Diskussion:Rödel (Fluss)

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Wolf170278 in Abschnitt Hydrologie
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Anfang vom Ende

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Etwa 1880 wurde durch den Bau des Elsterflutbettes im Bereich der Paußnitzmündung die Rödel von der Pleiße abgeschnitten.

Das ist nicht richtig. Wie die im Artikel gezeigte topographische Karte von 1879 richtig darstellt, war das damalige neue Elsterhochfluttbett nur ein schmaler Wiesenstreifen, der beidseits durch Dämme begrenzt wurde, also eine Flutrinne - ähnlich wie das heute noch zwischen Knauthain und Großzschocher existierende Elsterhochflutbett. Im Bereich der Kreuzung mit der Rödel waren die beiden Dämme einfach unterbrochen; die Rödel floss noch bis 1888 ungehindert von der Pleiße zur Elster. Der Abzweig (und das Rödelwehr) wird noch auf einem Stadtplan "1888" (als Beilage zum Adressbuch 1888 aber schon 1887 gedruckt) gezeigt, vgl. Digitalisat der SLUB.

Erst 1888 wurde die Rödel zwischen Pleiße und Paußnitz verfüllt, und die Ursache dafür war nicht das Hochflutbett (das erst in den 1920er Jahren dauerhaft geflutet wurde), sondern der Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig-Connewitz–Plagwitz. Dabei entstand das Pleißewehr in Connewitz mit einer Eisenbahnbrücke genau im Bereich des Rödelabzweigs und dafür wurde das Rödelwehr und der Rödelabschnitt bis zur Paußnitz aufgegeben. Dies schreibt jedenfalls Leipzig und seine Bauten, Seite 707/708, vgl. Digitalisat bei archive.org. Schon ein Jahr später ist die Rödel dort auch vom Stadtplan verschwunden, vgel. Stadtplan 1889 (aus 1888)

Der Anfang vom Ende der Existenz des Flusses lag also im Ende des Anfangs (des Abzweigs von der Pleiße), nicht in der Unterbrechung in der Mitte. --André Loh-Kliesch (Diskussion) 12:35, 9. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Hallo André und viiielen Dank für diese Recherche und den Link zum Buch "Leipzig und seine Bauten"! Kannst Du das auch gleich so einbauen? Gruß Wolf170278 (Diskussion) 14:09, 9. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Hydrologie

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Eine Besonderheit ist der Umstand, dass die Rödel nicht ausschließlich Pleißewasser transportierte, sondern auch Wasser der Weißen Elster [...] Die Paußnitz, welche in die Rödel mündete, war wiederum ein Nebenarm der Batschke,.

Das stimmt so pauschal nicht, jedenfalls nicht dauerhaft. Zunächst: die Paußnitz mündete ursprünglich in die Pleiße, erst ab ca. 1850 in die Rödel. Dann: die Paußnitz war kein richtiger Fluss oder Bach, auch kein "Nebenarm der Batschke" (der Artikel zur Paußnitz müsste dringend überarbeitet werden). Ältere Karten, z.B. die sächsischen Meilenblätter 1802 zeigen nur eine "Pausens Lache" und eine "schwarze Lache" als langgestreckte Teiche in Connewitz und Großzschocher, die offenbar nie austrockneten. Die während Hochwassern wild entstehenden, dann wieder austrocknenden Verbindungsbäche mit zufälligem Verlauf hatten aber keinen Namen und wurden wohl erst später zum Konstrukt "Paußnitz" zusammengefasst. Vor allem aber hatten sie ursprünglich keine Verbindung zu der "Schwarzen Lache" der Lauer, die kurz hinter der "kleinen Allee" im Nichts endete (vgl. Meilenblatt 1802 oder Feldens Karte 1826). Hier entsteht sogar der Eindruck, sie käme von der Lauer und mündete in die Batschke. Eine dritte "Schwarze Lache" gab es übrigens auch in Connewitz (vom Streitteich zur Pleiße). Erst später wurden die Wasserläufe in der Lauer und in Großzschocher mit schnurgeraden, künstlichen Gräben miteinander verbunden, so dass einige Jahre vielleicht tatsächlich eine Verbindung von der Batschke zur Rödel bestand. Der uralte, natürliche Zustand war es jedenfalls nicht... --André Loh-Kliesch (Diskussion) 11:07, 14. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Tobe Dich nur aus. Bei mir wird das in absehbarer Zeit nix - Kinder, Arbeit, Arztbesuche ;)... Gruß Wolf170278 (Diskussion) 20:37, 27. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
PS: Feldens Karte ist eine Kopie der Meilenblätter (siehe Dokumentbeschreibung)...