Ethoxysulfuron

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Ethoxysulfuron
Allgemeines
Name Ethoxysulfuron
Andere Namen

1-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-3-(2-ethoxyphenoxysulfonyl)harnstoff

Summenformel C15H18N4O7S
Kurzbeschreibung

beiger Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 126801-58-9
EG-Nummer (Listennummer) 603-166-8
ECHA-InfoCard 100.132.183
PubChem 3623881
ChemSpider 2858750
Wikidata Q22807473
Eigenschaften
Molare Masse 398,39 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,48 g·cm−3[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 410
P: 273​‐​501[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ethoxysulfuron ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe.

Ethoxysulfuron ist ein beiger Feststoff, der löslich in Wasser ist.[1]

Die Verbindung ist ein von Hoechst (später AgrEvo) Ende der 1990er-Jahre entwickeltes selektives Sulfonylharnstoff-Herbizid.[4]

Es wird vor allem über die Wurzeln aufgenommen und dann in der Pflanze verteilt. Es inhibiert die Biosynthese von Aminosäuren mit verzweigter Seitenkette. Dadurch wird die Synthese der essentiellen Aminosäuren Valin und Isoleucin gehemmt. Es kommt zur Hemmung der Zellteilung und somit zum Wachstumsstillstand. Die Selektivität gegenüber Kulturpflanzen beruht darauf, dass der Wirkstoff in diesen deutlich schneller abgebaut wird als in Unkrautpflanzen und somit die Kulturpflanzen nicht geschädigt werden.[4]

Die bevorzugte Anwendung liegt in der Bekämpfung breitblättriger Unkräuter in Getreide-, Reis- und Zuckerrübenkulturen.[4]

In Deutschland und der EU sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, die diesen Wirkstoff enthalten.[5]

Die Rückstandsbestimmung in Pflanze und Boden erfolgt mittels HPLC-Methode.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Datenblatt Ethoxysulfuron, PESTANAL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2021 (PDF).
  2. a b Eintrag zu Ethoxysulfuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Ethoxysulfuron; 1-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-3-(2-ethoxyphenoxysulfonyl)harnstoff im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 23. April 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b c d Eintrag zu Ethoxysulfuron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 23. April 2021.
  5. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Ethoxysulfuron in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 23. April 2021.