Frau Holle (1985)
Film | |
Titel | Frau Holle |
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Originaltitel | Perinbaba |
Produktionsland | ČSSR, Deutschland, Österreich |
Originalsprache | Slowakisch |
Erscheinungsjahr | 1985 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Juraj Jakubisko |
Drehbuch | Ľubomír Feldek Juraj Jakubisko |
Produktion | Paul Altmayer |
Musik | Petr Hapka |
Kamera | Jozef „Dodo“ Šimončič |
Schnitt | Patrik Pass |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Frau Holle (Original Perinbaba) ist ein tschechoslowakisch-deutsch-österreichischer Märchenfilm, der 1984/1985 unter der Regie von Juraj Jakubisko unter Verwendung von Motiven des Märchens Frau Holle der Brüder Grimm entstand.[1] Die Titelrolle wird von Giulietta Masina verkörpert. Der Film feierte bei den 42. Internationalen Filmfestspielen von Venedig, die im August und September 1985 stattfanden, seine Premiere. Kinostart in der Tschechoslowakei war der 1. Oktober 1985; die deutsche Erstaufführung erfolgte am 24. Oktober 1985.
Die Fortsetzung von Perinbaba mit dem Titel Perinbaba a dva světy kam am 7. Dezember 2023 in die slowakischen und tschechischen Kinos.[2]
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Wanderzirkus zieht durch eine verschneite Landschaft, als plötzlich eine Lawine die Gaukler mit ihren Wagen und Tieren unter sich begräbt. Einmal mehr hat Frau Hippe, eine weibliche Ausgabe des Sensenmannes, vielen Menschen den Tod gebracht. Diesmal ist ihr Plan jedoch nicht ganz aufgegangen: Der kleine Jakob entkommt den Schneemassen. Frau Holle, die das Unglück verfolgt, rettet ihn und nimmt ihn in ihrer Zauberwelt über den Wolken auf. Dort weiht sie ihn in die Geheimnisse des Wettermachens ein. Jakob lernt so schnell, dass er schon bald in der Sahara Schnee fallen und im ewigen Eis Rosen blühen lässt. Eines Tages, als der Junge in Frau Holles Glaskugel blickt, weckt auf der Erde die kleine Elisabeth sein Interesse. Als die Mutter des Mädchens stirbt und sie von der neuen Ehefrau ihres Vaters sowie deren Tochter Dora schlecht behandelt wird, macht sich Jakob auf den Weg zur Erde, um seiner kleinen Freundin beizustehen.
Während sich Jakob in Elisabeth verliebt, hat deren Stiefschwester ein Auge auf Jakob geworfen. Gemeinsam mit ihrer Mutter schmiedet sie ein Komplott. Einen von Elisabeth für Jakob gebackenen Kuchen bestreuen sie statt mit Zucker mit Schlafpulver. Elisabeth wird in einen Brunnen geworfen und ihre Kleider werden Jakob untergeschoben. Während Elisabeth von Frau Holle vor Frau Hippe gerettet wird, beschuldigt man Jakob des Mordes. Elisabeths Vater als Richter verurteilt Jakob zum Tod, räumt aber die Begnadigung für den Fall ein, dass eine Jungfrau den Verurteilten heiratet. Dora nutzt die Gelegenheit, sich als Braut anzubieten. Jakob flieht vor der Hochzeit zum Wanderzirkus, wo er Frau Hippe begegnet. Diese belügt ihn über Elisabeths Schicksal. Überzeugt, seine Liebste sei tot, will Jakob auch sterben und stellt sich. Als er den Strick schon um den Hals hat, gibt Frau Holle Elisabeth frei, die den Bettbezug von Frau Holle als Ballon nutzt und zur Erde hinunterschwebt. Jakob kommt frei und heiratet Elisabeth, während Stiefmutter und -schwester, die zuvor die Gemeindekasse geplündert hatten, auf ihrer Flucht mit dem ebenfalls gestohlenen Bettbezug-Ballon in einen Tümpel aus Pech stürzen und von Frau Hippe geholt werden. Zuvor verloren beide das Gold aus der Gemeindekasse, das wie in einem Regen auf die Bewohner und Protagonisten niederfällt.
Besetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Titelrolle wurde die italienische Schauspielerin Giulietta Masina gewonnen, die in dieser Phase ihrer Karriere nur wenige Filmrollen annahm.
Die Rolle des Jakob übernahm der junge deutsche Schauspieler Tobias Hoesl. Als Elisabeth tritt die Slowakin Petra Vančíková auf.
Drehorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Außenaufnahmen entstanden unter anderem an der Lomnitzer Spitze in der Hohen Tatra, auf der Burg Súľov, im Museum des slowakischen Dorfes in Martin, im mährischen Rosenau und in der Orava.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der tschechoslowakisch-westdeutschen Koproduktion war neben den Slowakischen Filmstudios in Koliba und dem Spielfilmstudio Bratislava die Firma Omnia Film aus München beteiligt.
Auftraggeber waren neben dem ZDF der ORF und RAI.
Synchronfassungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der slowakischen Originalfassung, zwei deutschen Synchronisationen und einer für die RAI erstellten italienischen Version existieren weitere Synchronfassungen in englischer und spanischer Sprache. Letztere entstand unter dem Titel La dama de las nieves für Argentinien.
Deutsche Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darsteller | Rolle | Deutscher Sprecher (BRD)[3] | Deutscher Sprecher (DDR)[4] |
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Giulietta Masina | Frau Holle | Tilly Lauenstein | Evamaria Bath |
Petra Vančíková | Elisabeth | Sabine Plessner | Ulrike Mai |
Tobias Hoesl | Jakob | Ekkehardt Belle | Bernd Schramm |
Soňa Valentová | Stiefmutter | Viktoria Brams | |
Pavol Mikulík | Elisabeths Vater | Niels Clausnitzer | |
Karel Effa | Prinzipal | Christian Marschall | |
Valerie Kaplanová | Frau Hippe | Maria Landrock |
Als das ZDF im Jahre 1987 Frau Holle an den Weihnachtsfeiertagen als Zweiteiler ausstrahlte,[5] hörte man zusätzlich Fred Maire als Erzähler.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Die Geschichte von Frau Holle, die nicht nur Wetter und Jahreszeiten, sondern auch die Geschicke geliebter Menschen lenkt und für höhere Gerechtigkeit sorgt. Der Film variiert das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm sehr frei und schmückt es üppig mit Motiven aus slawischen Volksmärchen aus. Trotz gelegentlicher Motiv-Überfrachtung und einiger kunstgewerblicher Momente entstand insgesamt ein fantasie- und stimmungsvolles Märchen-Abenteuer für Kinder und Erwachsene, das Einsichten über menschliche Grundfragen vermittelt.“
Cinema befand: „Schlicht, aber poetisch.“[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frau Holle bei IMDb
- Frau Holle in der Online-Filmdatenbank
- Frau Holle Filmfotos bei ČSFD.cz
- Frau Holle diverse Fotos bei fdb.cz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eine umfassende Analyse zu diesem Märchenfilm, Perinbaba/Frau Holle, in seiner komplexen symbolischen Bildsprache gibt Fabienne Liptay in ihrem richtungsweisenden Buch Wunderwelten. S. 312–335; Fabienne Liptay: Wunderwelten – Märchen im Film; Michael Itschert, Gardez!Verlag, Remscheid 2004, ISBN 3-89796-041-9.
- ↑ Perinbaba a dva svety. In: Offizielle Homepage von Perinbaba a dva svety. Abgerufen am 22. April 2024 (slowakisch).
- ↑ Frau Holle. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Januar 2015.
- ↑ Frau Holle. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Januar 2015.
- ↑ Frau Holle - Sendetermine. fernsehserien.de, abgerufen am 17. Dezember 2011.
- ↑ Frau Holle. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 30. April 2021.
- ↑ Frau Holle. In: cinema. Abgerufen am 6. Dezember 2014.