Erin Jackson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Erin Jackson
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 19. September 1992 (32 Jahre)
Geburtsort OcalaVereinigte Staaten
Karriere
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 1 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2022 Peking 500 m
 Einzelstreckenweltmeisterschaften
Silber 2023 Heerenveen Teamsprint
Silber 2024 Calgary Teamsprint
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup November 2018
 Weltcupsiege 13 (davon 10 im Einzel)
 Gesamt-WC 500 1. (2021/22, 2023/24)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 500 Meter 10 3 3
 Teamwettbewerb 3 0 1
letzte Änderung: 19. Februar 2024

Erin Jackson (* 19. September 1992 in Ocala, Florida) ist eine US-amerikanische Inline-Speedskaterin und Eisschnellläuferin. Sie gewann mehrere WM-Medaillen im Inline-Skating und wechselte 2017 zum Eisschnelllauf. Dort feierte sie im November 2021 ihre ersten Weltcupsiege im Sprint über 500 Meter und wurde bei den Winterspielen 2022 auf dieser Strecke Olympiasiegerin.

Sportlicher Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jackson wuchs in Ocala, Florida, auf und begann früh mit dem Rollschuhlaufen. Als Kind war sie zunächst im Rollkunstlauf aktiv, ehe sie Anfang der 2000er-Jahre von Renee Hildebrand für das Inline-Speedskating entdeckt wurde. Hildebrand, die Jackson in den folgenden Jahren betreute, war auch für das Training von Joey Mantia und Brittany Bowe verantwortlich, die wie Jackson aus Ocala stammten und im Laufe ihrer Karriere erfolgreich vom Inline-Speedskating zum Eisschnelllauf wechselten.[1][2]

2008 gewann Jackson ihre ersten Medaillen bei Inline-Junioren-Weltmeisterschaften und wurde im gleichen Jahr in das US-Inline-Nationalteam aufgenommen, dem sie mit einer zweijährigen Unterbrechung bis 2014 angehörte. 2009 errang sie im 500-Meter-Sprint den Titel der Juniorenweltmeisterin. In den folgenden Jahren holte sie mehrere Silber- und Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften im Erwachsenenbereich. Bei der WM 2014 schloss sie das 1000-Meter-Rennen als Schnellste ab, wurde aber nach dem Wettkampf wegen der Behinderung einer Konkurrentin disqualifiziert.[3] Hinter der Kolumbianerin Hellen Montoya gewann sie 2015 Silber über 500 Meter bei den Panamerikanischen Spielen in Toronto. Das United States Olympic Committee zeichnete Jackson dreimal (2012, 2013 und 2015) als Rollsportlerin des Jahres aus. Neben ihren Erfolgen im Inline-Speedskating trat sie ab 2012 für die Jacksonville RollerGirls im Roller Derby an.[4][5]

Im Winter 2016/17 stand Jackson erstmals auf Schlittschuhen und trainierte ab Februar 2017 Eisschnelllauf auf dem Utah Olympic Oval in Salt Lake City. Sie intensivierte ihr Eistraining in der folgenden Saison und qualifizierte sich bei den nationalen Ausscheidungswettkämpfen im Januar 2018 als drittschnellste Sportlerin über 500 Meter mit einer persönlichen Bestzeit von 39,04 Sekunden für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang,[1] wo sie unter 31 Starterinnen den 24. Platz belegte. Jackson war die erste Schwarze Frau, die sich für ein US-amerikanisches Eisschnelllauf-Olympiateam qualifizierte.[1] 2018/19 debütierte sie im Eisschnelllauf-Weltcup, wo sie als bestes Saisonergebnis einen neunten Rang im Dezember 2018 in Heerenveen erzielte. Bei der Einzelstrecken-WM 2020 wurde sie mit einer Zeit von 37,28 Sekunden – sechs Zehntelsekunden hinter der Weltmeisterin Nao Kodaira – Siebte über 500 Meter. Einen Großteil des Winters 2020/21 verpasste sie verletzungsbedingt beziehungsweise in COVID-19-Quarantäne.[6] Im März 2021 errang sie den US-Meistertitel über 500 Meter vor Kimi Goetz.

Zu Beginn der Weltcupsaison 2021/22 entschied Jackson zwei 500-Meter-Rennen in Tomaszów Mazowiecki für sich, jeweils mit etwa einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Nao Kodaira beziehungsweise Angelina Golikowa.[7] Nach zwei weiteren Weltcupsiegen führte sie die 500-Meter-Weltcupwertung an. Bei den US-Olympia-Qualifikationsrennen im Januar 2022 strauchelte sie und belegte auf der Sprintstrecke den – nicht zur Olympiateilnahme berechtigenden – dritten Rang. Die im Ausscheidungswettkampf erstplatzierte Brittany Bowe gab ihren Olympiastartplatz über 500 Meter an Jackson weiter und begründete ihre Entscheidung damit, dass Jackson sich die Teilnahme verdient habe.[8] Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gewann Jackson über 500 Meter in 37,04 Sekunden die Goldmedaille vor Miho Takagi.[9]

Jackson ist die Tochter einer pharmazeutisch-technischen Assistentin und eines Feuerwehrauto-Mechanikers.[1] 2015 schloss sie an der University of Florida ein materialwissenschaftliches Bachelorstudium ab. Für ihr Training mit dem US-Eisschnelllauf-Nationalteam zog sie von Florida nach Salt Lake City.[10]

Weltcupsiege im Einzel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 12. November 2021 Polen Tomaszów Mazowiecki 500 m
2. 13. November 2021 Polen Tomaszów Mazowiecki 500 m
3. 20. November 2021 Norwegen Stavanger 500 m
4. 3. Dezember 2021 Vereinigte Staaten Salt Lake City 500 m
5. 12. März 2022 Niederlande Heerenveen 500 m
6. 13. März 2022 Niederlande Heerenveen 500 m
7. 17. Dezember 2023 China Volksrepublik Peking 500 m
8. 19. Dezember 2023 China Volksrepublik Peking 500 m
9. 9. Dezember 2023 Polen Tomaszów Mazowiecki 500 m
10. 27. Januar 2024 Vereinigte Staaten Salt Lake City 500 m

Weltcupsiege im Team

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 17. Dezember 2022 Kanada Calgary Teamsprint1
2. 18. Februar 2023 Polen Tomaszów Mazowiecki Teamsprint1
3. 3. Dezember 2023 Norwegen Stavanger Teamsprint2
2 
Mit Sarah Warren und Kimi Goetz.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Allison Glock: Quick Study auf espn.com. 16. Februar 2018. Abgerufen am 14. November 2021.
  2. Erin Jackson is first Black woman to win speed skating World Cup auf olympics.nbcsports.com. 12. November 2021. Abgerufen am 14. November 2021.
  3. 2014 Speed Skating Worlds: Day 2 on Track auf online-skating.com. Abgerufen am 14. November 2021.
  4. Porträt auf teamusa.org. Abgerufen am 14. November 2021.
  5. Andy Frye: How A World-Class Inline Skater Is Shaking Up The Roller Derby Scene auf espn.com. 3. November 2015. Abgerufen am 14. November 2021.
  6. Sean McAllister: Erin Jackson: the Sunshine State speed skater taking the winter sports world by storm auf olympics.com. 19. Oktober 2021. Abgerufen am 14. November 2021.
  7. Chrös McDougall: Erin Jackson Claims Second Win In Two Days At Speedskating World Cup Opener auf teamusa.org. 13. November 2021. Abgerufen am 14. November 2021.
  8. Melissa Locker: The History of Speed Skaters Brittany Bowe’s and Erin Jackson's Friendship On and Off the Ice auf time.com. 11. Februar 2022. Abgerufen am 13. Februar 2022. Wegen eines kurzfristig vergebenen zusätzlichen Startplatzes konnte auch Bowe letztlich im 500-Meter-Olympiarennen starten.
  9. Eine Teamkollegin schenkte Erin Jackson den Startplatz, jetzt ist sie Olympiasiegerin auf spiegel.de. 13. Februar 2022. Abgerufen am 13. Februar 2022.
  10. Karen Price: Sure Speedskating is Great But Erin Jackson Can Not Get Enough School auf teamusa.org. 21. Dezember 2020. Abgerufen am 14. November 2021.