Dorfkirche Jabel (Heiligengrabe)
Die evangelische, denkmalgeschützte Dorfkirche Jabel steht in Jabel, einem Ortsteil der Gemeinde Heiligengrabe im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Die Kirche gehört zum Pfarrbereich Papenbruch im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Mitte des von Findlingen umgebenen Kirchhofs befand sich als Vorgängerbau eine mittelalterliche Kirche.[1] Die heutige Dorfkirche ist 1803 im Baustil der sogenannten preußischen Landbaukunst um 1800 errichtet worden. Ihre Baugeschichte ist noch nicht näher erforscht. Als entwerfende Architekten kommen aus stilistischen Gründen Philipp Bernhard Berson oder Friedrich Wilhelm Dunckelberg in Frage.[2]
Die verputzte Saalkirche zeigt im Außenbau von breiten Lisenen eingefasste Fassaden, die an den Langseiten durch drei Fensterachsen und ein weit oben angeordnetes Gurtgesims mit aufsitzenden Halbrundfenstern gegliedert sind. Das Kirchenschiff wird als baukonstruktionsgeschichtliche Besonderheit mit einem abgewalmten Bohlendach überdeckt. Im Westen vorgestellt ist ein Kirchturm auf quadratischem Grundriss mit einem flachen Zeltdach.
Der mit dreiseitigen Emporen ausgestattete Innenraum ist mit einer verputzten Flachdecke überspannt. Zur Kirchenausstattung gehört ein 1804 gebauter Kanzelaltar, der polygonale Korb der Kanzel weist ein Gemälde der Kreuzigung auf. Das hölzerne Taufbecken besteht aus einer kannelierten Säule.
Die Orgel mit vier Registern auf einem Manual und angehängtem Pedal wurde 1870 von Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock gebaut.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Bearbeitet von Gerhard Vinken, durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 496.
- Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg, Bd. 1, Heft 2: Ostprignitz. Bearbeitet von Paul Eichholz, Friedrich Solger, Willy Spatz. Berlin 1907, S. 99 f. (Digitalisat). S. 100, Fig. 116 oben: Querschnitt durch Kirche und Bohlendach.
- Eckart Rüsch: Baukonstruktion zwischen Innovation und Scheitern. Verona, Langhans, Gilly und die Bohlendächer um 1800. Michael Imhof Verlag, Petersberg 1997, ISBN 3-932526-00-7, S. 56, S. 265 (Nr. 15).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09170819 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Pfarrbereich Papenbruch auf der Website des Kirchenkreises
- Internetseite der Kirchengemeinde
- Dorfkirche Jabel, auf altekirchen.de
- Dorfkirche Jabel, auf dorfkirchen-in-mv.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dorfkirche Jabel (Gemeinde Heiligengrabe). In: dorfkirchen-in-mv.de. Abgerufen am 28. September 2024.
- ↑ Eckart Rüsch: Baukonstruktion zwischen Innovation und Scheitern. Verona, Langhans, Gilly und die Bohlendächer um 1800. Michael Imhof Verlag, Petersberg 1997 (ISBN 3-932526-00-7), S. 72, Anm. 41.
- ↑ Jabel (ev. Kirche). In: orgellandschaftbrandenburg.de. Abgerufen am 28. September 2024.
Koordinaten: 53° 10′ 14,8″ N, 12° 26′ 36,4″ O