Diskussion:Seius Sallustius

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Anamnesis in Abschnitt „Gegenkaiser“
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Feriale Duranum

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Hallo Nwabueze, könntest du kurz umreißen, mit welchen Argumenten Matthäus Heil (2001) das Feriale Duranum in die Tonne tritt? Ich habe leider eben keinen Zugriff auf den Artikel. Durchaus schlüssig erscheint mir jedenfalls die Argumentation bei Jan Stäcker (2003), S. 358. Gruß --SJuergen 22:35, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Stäcker argumentiert dort gegen den Bezug auf L. Aelius Caesar, und sein Argument mag beachtlich sein, doch argumentiert er nicht für einen Bezug auf den Schwiegervater des Severus Alexander. Letzteren hat Heil tatsächlich widerlegt, denn (1) ist es weder belegt noch wahrscheinlich, daß dieser den Vornamen Lucius trug, und (2) ist nur am Ende der Zeile eine Radierung erfolgt, offenbar Berichtigung eines Schreiberversehens, nicht Streichung des Eintrags wegen damnatio memoriae. Bei damnatio memoriae, wie im Falle des hingerichteten Seius Sallustius, hätte das Fest als Ganzes gestrichen werden müssen. Heil verweist auf eine Anomalie in dem Eintrag und auf einen diesbezüglich parallelen Eintrag zum 24. Mai (Germanicus), nach dem analog ein nicht erhaltener Textteil ergänzt werden kann; daraus ist ersichtlich, daß das Geburtstagsfest nach dem Tod des Verstorbenen jährlich gefeiert wurde (so schon die Konjektur des Herausgebers Hoey S. 183 Anm. 870), was den hingerichteten Schwiegervater des Kaisers zwingend ausschließt. Nwabueze 19:04, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Vielen Dank für die Klarstellung. Einen alternativen Identifikationsversuch bzgl. dieses kryptischen Caesars (dessen Historizität er nicht grundsätzlich in Frage stellt?), unternimmt Heil demzufolge wohl nicht... --SJuergen 20:24, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Er stellt die Historizität nicht in Frage (wozu es auch keinen Anlaß gibt) und gibt sich im übrigen damit zufrieden, die Sallustius-Identifikation widerlegt zu haben; weiteres würde den Rahmen seines Aufsatzthemas sprengen. Ich sehe gerade, daß wir sogar schon einen Artikel Matthäus Heil haben. Nwabueze 23:27, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten

„Gegenkaiser“

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Ein wenig stutzig gemacht hat mich die Bezeichnung des Sallustius als Gegenkaiser im ersten Satz. Wenn ich das richtig sehe, war ja zwar der Wille zur Usurpation vorhanden, jedoch kam es gar nicht so weit. Im DNP wird vorsichtig formuliert, er habe versucht, „die Praetorianer gegen seinen Schwiegersohn aufzuwiegeln“, und auch Herodian und die Historia Augusta geben m.E. nicht her, dass Sallustius als Gegenkaiser im engeren Sinne zu sehen wäre. Folgt man der m.E. gelungenen Differenzierung in der Liste der römischen Kaiser der Antike, würde „Usurpator“ eher zutreffen: „Unter „Gegenkaiser“ sind nur solche Usurpatoren im engeren Sinne zu verstehen, die sich den Kaisertitel selbst zugelegt haben oder von ihren Truppen bzw. Unterstützern akklamiert worden sind. Als „Usurpator“ werden in der Liste Figuren bezeichnet, für die entweder der formale Akt der Kaisererhebung nicht sicher überliefert ist, die sich aber de facto kaiserliche Befugnisse angemaßt bzw. illoyal verhalten und eine nicht unbedeutende territoriale Machtbasis oder dynastische Position innegehabt haben oder bei denen die Empörung geografisch so begrenzt (maximal eine Provinz) und so kurzzeitig (maximal wenige Tage) war, dass de facto keinerlei Gefährdung des legitimen Herrschers bestanden hat.“ (Anmerkung 3) -- Anamnesis 17:18, 13. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Das müßte in der Tat wesentlich vorsichtiger formuliert werden. Mit "Usurpator" bin ich aber auch nicht recht glücklich, denn man darf beim durchschnittlichen Leser dieses Artikels nicht die Kenntnis der subtilen Unterscheidung aus der Anmerkung zur Kaiserliste als bekannt voraussetzen, und hier kann auch nicht darauf eingegangen werden. Die meisten Leser dürften "Gegenkaiser" und "Usurpator" als synonym einstufen. Daher schlage ich statt "und Gegenkaiser im Jahre 227" vor: er scheiterte im Jahre 227 mit einem Staatsstreich. Ein Staatsstreichversuch war es nämlich auch dann, wenn beabsichtigt war, Severus Alexander zumindest nominell die Kaiserwürde zu belassen. Im Artikel Usurpation ist die Definition und Abgrenzung vom Staatsstreich übrigens hanebüchen: Meist wird eine Usurpation im historisch-politischen Kontext derart definiert, dass – anders als beim Staatsstreich oder einer Palastrevolte – der bislang legitime Herrscher zum Zeitpunkt der Erhebung des Konkurrenten noch lebt und amtiert. Dieser Unsinn wurde auf der dortigen Diskussionsseite bereits gerügt, worauf aber nichts geschah; der Artikel scheint gänzlich verwaist zu sein, was angesichts der generellen Bedeutung seines Themas betrüblich ist. Nwabueze 00:45, 14. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Nach deinem Vorschlag dürfte der Umstand nun allgemeinverständlich und treffend formuliert sein. Schöne Grüße, -- Anamnesis 12:04, 14. Jul. 2009 (CEST)Beantworten