Friedrich Pauly (Autor)

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Karl Friedrich Pauly (* 1875 in Heide; † 10. September 1954) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Pauly machte nach dem Abitur eine Buchdrucker- und Buchhändlerlehre und übernahm den väterlichen Betrieb. Daneben studierte er Rechtswissenschaften und legte 1901 am Oberlandesgericht Kiel das 1. Staatsexamen ab. Als Referendar war er an verschiedene Amts- und Landgerichten in Schleswig-Holstein tätig. Er schloss das Studium mit dem 2. Staatsexamen und der Promotion zum Dr. jur. ab.

1908 wurde er Magistrats-Assessor in der Stadt Kiel, wo er von 1909 bis Ende 1919 Stadtrat war. Danach war er Landrat des Kreises Süderdithmarschen in Meldorf (unterbrochen von einer einmonatigen Tätigkeit als kommissarischer Regierungspräsident in Schleswig). Als Landrat setzte er sich sehr für den Elektrizitätsverband, den Fürsorgeverband, den Sparkassenverband und die Landwirtschaftskammer ein. Ihm wurde vorgeworfen die Wöhrdener Blutnacht vom 7. März 1929 nicht verhindert zu haben. 1932 wurden die Kreise Norder- und Süderdithmarschen vorübergehend zusammengelegt. Pauly wurde bei dieser Gelegenheit zum 1. Oktober 1932 in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Anstelle dessen wurde er sofort zum Direktor des Oberversicherungsamt Schleswig bestellt. Am 20. August 1945 wurde er von der Britischen Militärregierung entlassen. Dagegen wehrte er sich mit Schreiben vom 1. November 1945. Er sei nur unter Druck im Mai 1937 der NSDAP beigetreten und habe verhindert, dass 63 Krankenkassenbeamte gemäß dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen worden seien. Zum 31. August 1946 genehmigte die Militärregierung seine Pensionierung.

Er sprach plattdeutsch und dänisch und förderte das Dithmarscher Landesmuseum und die archäologische Landesaufnahme. Als vielfältig gebildeter Mann verfasste er auch historische Arbeiten. Nach seiner Pensionierung war er kulturell noch aktiv und Mitbegründer der Klaus-Groth-Gesellschaft. 1953 wurde Pauly Ehrenbürger der Stadt Heide.[1] 1954 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

  • Übersetzung von Wiben Peter von Carit Etlar ins Plattdeutsche, 1932
  • Übersetzung von Moder un Kind von Friedrich Hebbel ins Plattdeutsche, 1950
  • Mitwirkung an der Landesausgabe von Klaus Groth: Quickbornlieder, 1952

Einzelnachweise

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  1. Kommunale Auszeichnungen und Ehrungen. Stadt Heide, abgerufen am 28. September 2024.