Diskussion:The Will to Believe

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Saltoumsalmo in Abschnitt Begrifflichkeiten
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GiftBot (Diskussion) 18:16, 6. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Begrifflichkeiten

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Ich bin aufgrund dieses Wiki-Artikels neugierig geworden und habe in den Originaltext reingelesen. Er unterscheidet "Options" folgendermaßen:

1. living or dead (zwei "living hypotheses" anbietend oder nicht)

2. forced or avoidable

3. momentous or trivial

und definiert zusätzlich den Begriff "genuine option" als eine solche, die sowohl "living", als auch "forced" als auch "momentous" ist.

Im deutschsprachigen Wiki-Artikel wird das übersetzt als:"Wahlen" können sein:

1. echt oder unecht

2. zwingend oder vermeidbar

3. dringend oder ...

Das, was James als "genuine option" bezeichnet, erhält im deutschen Wiki-Text gar keine Bezeichnung.

Die Übersetzungen scheinen mir etwas unglücklich zu sein; insbesondere die Wiedergabe von "living options" als "echte" Wahlen erscheint mir irreführend, weil es m. E. mit "genuine options" kollidiert, und außerdem die vorher eingeführt Definition einer "living oder dead hypothesis" nicht wiederaufgreift. Worauf beruhen die deutschen Begriffsübersetzungen? Falls sie eigens für den Wiki-Artikel geschaffen wurden, schlage ich eine Änderung vor, etwa in dieser Art:

"Wahlen" können

1. lebend(ig) oder tot

2. zwingend oder vermeidbar

3. folgenschwer oder unbedeutend (bei dieser Übersetzung bin ich äußerst unschlüssig, ob nicht "dringend" doch der bessere - gleichwohl unvollständige - Begriff sei)

sein. Eine Wahl heißt "echt", wenn sie lebendig UND zwingend UND folgenschwer ist.

So wie ich den Originaltext verstanden habe, ist aus James' Sicht die Pascalsche Wette nicht (bzw. nicht nur) deshalb eine "dead option", weil die Vorstellung eines derart formal belohnenden Gottes unsinnig erscheint, sondern vor allem auch, weil ein derartiger Glaube "would lack the inner soul of faith's reality". Und weil klar ist, daß jemandem, der nicht bereits vorher geneigt war, an Heilige Messen und Weihwasser zu glauben, die "option" keine "living option" ist, also keine "living hypotheses" anbietet. Kein Türke (hier im Sinne von einem Menschen aus dem islamischen Kulturkreis) würde ernstlich Weihwasser und katholische Messen in Betracht ziehen im Sinne einer "living hypothesis", und auch "to us Protestants these means of salvation seem such foregone impossibilities that Pascal's logic, invoked for them specifically, leave us unmoved". Ebensogut könnte der Mahdi uns ewiges Heil anbieten dafür, daß wir an ihn gläuben. Seine Logik wäre dieselbe wie die des Herrn Pascal, doch für uns ist die Vorstellung eines Mahdi derart fremd, daß sie für uns keine lebendige Hypothese sein könnte.

Außerdem bezweifelt James ernstlich, daß man eine beliebige Annahme durch bloße Willenskraft wirklich GLAUBEN könne - so wie die zwei Eindollarscheine, von denen man noch so sehr WOLLEN kann, daß man sie zusammen für hundert Dollar halte, dies auch behaupten kann, doch niemals es fertigbringen könnte, das wirklich zu glauben.

Das Essay ist wirklich interessant, und es freut mich sehr, daß die deutsche Wikipedia darüber einen Artikel führt. Doch wollte ich eigenmächtig keine größeren "Korrekturen" vornehmen, weil ich nicht weiß, warum der Artikel so und nicht anders lauten. --Apothekenschlumpf (Diskussion) 00:21, 11. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Hab mich wohl laenger nicht eingeloggt, aber da ich es jetzt sehe moechte ich doch noch antworten: die Begriffe hab ich im wesentlichen selbst uebersetzt. Ich weiss nicht ob es eine deutsche Uebersetzung gibt, aber ich kenne jedenfalls nur den englischen Text. Deine Vorschlaege finde ich sehr vernuenftig, wohl mit Ausnahme des Begriffspaars "folgenschwer/unbedeutend", da ja auch eine nicht auf eine einmalige Chance bezogene Entscheidung folgenschwer sein kann. Einen wirklich guten deutschen Begriff gibt es vielleicht nicht. Andererseits ist James' eigener Begriff auch nicht soo super. Letztlich sind ja alles technische Terme, sodass eine gewisse Freiheit bei der Begriffswahl besteht. Freut mich uebrigens, dass du dich fuer James begeistern kannst, The Will to Believe ist einer meiner philosophischen Lieblingstexte und die Unterscheidungen die James trifft finde ich enorm hilfreich. --Saltoumsalmo (Diskussion) 18:13, 12. Sep. 2016 (CEST)Beantworten