitionem keine Spuren hinterlassen kann? Außerdem heißt es weiter, dass bereits 1898 darüber geschrieben wurde! Bitte überprüfen. Jaypee2 22:40, 16. Apr. 2007 (CEST)

Die erste Frage verstehe ich nicht, natürlich hinterlässt eine mündliche Überlieferung "Spuren", eine Überlieferung ist quasi eine "Spur". Zudem stammt nicht die Überlieferung von 1909, sondern der Osterbrunnen. Zweitens handelt es sich 1909 um den ersten fränkischen Osterbrunnen, in dem Werk von 1898 wird dagegen lediglich von Brunnenschmuck (in Thüringen) berichtet. Quellenangaben wären sicherlich hilfreich, aber Widersprüche sehe ich auch nicht. erläutert Franconia 11:07, 20. Apr. 2007 (CEST)

Zur Herkunft der Osterbrunnen

Auch wenn's manchem nicht gefallen wird, muss mich als inzwischen "fertig studierter" Volkskundler bzw. Europäischer Ethnologe, der noch dazu im schönen Bamberg sitzt, nun doch mal zu den fränkischen Osterbrunnen auslassen, weil mich die ganzen "heidnischen und uralten" Deutungen der Osterbrunnen so langsam wirklich nerven und es nicht auch noch bei Wikipedia drinnstehen muss. Die Jahreszahl 1909 ist ist KEIN Tippfehler. Trotz anderer, ganz gerne von "Orts- und Heimatvereinen", sowie selbsternanten "Brauchtumspflegern" gemachten Angaben und angeblich "uralten" "Orts-Überlieferungen", ist's mit den Osterbrunnen wie bei so vielen angeblich "uralten" Bräuchen. Die meisten sind kaum 150 oder gar 100 Jahre alt. Bezüglich der Osterbrunnen kann inzwischen als wissenschaftlich gesichert gelten, dass es sich bei dem Brauch des Schmückens der Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz um eine eine (zeitlich recht späte, aber ansonsten für die Zeit und die Gegend nicht unübliche) "Brauchneuerfindung" des frühen 20. Jahrhunderts handelt. Ort und Zeit dieser "Erfindung des fränkischen Osterbrunnens" lassen sich mit der Gemeinde Aufseß und dem Jahr 1909 exakt festmachen. Trotz intensivster Bemühungen zahlreicher Wissenschaftlicher und Hobby-Heimatforschern ist es bisher nicht gelungen, irgendwo einen älteren Beleg für diesen Brauch zu finden. Dies ist umso eigenartiger bzw. bezeichnender für das Entstehungsdatum des Brauches, als dass ansonsten die Bräuche der fränkischen Schweiz zumindest bis ins 17./18. Jhdt. hinein recht gut belegt sind, und die Osterbrunnen alles andere als "unauffällig" sind (also kaum übersehen werden konnten). Die bezüglich der Osterbrunnen (leider) bis heute immer wieder gerne zitierte Stellen von Karl Weinhold bezüglich (Weinhold wohl nur vom Hörensagen her bekannten und daher nicht wirklich belegbaren) Thüringischen "Wasserbräuchen" und Claudia Schillinger, die das ganze für Reste eines "wendischen" Aberglaubens hält, sind mehr als problematisch. Zwar versucht Schillinger mittels einens Dokuments aus dem Jahr 1322 aus dem angeblich hervorgeht, dass der fränkische Gutsherr Mahkorn in einem Erlass forderte, dass "Brunnen und Quellen mit frischem [Frühlings?]-Grün geschmückt sein sollten" nachzuweisen, dass es schon damals "Osterbrunnen" gab, allerdings ist ihre Interpretation mehr als gewagt. Einerseits geht aus dem Erlass nicht hervor, dass dies jährlich zu geschehen habe (vermutlich handelte es sich also um ein einmaliges Ereignis, wie ein Fest, oder ein besonderes Jubiläum, dort sind grüne Girlanden als Schmuck durchaus üblich), zum anderen spricht gegen Schillinger, dass sie den Text des Dokuments (bewußt oder unbewußt) in ihrer Übersetzung sehr stark zu ihren Gunsten uminterpretiert, indem sie (wohl aufgrund des frischen/österlichen Grüns?) einfach Ostern und den Zusatz "weil das Frühjahr kommt" hinzufügte. Darüber hinaus existieren in Franken allenfalls Rechnungen und Rechtsprotokolle über die Reinigung bzw. Nutzung von Gewässern und Brunnen, aber keinerlei weiterer Hinweis, dass es vor 1909 üblich war, Brunnen im Frühjahr oder zu Ostern besonders zu schmücken. Sowohl die Angaben Weinholds als auch Schillinger sind daher als Quellen mit äußerster Vorsicht zu genießen. Beide interpretieren (recht typisch für ihre Zeit) ganz gerne mal irgendwelche "germanischen bzw. Wendischen" Ringtänze in irgendwelche Dinge hinein. Auch die neuere, christliche Interpretation der Osterbrunnen von Dietz-Rüdiger Moser aus den 1950ern wirkt sehr konstruiert. Moser deutet die Oserbrunnen bzw. Brunnenverehrung an sich als christlich motivierte Brauch-Handlung der Gläubigen, die "schon in alter Zeit das "Wasser des Lebens" als Symbol für Jesus verehrten (Gott als "Brunnen des Lebendigen" (nach Gen 16, 14) bzw. dessen Neutestamentarische Umdeutung als Jesus bzw. Jesu Auferstehung (=Ostern) als "Brunnen/Quelle des Heils", Offenbarung des Johannes (Apoc 21,6),Jesus als "Brunnen des lebendigen Wassers"). Mosers Deutung wurde inzwischen als nachträgliche Deutung der fränkischen Osterbrunnen auf breiter Ebene übernommen und findet sich gelegentlich in Informationsbroschüren. Dem wirklichen Kern der Sache "Osterbrunnen" kommt aber auch er nicht nahe. Neuere Forschungen haben ergeben, dass fast von Beginn an, neben einem gewissen "Wettbewerb" zwischen den Gemeinden um den "schönsten" Osterbrunnen, schon sehr früh ein gewisser "touristischer" Aspekt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Osterbrunnens gespielt zu haben scheint. Die heute so beliebten Osterbrunnenfahrten von Bus-Touristen reichen in ihren Anfängen bis in die frühen 1920er Jahre zurück und bereits kurz nach dem ersten "Osterbrunnen" in Aufseß wurde diese Idee als "Sehenswürdigkeit" in zahlreiche weitere Gemeinden übernommen und von Anfang an recht bewußt als Mittel zur Steigerung des eigenen touristischen Potentials genutzt. Dass dabei spätestens Ende der 1920er Jahre irgendwelche "heidnischen", "germanischen" oder "slawischen" Fruchtbarkeitsbräuche und Ursprünge hinzugedichtet wurden, und auch die Thüringer "Brunnenjungfern" Weinholds zu den fränkischen Osterbrunnen in bezug gesetzt wurden (was die Sache aber nicht richtiger macht) entspricht einfach dem damaligen Zeit-(Un)-Geist und führte spätestens mit der Machtübernahme der Nazis dazu, dass die Osterbrunnen plötzlich zu einem "urgermanischen" Brauch mutierten und massiv von Parteiseite gefördert wurden. Dass dabei gleich auch noch angeblich "uralte" und "urgermanische" "Sonnensymbole" und "Runenzeichen" in den fränkischen Fachwerkbauten "entdeckt" wurden, die praktischerweise gleich um den "Dorfbrunnen standen, der wiederum als Hort der germanischen Stammes- und Sitten- und Rassegemeinschaft" eine nationalsozialistische Umdeutung verpasst bekam.... umso besser. (Fotos aus der Zeit belegen, dass die christliche Symbolik, sofern diese überhaupt schon bei den in den 1920er und frühen 1930er Jahren wie die Pilze aus dem Boden schießenden Osterbrunnen vorhanden war, natrürlich flugs entfernt wurde und durch "arische" bzw. "germanisch-heidnische" Symbole ersetzt wurde). Allerdings scheinen nicht alle Nazi-Größen von den Osterbrunnen begeistert gewesen zu sein. Nachforschungen des Amtes Rosenberg weißen schon recht für auf den "slavischen" bzw. "wendischen" Ursprung hin, Eine Deutung, die wohl in einer sehr unseligen Mißdeutung der historischen Quellen und der Hummeltaler Tracht (Bayreuther Land) bzw. Bräuche als "slavisch" ihren Ursprung hat.....(aber das ist eine andere Geschichte, die nur deshalb interessant ist, weil Claudia Schillinger die Osterbrunnen als "wendisch" d.h. "slavisch" deutet).

Nach dem II. WK wurde der Brauch wie so vieles, was in der NS-Zeit gefördert bzw. "neuerfunden/wiederentdeckt" worden war (dazu gehören auch die heute so beliebten Frühjahrs- und Sonnwendfeuer in den meisten Gemeinden) weils "grad so schön war" und wie die Osterbrunnen im Fränkischen noch dazu inzwischen zum festen "Touristenrepertoire" gehörte, einfach weitergeführt (zur Not eben mit neuer, christlicher Deutung, was aber an der "urgermanischen" oder zumindest "uralten" Deutung des Brauchs nix änderte, allenfalls wurden allzu "nazistisch" klingende Deutungen von Rasse und Blut, etwas entschärft (oft noch nichteinmal das, wie Aufschriebe in Schulbüchern aus den 1950ern und 1960ern, teils auch wesentlich später zum Thema "Osterbrunnen" belegen....)Die Deutungen der NS-Propaganda feiern jedenfalls im populärwissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Hobby-Heimatforscher-Bereich bis heute fröhliche Urständ, nicht nur bei den Osterbrunnen, sondern z.B. auch bei der Fastnacht, esoterischen Runenorakeln etc. pp....

Auch bei der angeblichen "Rettungsaktion" des Brauches nach 1950 durch die Kunstmanns wäre ich sehr vorsichtig. Denn wer die fränkische Schweiz kennt, weiß dass die geschlossene Wasserversorgung per Leitung dort bis in die 1960er keinesfalls gesichert war, ich zweifle also ein wenig an dem "offiziellen" Grund Modernisierung für das Verschwinden der Osterbrunnen.... Der wichtigere Grund war wohl eher, dass man in den Nachkriegsjahren weitaus besseres zu tun hatte, als seine kostbaren Eier bzw. die knappe Zeit die für die Beschaffung des Lebensnotwendigsten erforderlich war, auch noch für einen Osterbrunnen zu verschwenden. Aufgrund der dennoch recht lückenlosen Belegsgeschichte in den "älteren" Osterbrunnen-Gemeinden auch nach dem II. WK (Im Moment feiern einige 75, 80 oder gar 90 Jahre Osterbrunnen) bin ich mir auch keinesfalls so ganz sicher, ob der Brauch tatsächlich am aussterben war. Ich vermute hinter der "Rettungsaktion" eher eine recht geschickt eingefädelte PR-Kampagne, die auch die bewußte Fehlinformation möglicher Brauch-Retter und Touristen "für das höhere Ziel" in Kauf nahm. Das ganze hat wie gesagt, von Anfang an ein gewisses ökonomisches "Gschmäckle", ähnlich übrigens wie auch die "Lichterprozessionen" ein paar Orte weiter, die um 1910/20 urplötzlich massiv an Umfang und "Beschaulichkeit" zunehmen und zu bengalisch beleuchteten Massenspektakeln werden..... inzwischen hätten se's da ganz gern wieder etwas ruhiger´(Ein Schelm wer böses dabei denkt....)). Mir ist die Rolle, die die Kunstmanns in der Angelegenheit spielten immer noch nicht ganz klar. Entweder sie sind wirklich der Mär vom alten bedrohten Brauch aufgesessen, dann würd ich aber gern den oder diejenigen wissen, die ihnen den Bären aufgebunden haben (u.U. liegt's aber auch an dem kurzen Gedächtnis der Leut hier: in Oberfranken gilt bis heute so mancher Brauch schon als "uralt" wenn er grad mal 20 oder 30 Jahre auf dem Buckel hat), oder aber, sie wußten (und dass war mit sehr wenig Mühe durch Blättern in den Gemeindearchiven herausfindbar, da steht nämlich teils recht detailliert, wer von wem und warum die Osterbrunnen in den 1910ern und 1920ern und 1930ern übernommen hat), dass der Brauch gerade mal 50 Jahre alt war. Es gibt da mehrere Haken an der rührenden Geschichte von der angeblichen Rettung des alten Volskbrauchtums Osterbrunnen in den 1950ern....Damit ich hier richtig verstanden werde: Nicht dass die Osterbrunnen kein interessantes Phänomen wären, die Leistung der Leut, die monatelang an so einem Osterbrunnen arbeiten weiß ich sehrwohl zu würdigen und schön anzusehen sind die Osterbrunnen allemal. Ich bekomme nur grundsätzlich Zahnschmerzen, wenn Dinge idealisiert, "germanisiert", mythologisiert und verdreht werden, wenn's dann noch um das lukrative Geschäft mit den Osterbrunnentouristen geht und den ganz und gar nicht österlichen Aktivitäten die so manche Gemeinde entwickelt (man mag sich durchaus mal fragen, ob es nur immer die ach so rüpelhafte Dorfjugend ist, die den Osterbrunnen zerstört.....) Nur das paßt eben nicht ins Bild der heilen fränkischen Idylle, und damit leider auch einigen Leuten nicht....

Kurz, bei den fränkischen Osterbrunnen hab ich gar kein so großes Problem ihren Ursprung, (obwohl in der Gegend vor 1909 Belege einfach fehlen), auf die recht weit verbreitete (ganz profane) Praxis des Reinigens von Gewässern und Brunnen vom im Winter eingeschwemmten Dreck und Unrat zurückzuführen. Ob und in wie weit da nun auch noch eine christliche Motivation mitspielt, schwierig, in einem Landstrich in dem alles irgendwie christlich geprägt war und die barocke Schau- und Repräsentationslust auch im 20. Jahrhundert durchaus noch üblich war. Nur scheinen vor 1909 im fränkischen die Brunnen eben ganz offensichtlich nie eine besonders "gefeierte" Rolle gespielt zu haben (ganz im Gegensatz zu anderern Regionen, wo Brunnen seit dem Mittelalter feste "Brauchorte" sind) Mag sein, dass irgendwer dann eben auf die Idee kam: "wir brauchen jetzt für unsere Brunnen auch was". In einer Zeit, wo Glaube einerseits und die "Wiederentdeckung Germanischer Kulte" andererseits mit dem Beginn des Tourismus zusammenfallen, warum denn keine Osterbrunnen (das Problem ist, dass im Fall der Osterbrunnen fast von Anfang an, sich alle diese Punkte zu einem recht schwer entwirrbaren Bündel ballen..). Auch sind Säuberungsaktionen von Gewässern und Brunnen, die man ganz gerne zu mehreren machte/macht weil's eine "Sauarbeit" ist, nichts ungewöhnliches (nur witzigerweise gerade in Oberfranken nicht besonders gut belegt). Dabei wurden mit dem Putzen und werden gelegentlich (aber eben nicht im fränkischen) bestimmte Bräuche (Beten, Singen, Tanzen etc.) verbunden und nach getaner Arbeit wurde/wird dann auch recht häufig gefeiert. All dies ist aus anderen Gegenden Deutschlands und Europas sehr gut bekannt und meist stecken hinter dem ganzen irgendwelche Mittelalterlichen bzw. Frühneuzeitlichen Privilegien und Gesetzte (nur eben nicht in Franken, zumindest nicht im Bezug auf Brunnen und vor 1909!). Bis heute kann man z.B. die "Auswüchse" einer solchen, ursprünglich (und auch heute noch) recht dreckigen de jure jedem Bürger vorgeschriebenen Gemeinschaftsarbeit sehr schön beim "Fischertag" in Biberach a. d. Riß miterleben, dort ist der Brauch allerdings tatsächlich spätmittelalterlich und geht schlichtweg auf die Notwendigkeit der Sauberhaltung der städtischen Gewässer zurück (auch jeder ordentliche schwäbische Fischerverein führt jährlich seine "Gewässerputzede" durch, die natürlich feuchtfröhlich begangen, weil sonst niemand käme, das ist aber nicht ganz so nett, wie das "Schellakeanig, wiaschda Sau" in Biberach, aber die hatten ja 500 Jahre Zeit die Sache zu perfektionieren...). Bei der Entstehung der fränkischen Osterbrunnen scheint all dies jedenfalls kaum eine Rolle zu spielen. Von einer "Brauchschrumpfung" oder gar irgendwelchen "Wurzeln in heidnischen Fruchtbarkeitsbräuchen" kann hier sicherlich nicht die Rede sein, eher schon, von einer genialen Tourismusidee des frühen 20. Jahrhunderts. Dass es heut manchem Gemeindebürgermeister und Marketingexperten (bei allem Respekt für die Landfrauen und Vereinsmitglieder, die am wenigsten dafür können) weniger um (fränkisches) Brauchtum, als um das "An-" bzw. "Weglocken" der Touristenbusse mittels dem schönsten/grösten/besten/fränkischten/altfränkischten Osterbrunnen geht, und die Osterbrunnen mehr und mehr zur schicken Osterdeko des rundumneugestalteten Gemeindeplatztes, bzw. Schaustück im Gastro-Bereich verkommen ist eine andere Geschichte (mehr als 1 Wirt hier in Bamberg hat inzwischen sein Privatexemplar und selbst in Ulm kam mir letzhin ein solches "Schaustück" unter, Heimat verkauft sich eben gut...) So, das langt jetzt, sonst kann ich gleich ein Buch zum Thema veröffentlichen...

Ich hab jetzt absichtlich etwas ausführlicher geschrieben, damit klar wird, warum ich einiges am Artikel geändert habe und hoffe, dass wir in zwei Wochen nicht wieder auf dem Stand "urgermanischer Urständ" sind, sondern mit dem Phönomen Osterbrunnen etwas weniger idealisiert umgehen können....

Grüße--Alex-ried 20:36, 24. Mär. 2008 (CET)

Hab mich inzwischen nochmal in Sachen "Fränkische Osterbrunnen" von Claudia Schilllinger schlau gemacht. Well, das ganze geht wohl noch auf die Zeit der Vor-Vor-Vorläuferin der jetzigen Lehrstuhlinhaberin für Europäische Ethnologie/Volkskunde (damals hieß das glaube ich noch Fränkische Heimat- und Volkskunde) Prof. Dr. Elisabeth Roth zurück. Die gute Dame war für ihre, sagen wir mal Ansichten aus der braunen Giftküche und stark veraltete Theorieansätze geradezu berühmt-berüchtigt. Nur so kann ich mir erklären, wie diese Zulassungsarbeit überhaupt jemals angenommen werden konnte..... --Alex-ried 22:47, 24. Mär. 2008 (CET)

Satzfragment

Neben christlichen Interpretationen wird als Erklärung häufig die Wasserarmut der Fränkischen Schweiz genannt, durch die die Wasserversorgung einen besonders hohen Stellenwert bekam gilt inzwischen als um. Bitte vervollständigen Schubbay 21:49, 24. Mär. 2008 (CET)

Das Gleiche gilt für diesen Satz: Auch die von ihr zitierte hochmittelalterliche Quelle, in der der fränkische Adlige Vertreter der Theorie des "heidnischen" Ursprungs behaupten, ein ursprünglich wesentlich größeres Brauchgebiet sei "im Laufe von Jahrhunderten bis auf wenige Gemeinden in Oberfranken geschrumpft". Schubbay 22:00, 24. Mär. 2008 (CET)

Sorry, war gerade mitten im bearbeiten, und bekam beim Abspeichern einen "Bearbeitungskonflikt" gemeldet (daher die unvollständigen Sätze). Inzwischen bin ich soweit fertig und die Version müßte einigermaßen "vollständig" sein. Grüße --Alex-ried 22:37, 24. Mär. 2008 (CET)

Die Dynamik der Ausbreitung von Osterbrunnen

Ich habe bei meiner Recherche ein interessantes Dokument gefunden:

„Erster Ostermarkt rückt christliche Bräuche in den Mittelpunkt
evk Lathen. Christliche Traditionen und festliche Osterbräuche geraten heutzutage häufig aus dem Blick. Diesem Trend will die Gemeinde Lathen erstmalig mit einem Ostermarkt am 21. März begegnen. Luise Redenius-Heber vom örtlichen Heimatverein kündigt insgesamt 33 Stände mit verschiedensten Angeboten rund um den Lathener Marktplatz an.
Auf drei Bühnen treten unter anderem die Kindergärten der Samtgemeinde Lathen und der Gemeinde Wippingen, die Kolpingkapelle sowie das Theaterpädagogische Zentrum Lingen mit Zirkusspielen auf, um die rund 2000 erwarteten Besucher zu unterhalten. ‚Mit 1000 zum Teil selbst bemalten Ostereiern machen wir den Marktbrunnen zu einem Osterbrunnen‘, verweist Redenius-Heber auf die symbolische Bedeutung des Elements Wasser.“

Mit Bezugnahme auf „österliche“ Symbole wie Wasser (vgl. die Tradition, zu Ostern Taufen durchzuführen) und Eier wird in Lathen ein neuer Brauch eingeführt. Dass dabei der Erfolg des benachbarten Haselünne kopiert wird, wird natürlich mit keinem Wort erwähnt.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass vor 100 Jahren in Franken dieselbe Dynamik dazu geführt hat, dass fast überall dort Brunnen geschmückt wurden. Es handelt sich um dieselbe Dynamik, die dazu geführt hat, dass es jetzt auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes Weihnachtsmärkte im deutschen Stil gibt. Gute Geschäftsideen werden halt immer kopiert. --CorradoX, 13:01, 5. Apr. 2010 (CEST)