Ernst Joachim Grote

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Ernst Joachim Grote oder Joachim Ernst Grote sowie Ernst Joachim von Grote[1] (geboren 13. Mai 1675 in Breese; gestorben 21. Dezember[2] oder in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1741 in Lüneburg)[3] war ein deutscher Adliger und Abkömmling des niedersächsischen Uradelsgeschlechtes Grote.[2]

Ernst Joachim Grote war Bruder von vier Schwestern und einziger Sohn des Fürstlich Lüneburgischen Landschaftsdirektors August Grote (1638–1700) und der in Hannover geborenen Anna Eleonore von Bülow (1654–1681).[2]

In seiner Jugend wurde er anfangs von Hauslehrern unterrichtet, bevor er von 1692 bis 1692 die Ritterakademie Lüneburg besuchte. Anschließend studierte er an der Universität Helmstedt und ging 1697 auf Grand Tour durch Frankreich und Italien.[3]

Nach der Rückkehr in seine Heimat wurde er Hofjunker am Hofe von Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg.[3]

Am 24. August 1703 heiratete er die Fürstlich Cellische Hofdame Marianne du Faur de Pibrac (1674–1743)[2] Tochter des 1692 verstorbenen Obristen Heinrich du Faur und der Marie de Pean, Dame de Fay au Loge (geboren 1674).[3] Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor:

  1. Ernst August Grote (1708–1758), Erbherr auf Breese und Oberappellationsrat;
  2. Otto Grote (1709–1771), Erbherr auf Breese und Generalleutnant; ab 1764 Reichsfreiherr zu Schauen;
  3. Eleonore Grote (1711–1781), die am 17. August 1729 in erster Ehe den Oberhauptmann Georg Wilhelm von Bülow heiratete und in zweiter Ehe am 2. Oktober 1741 den Landdrost Wilhelm Albrecht von Behr;
  4. Wilhelm Grote (1713–1799), Erbherr auf Horn, Schnega und Jühnde, Oberhauptmann und Landdrost, der am 21. Februar 1744 die Charlotte Christine von Wackerbart ehelichte;
  5. Friederike Grote (1717–1791), die 1738 in erster Ehe den Reichshofrat und Grafen Detlef von Rantzau-Ahrensburg zum Gatten nahm und sich 1748 in zweiter Ehe mit dem königlich dänischen Wirklichen Geheimen Rat Hans von Ahlefeld liierte.[2]

Unterdessen war Grote 1705 als Kammerjunker im Leineschloss zu Hannover in den Dienst des Kurhannoverschen Fürsten Georg Ludwig getreten, den er auf dessen Feldzügen im Spanischen Erbfolgekrieg gegen die Truppen des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. von Frankreich begleitete.[3]

In der Groteschen Gutskapelle in Breese ließen Ernst Joachim Grote und seine Ehefrau 1717 den Kanzelaltar errichten

1717 ließ das Ehepaar Grote den Kanzelaltar in der Groteschen Gutskapelle in Breese errichten.[4]

Ernst Joachim Grote, Erbherr auf Breese und Horn, diente in der Funktion eines Kammerherrn und wirkte als Geheimer Legationsrat.[2]

Am 19. Februar 1726 wurde Grote in Uelzen nach einem aufwändig durchgeführten Wahlverfahren, in dem auch die Landräte von Hohnhorst und von Campe zur Disposition standen, durch Georg I., König von Großbritannien und Irland, während der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover zudem Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg,[3] zum Landschaftsdirektor des Fürstentums Lüneburg und zum „Abt zu St. Michael[2] gewählt.[3]

Nach dem Tod Georgs I. reiste Grote zu dessen Nachfolger Georg II. nach London, um im Namen der Geheimen Räte den frisch Gekrönten zu beglückwünschen. Dieser wiederum besuchte ab dem 15. August 1726 Lüneburg.[3]

Am 14. Januar 1737 wurde Ernst Joachim Grote gemeinsam mit anderen Mitgliedern seiner Familie in Stade durch Georg II. ein Lehen erteilt

  1. mit zwei Höfen zu Voigten
  2. dem Buchholz zwischen Voigten und Hasselhof
  3. einem Hof zu Hasselhof
  4. zwei Höfe zu Schneverdingen
  5. einem wüsten Hof zu Insel
  6. sowie zahlreichen Höfen zu Zahrensen.[5]

Nach seinem Tod in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1741 wurde der Grotes Leichnam nach Breese überführt, in einen mit lateinischer Inschrift geschmückten Sarg in der dortigen Familiengrabstätte beigesetzt.[3]

  • Emmo Grote, Wilhelm Grotefend: Geschichte des Gräflich und Freiherrlich Grote'schen Geschlechts. Hrsg. im Auftrag der Gesammtfamilie und unter Benutzung von Vorarbeiten der verstorbenen Freiherrn Louis Grote-Neuhof und Julius Grote-Schauen. Hannover: Jänecke, 1891, Abschnitt II, S. 81–83

Archivalien von und über Ernst Joachim Grote finden sich beispielsweise

Einzelnachweise

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  1. Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b c d e f g Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Die Lebenskreise der höheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral- und Hofbehörden 1714–1760 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 24) (= Untersuchungen zur Ständegeschichte Niedersachsens, Heft 2), Band 2: Beamtenlisten und Ahnentafeln, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1963, S. 218f.
  3. a b c d e f g h i Arnold von Weyhe-Eimke: Der Herr vom Hause St. Michael Ernst Joachim. 1726–1741, in ders.: Die Aebte des Klosters St. Michaelis zu Lüneburg. Mit besonderer Beziehung auf die Geschichte des Klosters und der Ritterakademie, Celle: Verlag der Schulze'schen Buchhandlung, 1862, S. 355ff.; Google-Books
  4. o. V.: Breese im Bruche im Historischen Kirchengemeindelexikon der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (HKLH) in der Version vom 12. Juni 2024, zuletzt abgerufen am 12. Juni 2024
  5. a b Angaben über das Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen