Diskussion:Schloss Moyland

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 2003:6:31B7:5B45:8057:41D4:7E91:BBF0 in Abschnitt Mooi Land?
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Briefmarke

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Zuerst, Sir, ist die Diskussionsseite für Meinungsäußerungen da nicht die Versionszusammenfassung. Begründungen dort nur, wenn diese Begründung allgemein akzeptiert ist. Dass die Post das Schloss M für eine Briefmarke auswählt, ist 1. eine Auszeichnung, die nicht jedes Schloss bekommt und 2. hat das Markenbild - meist - eine besonders künstlerische Gestaltung, die dem Artikel gut tut. Insofern finde ich die Begründung nicht stichhaltig Also die unglückliche Überschrift ändern in z.B. "Öffentlichkeitswirkung" oder noch besser "Auszeichnung" und den Text etwas erweitern mit Hinweis auf die dargestellten Teile. Und wieder rein mit der Marke !! Oder ?? G-Michel-Hürth 13:28, 16. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Nein Michael, wenn die Post ein altes Gemäuer als Motiv für eine Briefmarke auswählt, ist das bei der Masse mittlerweile erschienener Briefmarken-Motive sicherlich keine Auszeichnung für das Gebäude. Es ist einfach nur eines von vielen. Und nein, selbst wenn die Briefmarke besonders künstlerisch gestaltet ist, in der Bildergalerie des Schlosses gibt es einige Bilder, die den Artikel noch viel mehr aufwerten würden als ein abstraktes/gezeichnete Briefmarken-Motiv, und auch die müssen bisher draußen bleiben. Und mit Verlaub, ob ein Schloss auf einer Briefmarke zu sehen ist/war, ist für einen Enzyklopädieartikel über das Schloss vollkommen unwichtig. Oder kannst du mir Fachliteratur zum Schloss nennen, in denen diese Briefmarke irgendwo erwähnt geschweigen denn abgebildet wird? -- Gruß Sir Gawain Disk. 21:05, 16. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Privates Desinteresse für Philatelie ist kein Löschgrund. Außerdem sind auf der Briefmarke Photos (und keine abstrakten Zeichnungen) von Skulpturen abgebildet, die auch nicht in der Bildergalerie zu finden sind. Es spricht übrigens auch nichts dagegen die restlichen Bilder aus Commons als Galerie in den Artikel einzubauen. -- Le Corbeau 16:24, 17. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Privates Interesse für Philatelie ist ebensowenig ein Grund, Briefmarkenbilder in fachfremde Artikel einzubauen, in denen sie nicht dienlich sind. Und doch! Es spricht eine Menge gegen Bildergalerien in Enzyklopädieartikeln. Und genau deshalb wurde für diese Zwecke nämlich eigens Commons gegründet. Dort gehören Galerien hin, nicht in den Artikel selbst. Das ist schon seit langem Usus hier in der deutschsprachigen Wikipedia.
Zusätzlich bitte ich auch dich, mir eine Fachpublikation über das Schloss zu zeigen, in der dieses völlig unwichtige Detail, dass das Schloss auf eine Briefmarke zu sehen ist, erwähnt wird oder die Briefmarke sogar abgebildet ist. Du wirst keine finden. Es spielt nunmal in Bezug auf das Schloss überhaupt keine Rolle und gehört somit nicht in den Artikel. Stichwort: Wichtiges von Unwichtigem trennen! Ich werde deshalb deine Ergänzungen wieder rückgängig machen. -- Gruß Sir Gawain Disk. 17:23, 17. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Heiligs Blechle ! Warum kann man das denn nicht ERST ausdiskutieren - d.h. mit mehreren, auch wenn das etwas dauert. Ich habe ja auch nicht sofort die Marke wieder reingesetzt. Auch wenn ich meine, dass offizielle Schlossartikel auf Briefmarken und sonstige Auswirkungen der Berühmtheit des Schlosses verzichten können, dass aber WP durchaus darauf hinweisen kann. (z.B. dass nach einem berühmten Sohn der Stadt eine Straße benannt ist, oder dass das zweitberühmteste in Salzburg die Mozartkugeln sind). Dazu gehören maßvolle Gallerien an Bildern, vor allem, wenn sie im Kontext stehen. In die Commons abschieben ist da keine Lösung. ICH geh selten in die Commons, nur wenn ich Zweifel am Artikel und seiner Bebilderung habe. Also Sir, du bist doch kein Anfänger und solltest ein dickeres Fell haben. Oder ?? G-Michel-Hürth 22:02, 17. Nov. 2007 (CET) Weder Fotograf noch Philatelist, aber Liebhaber guter, informativer Artikel.Beantworten
Hi Michael! Sei mir nicht bös, aber ich habe diese Diskussion über Briefmarkenabbildungen in Burg- und Schlossartikeln schon ein paar Mal geführt, irgendwann mag man einfach nicht mehr so richtig ... Ehe ich aber ein weiteres Mal versuche, mit feuriger Rede einen Schlossartikel vor der Erwähnung von unwichtigen Trivialitäten zu bewahren, musst du mir erst deinen folgenden Satz erklären: Auch wenn ich meine, dass offizielle Schlossartikel auf Briefmarken und sonstige Auswirkungen der Berühmtheit des Schlosses verzichten können, dass aber WP durchaus darauf hinweisen kann. Was meinst du mit "offiziellen Schlossartikel"? -- Gruß Sir Gawain Disk. 18:11, 19. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Um einen vielleicht weiteren Standpunkt einzubringen: Was das Abbilden des Bauwerks angeht sind wenige aussagekräftige Fotos jeder Breifmarke vorzuziehen. Dass es Briefmarken mit diesem Motiv gibt mag zunächst auch keine allzu große Ehrung sein, so dass die Überschrift so nicht haltbar ist. Gegen die simple, im Umfang angemessene Erwähnung dieses Umstands als Trivia spricht meiner Meinung nach jedoch gar nichts - längst nicht jedem alten Gemäuer wird eine Marke gewidmet. --de xte r 00:47, 20. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Soweit ich weiß, wurden in den letzten fünf Jahren nur zwei deutsche Schlösser auf Briefmarken gewürdigt. Normalerweise ist eine philatelistische Ehrung immer eine Aufwertung, d.h. Schloss Moyland muss schon irgendwie eine besondere Bedeutung haben (vielleicht wegen der Kunstsammlung?). Allerdings ist der Artikel schon ziemlich mit Bildern überladen… -- Sinuhe20 17:44, 10. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Mooi Land?

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Wo geschichtliche Quelle spärlich fließen, bilden sich Legenden. Manche werden später so lieb gewonnen, dass man sie für wahr und bare Münze hält. So ist fast der gesamte erste Abschnitt über Moyland im Hauptartikel eine hübsche, aber unwahre Legende. Moyland wurde nicht um 1307 gegründet, nicht von Holländern angelegt und der Name bedeutet erst recht nicht "schöne Gegend". Aber erst einmal der Reihe nach:

Die erste Urkunde von vor 700 Jahren sagt nur, dass Moyland verlehnt wurde, nicht, dass der Ort gegründet wurde. Würde es um eine Ortsgründung gehen, wäre der Belehnungsbrief anders verfasst, man kann das für das nur wenig ältere Werther Bruch am Niederrhein sehen [Quelle: Historischer Arbeitskreis der ev. Kirchengem. Wertherbruch: Alte Herrlichkeit Wertherbruch, 1996]. Auch von holländischen Arbeitern oder Kolonisten weiß keine Urkunde zu berichten. Beides ist der Phantasie des 19. Jh. entsprungen.

Würde Moyland von niederländisch mooi Land (schöne Gegend) abgeleitet sein, müssten es vor allem im Niederländischen Ortsnamen geben, die auch mit mooi gebildet sind und ein ähnliches Alter haben. Ein niederländisches Verzeichnis mit Siedlungsnamen kennt KEINEN einzigen Ort mit "Mooi" oder "Mooy" oder "Moy" usw., dafür 10 Orte, die mit "Schoon" beginnen. Gewiss nicht viel, aber die nächsten Plätze der Umgebung sind: Schoonenburg südl. Nijmegen, Schoonebeek, Schoonoord und Schoonloo in der Drenthe, Schoonhoven und Schoonouwen an der Lek usw. Schön im Niederländischen wird in topografischen Namen also immer mit schoon wiedergegeben.

Dazu stellt sich die soziologische Komponente. Herr van der Eger war ein Niederrheiner. Der Niederrhein war sehr stark auf die rheinische Metropole Köln orientiert. Dort sprach man kein Niederdeutsch mehr, sondern das berühmte mittelhochdeutsche Kölsch. Seine Pfründe hat er auch in einem Bistum, das der kölner Metropolitankirche unterstellt ist: Lüttich. Sein Besitzerstolz "Schönes Land" wäre dort überall nicht verstanden worden und damit unsinnig.

Außerdem ist es nirgends belegt, dass ein adeliger Herr seinen Wohnsitz nach einem von seinen billig angeheuerten, ausländischen Bauarbeitern aufgeschnappten ausländischen Wort benennt. Die Namenswahl ist ein wichtiger Moment, weil sie ein Programm und eine Geisteshaltung oder ein soziales Verständnis des Ortsgründers wiedergibt. Die Intention "Herr von schönem Land" ist zu niederländisch "mooi Land" nicht kompatibel.

Dazu kommt der Aspekt, was ist eigentlich schön? Nach heutigem Verständnis ist eine parkähnliche Landschaft mit viel Grün, Weiden, Gewässern usw. "schön", kurzum, der ganze Niederrhein gilt als schön. Das stellt im Übrigen niemand in Frage. Im Mittelalter aber galt unter christlichem Einfluß der biblische Bann: Im Schweiße deine Angesichtes sollt du fortan deine Tage leben. [Quelle: Bibel, "Sündenfall von Adam und Eva"] In dieser Geisteshaltung kommt "schön" nicht vor, für einen geistlichen Würdenträger erst recht nicht. Schön ist im mittelalterlichen Sinn also nicht die romantische Landschaft, sondern allein die Fertilität der Landschaft, also die Möglichkeit, dort Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Weidewirtschaft oder Fischerei zu betreiben. Wenn Moyland aber 1307 erst von Holländern urbar gemacht werden musste, weil sich Holländer im Trockenlegen von Feuchtgebieten einen Namen gemacht hatten, dann wäre die Gegend 1307 alles andere als schön zu bezeichnen.

Was bedeutet also der Name? Der Schlüssel zum Verständnis des Namens Moyland liegt im zweiten Namensteil, nämlich im "Land". Namen dieses Types gibt es mehrfach: Byland ist am Niederrhein untergegangen, Roland, Reuland, Poland, Bolland, Rauland, Mailand usw. Würde man sie alle in der obigen Weise erklären wollen, kämen kuriose Ansätze heraus: Byland = bei der Gegend(macht kaum Sinn), Roland = Rode-Land (macht schon eher Sinn), z.B. Burg Reuland bei St. Vith = Land der Reue (passt ja eher zu einer Einsiedelei oder einem Kloster als zu einem Burgflecken), Qudrath-Ichendorfer Hauptstraße zur Erft: Rauland = das raue Land oder Mailand = Gegend im Mai (und was ist im Rest des Jahres?).

Man muss die kursilbigen -land-Orte als eine eigene Namensgruppe sehen. Sie leiten sich wie die italienische Stadt Mailand, die ja schon in Römers Zeiten erwähnt wurde und mit Sicherheit nicht vom germanischen "Land" sich ableitet, von einem Wort ab, das nur "lan" hieß. Dieses Wort entstammt dem keltischen und bedeutet nichts anderes als "Dorf", "Gemeinschaft" oder "Gemeinde". [Quelle: T. Gwynn Jones + Arthur ap Gwynn: Geiriadur Cymraeg-Saesneg a Saesneg-Cymraeg, 1950 (Walisisch-Englisches Wörterbuch)].

Nun heißt es, die Germanen haben am Niederrhein vor vielen jahrhunderten die Kelten vertrieben, aber immerhin hat es offenbar hier Kelten gegeben. Dann kamen die Römer. Und die wurden von den Franken so gründlich vertrieben, dass das ganze Land wüst und leer war. Nur in den Römerstädten hätte noch irgendwie Leben weiter stattgefunden. Von allen römischen Bauten soll allein einem antiken Bericht zufolge in Köln ein Turm übrig geblieben sein. Tatsächlich gibt es aber noch aus mittelalterlicher Zeit keltische Sprachreste im Rheinland, um 1000 n. Chr. finden sich bei den Namen von Hörigen auffallend viele nicht-germanische Namen, und die christlichen Begriffe Glaube, Liebe und Hoffnung werden personifiziert zu Amwet (amwas = Fürsorge), Wilbet (ffidlondeb = Treue, Glaube) und Worbet (orbaith = Hoffnung) [Quelle wie oben], der Mittagsschlaf heißt Önger oder Ennönger aus keltisch hun [nasal gesprochen "höng" = Schlaf = Önger] oder an hun ["anhöng" = der Schlaf = Ennönger] und andere Beispiele.

Ab dem 13. Jh. finden sich nirgends im Rheinland mehr keltische Sprachreste, so dass man auch einen Ortsnamen "lan" für "Dorf" nicht mehr verstand. Man hat, am Niederrhein wohl früher als in der Eifel, dann die Namen der eigenen Sprache angepasst, das heißt mit dem auslautenden "d" verdeutscht. Das kann im Übrigen auch bei den bretonischen Orten auf "lan" beobachtet werden, die im Französischen "land" lauten. Wie lautet aber dann der korrekte Name Moylands?

Darüber gibt es glücklicherweise eine Urkunde, allerdings undatiert aus der Zeit um 300 n.Chr. Dort liegt ein Mediolanum 8 Meilen (gemeint sind gallische Leugen zu je 2,2 km) von Colonia Ulpia Traiana (CUT) entfernt. Also 17,6 km. Moyland liegt ziemlich exakt 17,6 km von römischen CUT (Xanten) entfernt. Zufall?

Die historische Quelle hat jedoch ein Problem. Sie beginnt in CUT, dann folgt nach besagten 8 Leugen Mediolanum, nach weiteren 8 Leugen folgt Sablones (auf gut Deutsch "Sand"), nach 10 Leugen kommt Mederiacum, welches mit Sicherheit bei Melick nahe Roermond zu suchen ist, dann folgt nach 8 Leugen Theudurum, welches mit Tüddern im Kreis Heinsberg gleichgesetzt werden kann, und nach weiteren 8 Leugen kam Coriovallum, welches gesichert in Heerlen zu finden ist. Aber die Entfernungsangaben am Niederrhein für die Strecke Xanten-Heerlen passen nicht.

Die Historiker suchen Mediolanum bei Pont, welches aber 22 km statt 17,6 km von Xanten entfernt liegt. Pont hat seinen Namen aus dem Romanischen (Brücke), während nicht nur am Niederrhein eine Brücke immer Brück, Brügge oder ähnlich lautet. Der Wechsel von einem romanischen Namen Mediolanum zu einem anderen romanischen Namen in fränkischer Zeit ist absurd. Pont war immer schon Pont. Ebenso ist die Entfernung von Pont nach Kaldenkirchen, wo man Sablones sucht, auch 22 km statt 17,6 km. Römische Funde, die zu Lokalisierung in Frage kommen, gibt es dort nicht. Und der Abschnitt nach Melick ist nicht nur dadurch problematisch, dass man keine historische Straßenverbindung nachweisen kann, sondern hier stimmt auch die Entfernung nicht.

Die technisch hochversierten Römer, die genaue Landesvermessungen durchgeführt haben, sollen sich dreimal hintereinander um rund 25% vermessen haben? Der Fehler liegt vielmehr im Abschreiber des Iterinars. Dieser gute Mensch ist einfach in die falsche Zeile gerutscht beim Abschreiben: Dadurch sind zwei verschiedene Wege zu einem verschmolzen.

Der erste Weg ging von Xanten nach Nijmegen: nach 8 Leugen Mediolanum = Moyland, so wie der name auch vom italienischen Mediolanum zu Mailand verschoben ist. Die neun römischen Grabhügel, die man bei Moyland fand, sprechen für eine mindestens 9 Generationen dauernde römische Bewirtschaftung, das wären über 250 Jahre.

Nach 8 Leugen steht man vor einer Sanddüne, die mitten in der Düffel liegt: Sablones, heute Zyfflich. In den alten Urkunden lassen sich Seflica, Seblica und Saflica lesen, welche durchaus zu Sablones der Römerzeit passen. Und römische Trümmer wurden in der alten Martinskirche auch wiederverarbeitet.

Nun müssen wir den Bruch in der Abschrift ansetzen, es müsste nach 5 Leugen nun Noviomagus (Nijmegen) folgen. Der andere Weg ist von hinten aufzusuchen: Heerlen, Tüddern, Melick und dann 10 Leugen (22 km) Richtung Nijmegen. Das führt an die Maas bei Holtblerick (heute Houtblerick). In der Tabula Peutertinga, einem anderen Verzeichnis römischer Stationen, ist Blerick verzeichnet. Ob auf dem Weg zwischen Blerick und Nijmegen noch weitere Stationen lagen, muss allerdings offen bleiben, zu vermuten wäre es.

Bei dieser Interpretation des Iterinars hat man nun statt drei Fehlern und zwei nicht gefundenen Lokalitäten nur noch einen Fehler und kann alle erwähnten Orte zzgl. zwei nicht genannter Orte identifizieren!

Nun sollten wir uns dem "Moy" von Moyland zuwenden. Wenn es ein keltischer Name sein kann, der bereits um 300, also 1000 Jahre früher als bisher tradiert bekannt, existiert hat, ließe er sich vielleicht auch sprachlich interpretieren. Es kommen zwei Ableitungen in Frage: medio aus lat. medium, also Mittel-dorf, wodurch die Frage nach Ober- und Unterdorf aufgeworfen wird, und medio aus medi, dem keltischen Begriff für Getreide schneiden [übertragen: September], also etwa Schnitter-dorf, was die Frage nach der Art der Landwirtschaft aufwirft.

Betrachtet man erstere Überlegung, wäre der benachbarte Ort Wissel in die Überlegung einzubeziehen, da er bezüglich des Rhein "niederwärts" liegt, wenn auch das Nivellement nur etwa 25 cm Höhenunterschied bringt. Das keltische Wort Isselt, vermittelt über "uisselte" zu Wissel käme in Frage, wobei Isselt "Niederung" bedeutet. Oberhalb Moylands liegt auf dem Katzbuckel ein Waldgebiet, wo sich keine Altnamen finden, dafür aber eine eindeutige Topografie. [Katzbuckel kann im Übrigen auch auf ein Keltisch-fränkischen Begriff zurückgeführt werden: Katz ist häufig als Flurname zu finden, sehr gerne in Verbindung mit Wäldern. Das keltische coed (walisisch) bzw. coad (bretonisch) bedeutet schlicht Wald, wodurch Namen wie etwa Kottenforst, Kotzenbroich und andere leichter verständlich werden.]

Eine Ableitung von "medi" als Schnitter hat das Problem, dass es am Niederrhein vorwiegend Weidewirtschaft gab, weshalb um 1800 das Weideland wesentlich höhere Preise erzielte als etwa das Ackerland. Die hohen Grundwasserstände in der Niederung, die in römischer Zeit noch nicht von den Holländern trockengelegt war wie auch die Sandböden der Moränen waren der klassischen Getreidewirtschaft abträglich. und dass die Schnitter alle in einem Dorf gewohnt haben sollen und sonst nirgendwo ist unwahrscheinlich.

Schlussbemerkung: Der Niederrhein ist eine schöne Gegend mit uralten Siedlungen, darunter das vor gut 1700 Jahren erwähnte Moyland, welche reich an Geschichte und Kulturen sind. Leider werden lieb gewonnene Legenden gegenüber quellenkritischen Diskussionen bevorzugt. So war z.B. der Kalender für das Klever Land nicht bereit, zu diesem Thema eine Diskussion zu führen, weil ...

Richard Wiltsch, Grevenbroich

Hallo! Wie heißt die Literatur, die Obiges bestätigen kann? -- Gruß Sir Gawain Disk. 13:41, 9. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Und jetzt bitte noch mal in drei Worten: Wo kommt der Name her?--Rogald (Diskussion) 23:07, 6. Feb. 2018 (CET)Beantworten

Aus einem Keltoromanischen Namen Mediolan[um], dass zur Römerzeit schriftlich in 17,5 km Entfernung von Xanten erwähnt wurde, und seine Namensvettern in Mailand [Mediolanum zur Römerzeit] oder Chateau Meillant in Frankreich hat [auch ein Mediolanum]. Der Wiki-Artikel über Mailand gibt den kelto-romanischen Namen als "Platz in der Mitte" an. Namen mit auslautendem "lan" werden im Deutschen zu "land", da das "lan" = "Dorf, Gemeinde" nicht mehr verstanden wurde: Byland heißt nicht "bei dem Land" (also im Wasser?) sondern "eingehegtes Dorf" (also mit einer Wehrhecke versehen, zu by / pei = mit einer Hecke bepflanzt) und Reuland nicht "Reue des Landes", sondern es heißen Roland (Bonn), Reuland (Hohes Venn) und Rauland (Quadrath, früher Gemarkung Königsdorf bei Köln) "Königs-Dorf", abgeleitet von Regio-lan[um]. Ähnlich Regio-magus zu Remagen = Königs-Feld. Der name ist also Erbe der Bataver. (nicht signierter Beitrag von 2003:6:31B7:5B45:8057:41D4:7E91:BBF0 (Diskussion) 22:15, 22. Sep. 2021 (CEST))Beantworten

Das mit der Literatur ist so eine Sache: Über das Iterinar gibt es verschiedene Bücher, z.B. Günter Horn: Die Römer in Nordrhein-Westfalen, 1987. Professor Horn ist aber, wie vor ihm alle anderen auch, der felsenfesten Überzeugung, der Weg, der dort beschrieben ist, reicht von Xanten (CUT) nach Heerlen (Coriovallum), und es wurde sich drei Mal mit der Streckenlänge vertan. Bei Prof. Horn finden sich auch die Nachweise zu römischen Funden in Moyland (9 Grabhügel) und Zyfflich (sekundär vermauerte Säulen in der Martinskirche). Vage Versuche in früherer Zeit "Mediolanum = Moyland analog zu Mailand" wurden stets mit dem Hinweis, in Moyland gäbe es keine kontinuierlichen Befunde, also Völkerwanderungszeit, Merowinger, Karolinger und die ganze Latte bis zum 14. Jh., sowie der Aussage, der Weg sei nun einmal eindeutig nach Coriovallum beschrieben, abgetan. Solche scheinbaren Diskontinuitäten gibt es aber zu hauf. Erst vor etwa 10-15 Jahren hat eine Grabung in Gellep eine kontinuierliche Belegung eines antik begonnenen und erst mittelalterlich aufgelassenen Friedhofes nachgewiesen, archäologische Funde zwischen Römern und Mittelalter gibt es dort auch nicht. Ähnlich der Friedhof von Rödingen, wo man Matronensteine und Gräber von etwa 400 n.Chr. bis 700 n.Ch. gefunden hat, die Archäologie beginnt dort überhaupt erst im Mittelalter. Das liegt an der Lebensweise der Nachrömer. Diese haben, um ihre Häuser behaglich zu halten, vom kalten und Energie-ineffizienten Steinbau Abschied genommen und in Lehmfachwerk mit Strohdach Zuflucht genommen, aus energetischer Sicht eine Revolution. Bloß hinterlassen zerstörte fachwerkhäuser mit Strohdach keine archäologischen Spuren. Im Tagebau Garzweiler hat man ein Pollenprofil erstellt, aus dem eine Siedlungskontinuität für das platte Land hervorgeht, verbunden zwar mit Bevölkerungsrückgang und geänderter Landwirtschaft, aber immerhin ein wissenschaftlicher Beweis, dass auch ohne archäologischen Funde eine Siedlungskontinuität vorhanden sein kann (Literatur: Jahrbuch für den Kreis Neuss 2003, Beitrag: Das Elsbachtal im Mittelalter, darin weiterführende Quellen, z.T. unveröffentlichte Dissertationen). Zu den keltischen Sprachwurzeln habe Wörterbücher noch lebender keltischer Sprachen und Informationen aus dem Studienhaus für keltische Sprachen und Kultur in Königswinter benutzt, ein Wörterbuch ist unter Quelle angegeben, das -für Moyland weniger interessante- Wörterbuch ist: Laurent Stephan + Visant Seite: Geriadur brezoneg-galleg ha galleg-brezoneg Lexique breton-francais francais-breton, 28. Aufl. 1998. Der Kalender für das Klever Land, das regionale Forum zum Vortrag neuerer Erkenntnisse zur Lokalgeschichte, hat sich leider ohne Angabe von Gründen einer Diskussion verweigert. Daher gibt es zum Gesamtthema leider keine weitere, die bisherige Tradition von "moi Land" hinterfragende Literatur. Die Tabula Peutertinga dient fast allen Schulbüchern als Bildmaterial für die Römerzeit in Deutschland. Das Grundproblem der Legende von der schönen Gegend ist eben, dass sie scheinbar äußerst plausibel erscheint. Nur ist in der Urkunde von 1307 weder von Holländern noch von einer Siedlungsgründung die Rede. Und bei Belehnungsurkunden existieren üblicherweise die Güter in aller Regel bereits.

Richard Wiltsch Grevenbroich

Altes Photo

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Photo ist nicht mehr aktuell.Der Nordturm wurde mit einer neuen Turmspitze versehen.Ein neues Photo wäre hier von Vorteil. -91.0.223.202 21:15, 30. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Ich habe ein neueres Foto an den Artikelanfang gesetzt, das alte Eingangsfoto aber beibehalten, weil das neue noch nicht „das Gelbe vom Ei“ ist. Aber ehe es überhaupt keine neue Ansicht gibt ... -- Gruß Sir Gawain Disk. 05:03, 9. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Schloss -> Schloß?

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Sollte "Schloss Moyland" nicht besser als "Schloß Moyland" hier stehen? --losch 17:21, 4. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Löwenfiguren am Treppenaufgang (Portal) des Hauptschlosses?

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Laut Artikel sollen die oberen Tierfiguren am Geländer Löwen sein. Bilder und folgende Quellen belegen dies nicht.

--Asio (Diskussion) 22:57, 18. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Ich denke auch, dass die Angaben bzgl. der Löwenstatuen falsch sind, wahrscheinlich veraltet. Sowohl die von dir gemachten Aufnahmen als auch der von dir verlinkte Skulpturenplan sind da eindeutig. Magst du die Angaben im Text korrigieren? -- Gruß  Sir Gawain Disk. 09:07, 20. Mär. 2012 (CET)Beantworten
Hallo Sir Gawain, danke für Deine Antowrt. Ich bin mir noch nicht ganz im klaren, wie ich es ändern soll, ohne das alte Infos komplett verloren gehen. Gruß --Asio (Diskussion) 21:26, 22. Mär. 2012 (CET).Beantworten

Angaben aktualisiert. --Asio (Diskussion) 23:26, 25. Mär. 2012 (CEST)Beantworten

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GiftBot (Diskussion) 16:54, 6. Okt. 2012 (CEST)Beantworten