Fabrique Nationale AS 24

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Fabrique Nationale AS 24
Basisinformation
Hersteller Fabrique Nationale d’Armes de Guerre SA
Produktionszeit 1959–1963
Technische Daten [1][2]
Eigengewicht 224 kg
Nutzlast 340 kg
Gesamtgewicht 564 kg
Anhängelast 250 kg
Länge 1890 mm
Breite 1640 mm
Höhe 890 mm
Radstand 1270 mm
Spurweite 1306 mm (hinten)
Steigfähigkeit 60 %
Motor 2-Zylinder-Reihe Zweitaktmotor
Leistung 15 PS (11 kW)
Geschwindigkeit 57 km/h
Kraftstoffvorrat 10,5 l
Reichweite 200 km
Antriebsformel 3 x 2
Bereifung Niederdruckreifen, Lypsoid 22x12
FN AS 24 (ohne Lenkrad) mit entsprechendem Anhänger im Armeemuseum Brüssel

Das Fabrique Nationale AS 24 oder besser bekannt als FN AS 24, auch als Véhicule Aeroporte oder Tricar Parachutable bezeichnet, war ein militärisches Dreirad, das die belgische Fabrique Nationale d’Armes de Guerre SA von 1959[2] bis 1963[3] nur für das belgische Heer herstellte. Die Konstruktion basiert auf einer Entwicklung des Ungarn Nicholas Straussler, der schon im Zweiten Weltkrieg den M4 Sherman schwimmfähig machte. Das AS 24 kann zusammengeschoben werden, damit es leichter transportiert, gelagert oder mit dem Fallschirm abgeworfen werden kann. Es konnte bei Luftlandeeinsätzen mit den Fallschirmjägern gemeinsam abgesetzt werden. Vom AS 24 wurden 463 Stück[3] hergestellt, zuzüglich mindestens eines Prototyps.[2] Die Außerdienststellung erfolgte bis spätestens 1990.

FN AS 24
Anhänger des FN AS 24
Ein AS 24 im Einsatz während der Operation Dragon Rouge im Kongo, 1964

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte sich Nicholas Straussler unter anderem mit dem Problem der Mobilmachung von Luftlandetruppen. Dabei legte er Wert auf einfache Konstruktion, leichte Handhabbarkeit und die Möglichkeit, das Fahrzeug mit den Truppen absetzen zu können. Die Konstruktion des AS 24 bildete später die Grundlage für die Entwicklung des Faun Kraka.[4][5][6]

1958/59 ließ er bei der Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth (WMD) einen dreirädrigen Prototyp bauen.[2] Diesen stattete er mit Lypsoidrädern aus, Niederdruckreifen für 1,3 bis 0,5 bar und mit sehr guten Notlaufeigenschaften. Sie verkrafteten ca. 50 km ohne Luft. Das Lypsoidrad war ebenfalls eine Erfindung von Straussler; produziert wurde es von Metzeler in München.[4][2] Das Fahrzeug konnte zusammengeschoben werden, was seine Fläche erheblich verringerte. Dadurch war das Dreirad leichter zu transportieren und zu lagern. Ein weiterer Vorteil war die Möglichkeit, es mit dem Fallschirm abwerfen zu können. Für diesen Zweck wurde das AS 24 auf eine speziell für das Fahrzeug entwickelte Palette (1,2 × 1,8 m und 500 kg Nutzlast) verladen. Sie war zur Dämpfung der Landung mit Wabenpapier und Wellpappe (engl. honeycumb paper and corrugated cardboard) gepolstert. Eine typische Beladung war ein AS 24 und acht Kisten 7,62 mm Munition.[1]

Nach erfolgreichen Tests übernahm FN die Lizenz zur Serienfertigung. Wie es zur Übernahme durch FN kam, ist nicht überliefert. Die Belgischen Luftlandetruppen blieben die einzigen Abnehmer. Bevor die Serienproduktion begann, wurde der Entwurf von FN überarbeitet. So bekam das Dreirad z. B. Motor und Getriebe von FN. Eine der auffälligsten Änderungen durch FN betraf den Frontbügel. Er war bei den ersten Modellen zu den Seiten hin abfallend und wurde für die Serie etwas erhöht und begradigt.[2]

Während der Serienfertigung bemühte sich FN, das Fahrzeug auch für andere Aufgaben im Militär attraktiv zu machen. Es wurde auch anderen Armeen angeboten, z. B. testeten die USA das Dreirad.[7] Es entstanden auch verschiedene Prototypen wie z. B. als Feuerlöschfahrzeug, Rüstsatzträger für verschiedene Waffensysteme und Bergefahrzeug für Verwundete. Außerdem gab es Versuche mit Kettenfahrwerk für die hinteren beiden Räder. Hierfür bekam das AS 24 je ein zusätzliches kleineres Rad vor jedem Hinterrad und je eine Kette um das so entstandene Radpaar. Ferner wurden zwei Steuerhebel für die Ketten neben der Lenksäule angebracht.

Doch am Ende blieb es bei der ursprünglichen Ausführung und keine der genannten Änderungen wurde in die Serienproduktion übernommen. Einzige in größerer Stückzahl gebaute Erweiterung war ein einachsiger Anhänger mit der gleichen Bereifung wie das AS 24. Er war so dimensioniert, dass ein zusammengeschobenes Dreirad auf ihn passte. Zudem konnten die Räder des Anhängers einschließlich der Aufhängungen einfach abgenommen werden. All das vereinfachte das Lagern und Transportieren des Gespanns nochmals.[1][2]

Da sich keine weitere Anwendung fand, endete die Produktion 1963 nach 463 Einheiten.[3] Die letzte Auslieferung soll erst 1966 stattgefunden haben. Gleichzeitig war dies das Ende der Fahrzeugherstellung bei FN.[1] Die Dreiräder blieben eine geraume Zeit im Dienst der belgischen Armee und wurden bei den verschiedensten Einsätzen benutzt. So zum Beispiel bei der Operation Dragon Rouge im Kongo. Spätestens bis 1990 war das AS 24 nicht mehr im aktiven Dienst.

Technische Daten

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Der Prototyp hatte einen Zweizylinder-Zweitakt-Reihenmotor, Hubraum 322 cm³, der British Anzani Motor Company. Er leistete 15 SAE-PS (11 kW). Das Getriebe stammte von Albion und hatte drei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang.[2]

FN AS 24[1][2]
Motortyp FN 24
Motor 2-Zylinder-Reihen-Motor (Zweitakt)
Hubraum 243,5 cm³
Leistung nach SAE bei 1/min 15 PS (11 kW) bei 5300
Kühlung Luftkühlung
elektrische Anlage keine
Kupplung Mehrscheiben in Ölbad
Getriebe vier Vorwärts- und kein Rückwärtsgang
Radaufhängung vorn und hinten ohne Federung
Bremsen Hinterrad-Trommelbremse
Lenkung Zahnstange
Antriebsformel 3 x 2
Radstand 1270 mm
Spurweite hinten 1306 mm
Wendekreis 3,5 m
Abmessungen (Länge × Breite × Höhe) 1890 × 1640 × 890 mm
gepackt 1065 × 1640 × 750 mm
Reifen drei vierlagige Niederdruckreifen (Lypsoid) 22x12
Leergewicht 224 kg
Gesamtgewicht 564 kg
Nutzlast Fahrer und 250 kg oder Fahrer und drei
weitere Soldaten (alle vier auf einer Sitzbank)
Anhängelast 250 kg
Tankinhalt 10,5 l
Höchstgeschwindigkeit 57 km/h
Reichweite 200 km
max. Steigung 60 %
Commons: Fabrique Nationale AS 24 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Jane's Military Vehicles and Ground Support Equipment 1983, Christopher F. Foss, Jane's Publishing Company Limited, London 1983, ISBN 0-86720-647-0, S. 251.
  2. a b c d e f g h i The Observer's Military Vehicles Directory from 1945, Bart H. Vanderveen, Frederick Warne & Co Ltd, London 1972, ISBN 0-7232-1435-2, S. 26–27.
  3. a b c All known "FN"serials numbers from 1902–1965. (Memento des Originals vom 25. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/users.telenet.be Webseite von F.N. Oldtimer motorcycles: 1902–1965. Abgerufen am 25. November 2018.
  4. a b Deutsche Autos seit 1945 Offroader und SUV, Eberhard Kittler und Thomas Rönnberg, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02490-X, S. 54.
  5. Military Vehicles of the World, Christopher F. Foss, Ian Allan Ltd, Shepperton 1976, ISBN 0-7110-0708-X, S. 49–50.
  6. Cross-Country Cars From 1945, Bart H. Vanderveen, Haynes Publishing Group, Somerset 1975, ISBN 0-85429-542-9, S. 45.
  7. Fabrique National Model A.S. 24 Webseite von Max's Scooter Page. Abgerufen am 24. November 2018.