Diskussion:Sutra
Weiter unten im Teil "Historische Verständnisprobleme" wird klar und deutlich erwähnt, dass Sutras in Versform enden - somit eine lyrische Form darstellen. Ganz abgesehen, dass es auch Prosagedichte gibt, zum Beispiel die "Makamen" des Hariri, nachgeahmt von Friedrich Rückert. Kriterium für die Kategorie "lyrische Form" erscheint mir, ob ein Text gestaltete Rede ist oder nicht. Zitat aus dem Eintrag: "Um also die Verfälschung des Textes beim mündlichen Weiterreichen von Generation zu Generation zu verhindern, wurde eine sehr strenge Versform verwendet. Der Vers, der eine bestimmte Metrik aufweist und sich reimt, kann sich nicht unmerklich verändern." Über die vedische Metrik gibt es folgenden Thread aus den "Vedanga" im englischen Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Chandas (nicht signierter Beitrag von Hauff (Diskussion | Beiträge) 14:36, 24. Okt. 2007)
1. Versform bedeutet ,dass die einzelnen Sätze einer klar definierten Abfolge von betonten und unbetonten Silben folgt. Dies ist bei den Sutras der Sanskrit-Literatur nicht der Fall!
2. Zwischen den Sutras der Sanskrit-Literatur und den Suttas des buddhistischen Kanons muss unterschieden werden! Die Ersten vermitteln Wissen in kürzester Form, die Letzteren komplette Lehrreden u.ä.
Wahrscheinlich ist auch, dass das Wort "Sutra" (sanskrit) in keinem Verwandschaftsverhältnis zu "Sutta" (pali) steht!
Somit ist der gesammte Artikel hier mit grösster Vorsicht zu geniessen!!! (nicht signierter Beitrag von 89.0.3.139 (Diskussion) 16:03, 25. Nov. 2015 (CET))
Sutren und Sutras
[Quelltext bearbeiten]Auf der ganzen Seite und in der halben Wikipedia steht Sutren statt Sutras; warum? --Joo 01:29, 23. Dez. 2007 (CET)
- Wikipedia: Sutras gegen Sutren 90 zu 81. Google-Suche auf Deutsch: "sutras" gegen "sutren" 32.800 zu 16.400 (ein viel besseres Ergebnis als Wikipedia), "sutra-schule" gegen "sutren-schule" 68 zu 1 (der Einzeltreffer auf einer Wikipedia-Seite), "sutra-rezitation" gegen "sutren-rezitation" allerdings 135 zu 148. Auf Wikipedia existiert eine Weiterleitungsseite von Sutren auf Sutra, aber keine von Sutras auf Sutra, außerdem ein Artikel Sutren-Säule des Ksitigarbha-Tempels.
- Bei Sutrenschule, Sutrenrezitation und Sutrensäule handelt es sich offenbar um Fugenzeichen nach dem Muster Instrumentenbau (allerdings heißt es Harmonikabau, nicht Harmonikenbau). Die Pluralform Sutren ist mit Sicherheit falsch, es heißt Sutras, Mantras und Mudras. Sehe ich das richtig? --Joo 13:40, 24. Dez. 2007 (CET)
Also die Pluralform von "Sutra" ist nach Fremdwörterduden (20017, S. 966) und Brockhaus Deutsches Wörterbuch (199519, Bd. 3, S. 3326) "Sutras", allerdings gilt das jeweils nur für den Nominativ. --Asthma 13:54, 24. Dez. 2007 (CET)
- Dann korrigiere ich mal. O du fröhliche. --Joo 14:05, 24. Dez. 2007 (CET)
- Damit wollte ich nichts entschieden haben. "Sutren" scheint durchaus üblich, vgl. [1]. --Asthma 14:42, 24. Dez. 2007 (CET) PS: Gerade bei Fremdwörtern scheint ein Nebenher verschiedener Pluralformen ein geläufiges Phänomen zu sein (s. Grammatik-Duden, 409). --Asthma 14:48, 24. Dez. 2007 (CET)
- Schon wahr, aber im Falle Sutra scheinen sich die Wörterbücher einig. Die Kasus: das Sutra, des Sutra, dem Sutra, das Sutra, die/der/den/die Sutras (der Genitiv Singular wäre auch ein nettes Betätigungsfeld). Ich werde es nicht übertreiben und keine hübschen Fugenzeichen-Bildungen ändern. Herzlich --Joo 15:01, 24. Dez. 2007 (CET)
Wenn ich nun einmal davon ausgehe, daß die Pluralbildung von häufig gebrauchten Fremdwörtern im Deutschen, auch "nach und nach" deutschen Regeln folgen "kann" [Duden 20. Auflage, Regel 53, S 29] (also Pizzas nicht pizze), so komme ich zunächst m.E. auf Sutras. Da nun jedoch mit der Rechtschreib"reform" das Etymologieprinzip vorrangig ist, so muß man denn - für buddhistische Sutren immer - vom Pāli (Evaṃ me suttaṃ) herleiten (und nicht von sanskrit). Damit landet man dann - wie schon Georg Grimm - konsequenterweise bei Sutten.
Nachdem ich jedoch (Schrift-)Sprache (auch die deutsche) für etwas flexibles halte, daß nicht durch bornierte Kultusminister oder Dudenredakteure in ein Korsett gezwungen werden sollte, denn das führt über kurz oder lang zu Orwellschem "Neusprech", plädiere ich hier auf Vielfalt. Wenn man dann noch das Wohllautkonzept (in Pali sandhi - aber auch im japanischen) berücksichtigt, klingt für mich eben Sutren am besten. (Aber in der Wikipedia steht es natürlich jedermann frei zu vereinheitlichen, umzuarbeiten oder Reformdiktaten blind zu folgen ...)
P.S.:Von A-Z - das Konversationslexikon der deutschen Buchgemeinschaft gibt (Sp. 636): "Sutra (Einzahl: das Sutram) ..." --zenwort 10:26, 28. Dez. 2007 (CET)
- Hi Zenwort!
- In der amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung spielt der – manchmal vermeintliche – Wortstamm eine Rolle (vgl. blau → einbläuen), nicht die Etymologie (vgl. placer → placieren → plazieren → platzieren). Das wird oft verwechselt.
- Der Buddhismus bezieht sich je nach Tradition auf Pali-Texte oder Sanskrit-Texte, das muss ich Dir nicht sagen.
- Das Wort sūtta ist (zur Zeit) ein nicht integriertes, also zitiertes Fremdwort, das Wort sūtra in der Form „Sutra“ ein integriertes Fremdwort. Für nicht oder nur teilweise integrierte Fremdwörter lassen sich laut amtlicher Regelung „wegen der Vielgestaltigkeit fremdsprachiger Schreibgewohnheiten keine handhabbaren Regeln aufstellen“ [I/A/0(3.1)]. Bei integrierten Fremdwörtern kann ich den Dudenvorschlägen folgen oder nicht; insbesondere die neuesten Dudenvorschläge sind oft vernünftig. Die Dudenredakteure meines Bekanntenkreises jedenfalls sind nicht „borniert“ … :-)
- Über Wohllaut lässt sich streiten. Mich erinnern „Sutten“ an Kutten, Nutten und Putten. Sutra → Sutren klingt für mich wie Karma → Carmen. Schön finde ich die zitierte Form sūtta (ungebeugt) und die integrierte Form Sutra → Sutras (mit regulärem s-Plural).
- Ich werde also auch in Zukunft „vereinheitlichen, umarbeiten und Reformdiktaten blind folgen“. Herzlich, --Joo 22:23, 7. Jan. 2008 (CET)