Diskussion:Thai (Ethnie)

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von LiliCharlie in Abschnitt Herkunftstheorien
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Das Amt des Mueang-Vorstehers vererbbar?

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Ich bin überrascht über die Aussage aus Helmut Fessen Geschichte Thailands (siehe Einzelverweise im Artikel), wo er folgendes behauptet:

"…Die Bezeichnung Chao für den Herrscher eimnes Müang geht offensichtlich auf Titel und Funktion eines Dorfoberhauptes zurück. Mitunter wird er … Pho Ban (Vater des Dorfer) genannt. In der Regel war sein Amt bereits auf dieser Ebene erblich." (Unterstreichung von mir)

Es gibt zahlreiche Quellen, darunter zum Beispiel Tej Bunnag in The provincial administration of Siam: 1892–1915 … (Oxford University Press, 1977, ISBN 0-19-580343-4), wo beschrieben steht, das mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts der Gouverneur einer Provinz (Chao Mueang) vom König (von Bangkok) eingesetzt wurde, der Gouverneur wiederum bestimmte die Führer der kleineren Verwaltungseinheiten.[1] In neuerer Zeit werden die Führer gewählt.[2]

Hat nun jemand Zugriff auf Quellen, wodurch entweder die eine ("das Amt ist erblich") oder die andere ("die Führer werden bestimmt, bzw. gewählt") Behauptung für Zeiten vor dem 19. Jahrhundert verifiziert werden kann? --Hdamm 17:52, 29. Okt. 2009 (CET)Beantworten

  1. Bunnag, Seite 16
  2. Ganz interessant die Beschreibung von A Thai Village Headman as a Synaptic Leader von Michael Moerman aus dem Buch "Modern Thai Politics", wo Kandidaten für das Amt sich möglichst versuchen, vor der Wahl zu drücken.
Auch wenn ich jetzt keine direkte Quelle zur Hand habe, auch schon lange vor dem 19. Jahrhundert wurden die Chao Mueang, ja sogar auch die Könige der tributpflichtigen Königreiche (z.B. Pattani, Nakhon Si Thammarat) immer offiziell vom König in Ayutthaya bestätigt. Der konnte zwar die Zustimmung verweigern, aber das passierte nur in Ausnahmefällen, so daß de fakto der Titel dann an den Bruder oder Sohn des bisherigen Chao Mueang ging.
Wobei, eine weitere Quelle für das 19. Jahrhundert hätte ich - im Artikel Administrative reforms and national intergration: The case of the northeast von Paitoon Mikusol (in Regions and national integration in Thailand, 1892-1992). Da ich ohnehin einen Blogpost hierzu in Vorbereitung hatte, ziehe ich den einfach mal vor und verweise darauf -> [1]. Der entscheidende Satz daraus This post, though it was to be appointed by the King in Bangkok, was in fact an hereditary post of the local nobility.
Noch ein Nachtrag zu dem Moerman-Artikel: der Autor beschreibt dort die Situation in den 1960er, wo der Phuyaiban viel Arbeit, wenig Bezahlung und kaum Einfluss hatte. In den 1990er dagegen waren die Posten wieder so beliebt, daß Stimmenkauf allgegenwärtig war, siehe z.B. das sehr interessante Buch Democracy, Development and Decentralization in Provincial Thailand. Und vermutlich war zu Beginn der Thesaphiban-Reformen, bei denen der Phuyaiban als vom Staat bezahlter Posten entstand, der Posten insbesondere wegen seines Einflusses sehr beliebt. andy 13:07, 30. Okt. 2009 (CET)Beantworten

Die Völkerfamilie der Thai

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Hallo, hier steht: "Insgesamt wird geschätzt, dass die Teilvölker etwa 75 Millionen Menschen zählen." Müsste da nicht stehen: "Insgesamt wird geschätzt, dass die Thai-Völker etwa 75 Millionen Menschen zählen."? Gruß --TumtraH-PumA (Diskussion) 12:32, 24. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Herkunftstheorien

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@Satoshi Kondo: Dass sich die südwestlichen Tai-Sprachen von Südchina aus ausgebreitet haben, ist inzwischen weitgehend unbestritten. Damit ist aber nicht automatisch die Frage nach der "Herkunft der Thai" geklärt. Sprachliche Verwandschaft ist nicht mit genetischer Verwandtschaft gleichzusetzen. Man denke an die Magyaren, die eine finno-ugrische Sprache sprechen, aber (nach neueren Studien) genetisch viel enger mit den slawisch- und germanischsprachigen Mitteleuropäern verwandt sind als mit den finno-ugrischen Völkern an Ob und Ural. Der rekonstruierte Ausbreitungsweg der Sprache(n) ist ein starkes Indiz, aber nicht der ultimative Beweis, der alle alternativen Hypothesen widerlegt. --Bujo (Diskussion) 16:30, 17. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Genau, die Vermischung von ethnischer Zugehörigkeit mit Sprachkenntnissen ist hochproblematisch, auch weil Ethnien sich aufspalten, sich (zum Beispiel mit eroberten Völkern) vereinen oder aus irgendeinem Grund die Sprache(n) wechseln. So spricht nur eine Minderheit der Iren Irisch, die Yugur sprechen teils die mongolische Sprache Ost-Yugurisch, teils die Turksprache West-Yugurisch, teils eine sinitische (chinesische) Sprache, die ethnischen Luxemburger sind typischerweise dreisprachig luxemburgisch-französisch-deutsch. — Menschen gehören übrigens auch dann einer Ethnie an, wenn sie noch gar nicht sprechen können oder anders als die Mehrheit ihres Volks nur eine Gebärdensprache beherrschen. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 17:25, 17. Sep. 2018 (CEST)Beantworten