Diskussion:Phenazepam

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Phenazepam in Abschnitt Phenazepam
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Phenazepam

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Es ist mir klar, dass es sich hierbei um eine Substanz handelt, welche keinesfalls leichtfertig gehandhabt werden sollte. Dieses sei unbestritten. Es sind mit Sicherheit Experten, die diesen Artikel verfasst haben, vielleicht Chemiker, Pharmazeuten, Mediziner. Dieses entzieht sich meiner Kenntnis. Natürlich gestaltet sich Phenazepam samt Konsum aus ihrer Sicht anders aus aus der Sicht derer, die Phenazepam konsumiern und als Mittel gegen Angst und Panik einsetzen. Ich lasse nun diejenigen außen vor, welche Phenazepam unter Umständen zum Substanzmissbrauch nutzen. Das mag es geben. Aber wie viele Substanzen werden denn missbraucht, um irgend einen Rausch zu erreichen? Nicht jeder, der dasselbe nimmmt, möchte auch dasselbe Ergebnis erreichen.

Ich finde, dass Aufklärungsarbeit hier wichtiger ist als Kritik (nicht auf den Hauptartikel bezogen). Möge man mir glauben oder nicht, aber ich leide seit meiner Kindheit u.a. an einer generalisierten Angststörung. Unruhe, Ängste, Panikattacken. Auch an Phobien, aber dieses sind nicht DIE Ängste, die ich meine, denn zum Beispiel muss ich nicht Aufzug fahren, sondern kann sehr gut Treppen steigen. Ich kann Höhen meiden. Phobien sind Ängste, greifbare Ängste vor Gegenständen, Lebewesen, was weiß ich. Also sind sie, sieht man eine Therapie hierfür nicht für erforderlich, vermeidbar.

Die generalisierte Angststörung jedoch ist etwas ganz anderes. Es beginnt mit der inneren Unruhe, und ich glaube, jeder Mensch kennt sich selbst gut genug, um zu wissen, dass es meistens nicht bei der Unruhe bleibt, sondern dass diese sich in innere Änste hochschaukelt, bis zur perfekten Panikattacke. Was tun bei Angst? Was tun bei Panikattacken? Sicher, es gibt Mittel gegen Angst und Panik, Mittel, welche nicht zur Gruppe der Benzodiazepine gehören, auch Naturheilmitel. Ich selbst habe fast die gesamte Palette einschließlich Antidepressiva und Therapie durch, aber diese Angst und Panik sind geblieben. Manchmal kann ich - ich nenne es selbst Impulskontrolle - mein Unterbewusstsein aktivieren, nachdem ich es auf etwas trainiert habe. Diese Taktik half auch schon bei Panikattacken, aber leider nicht immer. Man gerät tatsächlich in einen Zustand der Todesangst und weiß nicht einmal warum.

Mittlerweile werden Benzodiazepine immer mehr verteufelt. Ich will diese Mittel nicht schön reden, auch nicht bestreiten, dass sehr viele Menschen davon abhängig sind, da sie in der Tat sehr schnell abhängig machen und wer sie über einen langen Zeiträum nimmt, eine Toleranz entwickelt, das heißt, dass von dem betreffenden "Benzo" immer mehr benötigt wird, um überhaupt noch eine Wirkung zu erzielen.

Ich will auch nicht bestreiten, dass diese Mittel wohl auch in der Drogeszene kursieren, darunter ebenfalls Phenazepam, um einen Rausch zu erzielen, um high zu werden. Das bedeutet für mich Abusus, also Medikamentenmissbrauch.

Nicht jedoch sollte man alle, welche Benzodiazepine einnehmen, über einen Kamm scheren, denn es wäre schlichtweg unfair, vielleicht entstehen solche Ansichten auch aus Unkenntnis und völlig unbeabsichtigt. Ich selbst habe fast fünf Jahre lang "Benzos" genommen. Allerdings war und ist mein Wille stark genug, dass ich mir immer vor Augen hielt, es soll für den Notfall sein, dann, wenn die Angst micht regelrecht lähmt oder eine ausgereifte Panikattacke mich fast in den Wahnsinn treibt. Dieses hielt ich auch die ganzen Jahre so. Ich brauchte also mit der Zeit nicht mehr und nahm sie auch nicht einfach so.

Trotz allem, irgendwann bekam ich sie nicht mehr verschrieben, aber leider gehöre ich zu dem Kreis, bei welchen andere Mittel, bei allem Willen, einfach nicht anschlagen. Und dannn frage ich mich schon: "Welcher Mensch hat eigentlich das Recht, anderen Menschen vorzuschreiben, dermaßen unerträgliche Zustände und Panikattacken aushalten zu müssen?" Jedem, der in der Notfallambulanz aufgenommen wird mit einer Verletzung, bekommt ein Schmerzmittel. Niemandem wird zugemutet, unerträgliche Schmerzen aushalten zu müssen. Im Gegenteil, richtiger-, fairer- und auch menschlicheweise wird er wirksame Mittel erhalten, welche ihm seine Schmerzen nehmen oder diese zumindest auf einen erträglichen Level bringen. Aber wieso bekommt man im Anflug von Angst und Panik oft zu hören, man solle sich nicht so anstellen, da müsse man eben durch oder auch "puste sie einfach weg, die Angst."

Tja, wenn es so einfach wäre, wären wohl Millionen Menschen allein in Deutschland im Dauerpustezustand, allerdings bliebe diese Maßnahme wohl ergebnislos.

Nun gut, es geht mir darum, anderen Menschen, welche ebenfalls an extremen Ängsten und Panikattacken leiden, trotzdem, dass Phenazepam von vielen verteufelt wird, näher zu bringen, die Wirkung zu erklären, die Handhabung und die Dosierung. Wer die Phenazepam Dosierung auf niedrigstem Level hält und verantwortungsvoll damit umgeht, das heißt, es als eines Notfallmittel betrachtet und handhabt, wird auf Dauer wieder an Lebensqualität gewinnen. So schräg sich dieses auch lesen mag.

Ich selbst probierte Phenazepam aus und war skeptisch. Natürlich wartete ich auf den Moment, als die Panik hochstieg und nahm dann ein paar Krümel des Pulvers, also in einer sehr niedrigen Dosierung. Etwas anderes kam nicht dazu. Ich wollte es erst gar nicht glauben, aber nach ca. 20 Minuten waren Angst, Panik, innere Unruhe gewichen. Ich fühlte mich auf einmal von einer großen Last befreit, natürlich war ich nicht berauscht, denn dieses war auch nicht mein Ziel, aufgrund dessen auch die niedrige Dosierung. Das Schönste für mich ist, dass ich es jetzt, wenn überhaupt noch, alle paar Wochen nehme, ausschließlich im Notfall und von sämtlichen Benzodiazepinen nach fast fünfjähriger Einnahme quasi von heute auf morgen wegkam, obwohl man hier wohl schon von Langzeiteinnahme sprechen/schreiben kann. Ich brauchte keine "Abdosierung", keine ärztliche Begleitung, keine Suchtklinik.

Ich konnte mir mit Phenazepam hervorragend selbst helfen und würde mir wünschen, dass diesen Erfolg noch viel mehr Betroffene einfahren könnten. Es ist in der Tat so. Medizinisch erklären kann ich es nicht, aber nun nehme ich seit rund zwei Wochen gar nichts, hatte auch keine Panikattacken mehr und bin, obwohl gerade in den letzten Wochen einiges passiert ist, wo ich vorher durchgedreht wäre, völlig ruhig und gelassen geblieben. Ich habe keine Ahnung, ob und wie es möglich ist, aber momentan spüre ich keine Angst und keine Panik und das, obwohl ich auch Phenazepam derzeit nicht nehme. Und die Halbtwertzeit von 60 Stunden dürfte nach über zwei Wochen logischerweise schon längst der Vergangenheit angehören, also kann es keine Nachwirkung mehr sein.

Was mögliche Missbrauch betrifft: es wird immer Menschen geben, die irgendwelche Substanzen missbrauchen. Aber sie mit denjenigen, welche lediglich von ihrer Angst und Panik gelöst werden wollen, um wieder am normalen Leben teilnehmen zu können, finde ich aus meiner Sicht nicht fair.

Vielleicht sehen es auch noch andere so, und vielleicht kann ich mit meinem Beitrag zum Denken anreizen, zum Diskutieren etc. (nicht signierter Beitrag von Phenazepam (Diskussion | Beiträge) 16:11, 16. Apr. 2011 (CEST)) Beantworten