Dropull
Dropull (albanisch unbestimmt, bestimmt: Dropulli; griechisch Δρόπολις Drópolis) ist eine Region im Kreis Gjirokastra im Süden Albaniens. Es handelt sich um das breite Tal des Drino, das sich als Ebene von der griechischen Grenze bis nördlich von Gjirokastra erstreckt.
Die 2015 geschaffene Gemeinde Dropull umfasst die von der griechischen Minderheit bewohnten Dörfer, auch die im Pogon-Tal und im Tal des Kselos. Zuvor gab es im südlichen Dropull zwei Gemeinden: Dropull i Sipërm (Oberer Dropull) und Dropull i Poshtëm (Unterer Dropull). Zu den von Griechen bewohnten Dörfern im Drino-Tal zählen unter anderem Derviçan, Glina, Jorgucat, Sofratika, Dhuvjan, Frashtan, Kakavija, Bularat, Bodrishta und Vodhina.
Dropull i Sipërm verzeichnet 3424 Einwohner, in Dropull i Poshtëm waren es 4395 Einwohner (Volkszählung 2023).[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Sofratika zeugen die Ruinen des Theaters von Hadrianopolis von einer bedeutenden griechisch-römischen Stadt mitten in der Ebene, die nach dem römischen Kaiser Hadrian benannt wurde. Während des 6. Jahrhunderts verlegte der byzantinische Kaiser Justinian I. die Siedlung zum heutigen Dorf Peshkëp im südöstlichen Dropull, um an einem geeigneteren Ort eine befestigte Stadt gegen die Invasion der Barbaren zu errichten. In byzantinischen Quelle wird diese auch Ioustinianoupolis genannt. Noch heute sind Ruinen, Teile des Aquädukts und Reste von Kirchen zu sehen. Im 11. Jahrhundert wurde der Ort Dryinoupolis genannt. Es wird angenommen, dass sich dieser Name vom alten oder vom nahen Fluss Drino ableitet. Seit dem 5. Jahrhundert war der Ort auch ein Bischofssitz.
Aufgrund schlechter wirtschaftlicher Lage der Region wanderten viele Bewohner in die Vereinigten Staaten von Amerika aus.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Baumann: Die albanische „Transformationsregion“ Gjirokastra – Strukturwandel im 20. Jahrhundert, räumliche Trends und Handlungsmuster im ruralen Raum, Dissertation, Bamberger Geographische Schriften, Heft 28, Institut für Geographie an der Universität Bamberg, Bamberg 2008, ISSN 0344-6557
- Europarat: Second Report Submitted by Albania Pursuant to Article 25, Paragraph 1 of the Framework Convention for the Protection of National Minorities, 2007
- M. V. Sakellariou: Epirus, 4000 years of Greek history and civilization, 1997, ISBN 9602133716
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Elsa Dhuli: Censi i popullsisë dhe banesave në Shqipëri 2023 – Qarke/Bashki / Albania Population and Housing Census 2023 – Prefectures/Municipalities. Gjirokastra. Hrsg.: INSTAT. Tirana 2024, S. 109 ff. (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 10. November 2024]).