Ernst Walser

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Ernst Walser (* 11. April 1878 in Wohlen; † 29. Juni 1929 in Basel) war ein Schweizer Romanist. Hauptthema seiner Forschungen und Publikationen waren die Weltanschauungen der Renaissance.

Ernst Walser wurde 1878 in Wohlen im Aargau als Sohn eines Kaufmanns und Industriellen geboren. Seine Familie gehörte zum Stamm der Walser. Trotz schwacher ererbter physischer Konstitution mit der Möglichkeit des Erblindens, entschied sich Walser zu einer wissenschaftlichen Laufbahn.[1] Der Vater verstarb früh (1894), seine Rolle übernahm der Professor für Pathologie in Basel Alfred Dubler. Dieser förderte bei Walser naturwissenschaftliche und insbesondere botanische Interessen, die es Walser später ermöglichten mit Botanik als Nebenfach zu doktorieren.[2] 1899 erwarb Walser die Maturität. Nach dem Versuch einer kaufmännischen Ausbildung begann er 1901 ein Studium an der École des haute études, an der Sorbonne und am Collège de France in Paris, ab 1902 in Zürich. Er studierte 1904/05 in Florenz, dann wieder in Zürich, wo er 1904 promovierte und 1912 habilitierte. Walser wurde 1919 Dozent für italienische Sprache und Literatur an der Universität Basel und ebendort 1926 zum Ordinarius für Italienische Literatur ernannt.[3][4] Im Herbst 1926 ging Walser als Austauschprofessor nach Cambridge.[5] Walser starb in der Nacht vom 28. zum 29. Juni 1929.[6]

Walser hielt in Basel eine Vielzahl öffentlicher Vortröge, sowohl im Berlounianum als auch in der Volkshochschule, die er auch zeitweise leitete.[7]

Sein Sohn war der Althistoriker Gerold Walser (1917–2000).

Werke (Auswahl)

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  • Gesammelte Studien zur Geistesgeschichte der Renaissance. Verlag Benno Schwabe, Basel 1932. (Mit einem Vorwort von Werner Kaegi.)
  • Poggius Florentinus. Leben und Werke. Teubner, Leipzig 1914.
  • Die Theorie des Witzes und der Novelle nach dem De sermone des Jovianus Pontanus : ein gesellschaftliches Ideal vom Ende des XV. Jahrhunderts. Zürcher Dis., Trübner, Strassburg 1908.
  • Werner Kaegi: Über die Renaissanceforschung Ernst Walsers. in: Ernst Walser: Gesammelte Studien zur Geistesgeschichte der Renaissance. Verlag Benno Schwabe, Basel 1932.
  • Werner Kaegi: Prof. Dr. Ernst Walser. Nekrolog. Basler Jahrbuch 1930. S. 261–266.

Einzelnachweise

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  1. Werner Kaegi: Über die Renaissanceforschung Ernst Walsers.In: Ernst Walser: Gesammelte Studien zur Geistesgeschichte der Renaissance. Verlag Benno Schwabe 1932, hier XII.
  2. Werner Kaegi: Über die Renaissanceforschung Ernst Walsers.In: Ernst Walser: Gesammelte Studien zur Geistesgeschichte der Renaissance. Verlag Benno Schwabe 1932, hier XIII.
  3. Werner Kaegi: Über die Renaissanceforschung Ernst Walsers. In: Ernst Walser: Gesammelte Studien zur Geistesgeschichte der Renaissance. Verlag Benno Schwabe 1932.
  4. https://www.baslerstadtbuch.ch/chronik/1926/12/11/der-forscher-paul-sarasin-feiert-den-70geburtstag--dr-ernst-walser-a-o-professor-wird-zum.html
  5. Werner Kaegi: Über die Renaissanceforschung Ernst Walsers. In: Ernst Walser: Gesammelte Studien zur Geistesgeschichte der Renaissance. Verlag Benno Schwabe 1932. Hier LIX
  6. Werner Kaegi: Prof. Dr. Ernst Walser. Nekrolog. Basler Jahrbuch 1930. Hier: S. 266.
  7. Werner Kaegi: Prof. Dr. Ernst Walser. Nekrolog. Basler Jahrbuch 1930. 261-266. Hier S. 265.