Dreifaltigkeitskirche (Scherbda)
Die Dreifaltigkeitskirche steht im Ortsteil Scherbda der Stadt Amt Creuzburg im Wartburgkreis in Thüringen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine erste Kirche wurde in Scherbda schon im 15. Jahrhundert als Schlosskapelle des alten Rittergutes erbaut. Sie wurde mehrfach umgebaut und erweitert, ihr Taufstein aus dem Jahr 1566 ist erhalten geblieben. Gideon von Wangenheim legte als Kirchenpatron am 22. Mai 1671 den Grundstein für den Neubau der heutigen Kirche.
1962 und 1971 wurde das Schieferdach der Kirche durch ein Ziegeldach ersetzt, welches in den 1990er Jahren wiederum durch ein Schieferdach ersetzt wurde. Ende der 1980er Jahre erfolgte eine Schwammsanierung in Eigenleistung der Kirchgemeinde.
Gestaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]War das Gebäude ursprünglich eine Chorturmkirche ist das heutige Kirchengebäude das einer Saalkirche. Der Saal wird dabei fast vollständig von meist zweigeschossigen Emporen umschlossen.
Das Innere der Kirche wird durch ein hölzernes Tonnengewölbe überwölbt. Die Deckenbemalung aus dem Jahr 1761 zeigt im Hauptbild Christi Himmelfahrt, seitlich umrahmt von den Evangelisten Matthäus und Johannes auf Patmos. Eine Restaurierung der Ausmalung erfolgte 1938.
Der achteckige Taufstein mit den Familienwappen der Ortsadeligen und der Jahreszahl 1566 ist aus der Vorgängerkirche erhalten geblieben. An den Wänden stehen sechs Grabsteine mit den lebensgroßen Porträtfiguren von Angehörigen derer von Wangenheim, von Kutzleben und von Creuzburg.[1]
Die Orgel aus dem späten 19. Jahrhundert verfügt über acht Register. Im Jahr 2000 wurde sie restauriert und mit einem neuen Blasebalg und Motor versehen.
Der Kirchturm befindet sich an der Ostseite des Gebäudes. Er ist massiv und trägt eine achtseitige mit Schiefer gedeckte Schweifkuppel.
Geläut
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste Glocke wurde 1776 vom Glockengießer Kutschbach in Eisenach gegossen und hatte einen Durchmesser von 80 cm. Die zweite, auch „Große Glocke“ genannt, stammt aus dem Jahre 1796, sie hat 82 cm Durchmesser.
Die Glocken mussten für die Weltkriege zwangsweise als Metallspende abgenommen und zur Einschmelzung übergeben werden. Die ältere Glocke wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen und 1926 durch eine neue ersetzt. Die Große Glocke überdauerte die Zwangsablieferungen der beiden Weltkriege und kehrte im Dezember 1947 nach Scherbda zurück.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Voss, Georg (Hrsg.): Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach. Amtsgerichtsbezirk Eisenach. In: Lehfeldt, Paul/Voss, Georg (Hrsg.): Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens. Heft XL. Jena 1915 S. 558 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhard Kühn: Kirchen im Eisenacher Land. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989, S. 40, 57.
Koordinaten: 51° 5′ 18,2″ N, 10° 14′ 59,1″ O