Eugen Beck

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Eugen Beck (* 11. Januar 1866 in Randegg; † 22. November 1934 in Karlsruhe[1][2]) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Kreishaus in Herford
Doppelwohnhaus Weberstraße 6/8 in Karlsruhe
Carl-Hofer-Schule in Karlsruhe

Der Sohn eines badischen Oberzollinspektors besuchte die Gymnasien in Konstanz und Donaueschingen und studierte Architektur am Polytechnikum Karlsruhe. Seit 1884 gehörte er der Karlsruher Burschenschaft Arminia an.[3] Beck war mehrere Jahre als Architekt in verschiedenen Büros tätig und trat 1889 in den Dienst der Stadt Elberfeld ein, wo er mit der Planung und Ausführung von Schul- und Krankenhausbauten befasst war.[4] Durch einen Architekturwettbewerb erhielt er den Auftrag für den Bau der Viktoriaschule in Darmstadt und übersiedelte 1895 dorthin.[5] Ein weiterer Wettbewerbssieg brachte ihm 1897 den Auftrag für das Kreishaus in Herford ein.[6] Der in einer Stilmischung aus Spätgotik und Renaissance errichtete historistische Bau steht als nunmehr Altes Kreishaus seit 1988 unter Denkmalschutz.[7]

Als erfolgreicher und in Fachkreisen anerkannter Architekt wurde Eugen Beck 1898 Professor an der großherzoglich badischen Baugewerkschule Karlsruhe. Er wohnte ab 1903 im selbst geplanten Jugendstilhaus Weberstraße 6 in der Karlsruher Weststadt.[2] Von 1912 bis 1914 entstand, erneut nach einem Wettbewerbserfolg, nach seiner Planung im neoklassizistischen Stil die Gewerbeschule in Karlsruhe, heute Carl-Hofer-Schule,[8] die als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingestuft ist.[9]

Nach der Umwandlung der Baugewerkschule zum Staatstechnikum Karlsruhe im Jahr 1919 wurde Beck zweimal für zweijährige Amtszeiten zu dessen Direktor gewählt.[4] Bis 1931 lehrte er am Staatstechnikum,[8] daneben arbeitete er als Sachverständiger in Bauangelegenheiten für die badische Landesregierung.[4]

  • 1898: Viktoriaschule in Darmstadt (nach Kriegsschäden stark verändert)[10]
  • 1898: Oetingervilla in Darmstadt
  • 1898: Kreishaus in Herford
  • 1903: Doppelwohnhaus Weberstraße 6/8 in Karlsruhe[11]
  • 1911–1912: Wohnhaus für Hans Bunte in Karlsruhe, Kriegsstraße 64a[12]
  • 1912–1914: Gewerbeschule Karlsruhe, heute Carl-Hofer-Schule
Commons: Eugen Beck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Findbuch zur Personenakte Eugen Beck. Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, abgerufen am 20. August 2022.
  2. a b Monika Bachmayer, Robert Dreikluft: Jugendstil in Karlsruhe. Formen, Vielfalt, Fantasien. Braun, Karlsruhe 2002, ISBN 978-3-7650-8247-4, S. 160.
  3. Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft. Sommer-Semester 1934, S. 25.
  4. a b c Isolde Brunner, Paul Brunner: Baudenkmale im Kaiserreich. Beispiele von Werken ehemaliger Professoren und Absolventen der Baugewerkeschule. In: Spuren in der Stadt. Der Beitrag der Fachhochschule Karlsruhe – Hochschule für Technik zur Karlsruher Stadtentwicklung 1878–2003. Fachhochschule Karlsruhe – Hochschule für Technik, Karlsruhe 2003, ISBN 3-935893-03-5, S. 65.
  5. Konkurrenz-Nachrichten, 2. Jahrgang 1895, Nr. 1, S. 33. (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
  6. Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, Organ des Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Vereins und des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, Jahrgang 1897, Nr. 42 (vom 15. Oktober 1897), S. 558. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher)
  7. Verleihung der Pöppelmann-Medaille 2008. In: Verein für Herforder Geschichte e. V. (Hrsg.): Der Remensnider. Band 1/2-2008, S. 4 ff. (geschichtsverein-herford.de [PDF; 4,3 MB]).
  8. a b Katja Förster: Die Städtische Gewerbeschule am Lidellplatz. Ein „Tempel“ für die Bildung. In: Blick in die Geschichte Nr. 125. Stadtarchiv Karlsruhe, 6. Dezember 2019, abgerufen am 20. August 2022.
  9. Gewerbeschule, heute Carl-Hofer-Schule. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 20. August 2022.
  10. Abbildung von 1898 im Stadtlexikon Darmstadt
  11. Weberstr. 6, 8. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 20. August 2022.
  12. Wohnhaus des Geh. Hofrats Dr. H. Bunte in Karlsruhe i. B., Kriegsstraße 64 a. In: Architektonische Rundschau, 27. Jahrgang 1911, Heft 2 (doi:10.11588/diglit.35084.19), S. 23.