Friedrichsberg (Abtswind)
Friedrichsberg Markt Abtswind
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 46′ N, 10° 24′ O |
Höhe: | 465 m ü. NHN |
Einwohner: | 4 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindet nach: | Abtswind |
Postleitzahl: | 97355 |
Vorwahl: | 09383 |
Friedrichsberg ist ein Gemeindeteil des Marktes Abtswind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt am gleichnamigen Berg (473 m ü. NHN) am Rande des Steigerwaldes, der sich im Südosten des Abtswinder Gemeindegebietes erhebt. Nördlich führt die Bundesautobahn 3 an dem Berg vorbei, während sich im Osten der Geiselwinder Ortsteil Rehweiler befindet. Im Süden beginnt der Steigerwald. Der Dörnertsberg liegt Friedrichsberg am nächsten. Im Westen befindet sich Rüdenhausen. Der Gemeindeteil liegt inmitten der Schutzzone des Naturparks Steigerwald, an seinem Hang liegen die sogenannten Ortelsbrüche, ein Geotop. Sie lieferten die Steine für den Bau der Würzburger Residenz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Friedrichsberg wurde erstmals im Jahr 1735 besiedelt. Der Casteller Graf Johann Friedrich zu Castell-Rüdenhausen errichtete damals das Schloss Friedrichsberg als Sommersitz und Jagddomizil. Nach der Auflösung der Grafschaft entwickelte sich der Friedrichsberg zu einem beliebten Ausflugsziel für die Gäste aus den Städten der Umgebung. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete man ein modernes Ausflugslokal mit einer Aussichtsterrasse.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss ist ein schlichter zweigeschossiger Bau mit einem ausladenden Walmdach. Es wurde im Jahr 1735 errichtet und mit einem Wappen der Familie Castell über dem Portal verziert. An der Straße nach Rehweiler hat sich ein Gedenkstein aus Sandstein erhalten, der nach einem Unglücksfall im Jahr 1916 aufgestellt wurde. Ein weiteres Denkmal erinnert an den letzten Jagdgang des Fürsten Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen.
Am Friedrichsberg gibt es riesige Sandsteinbrüche, die im 18. Jahrhundert dreimal der Anlaufpunkt des Würzburger Hofbaumeisters Balthasar Neumann waren. Er fand dort die Steine für den Bau der Residenz.[3]
Sage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ähnlich wie in Castell und auf dem Gebiet der Wüstung Dürnitz in der heutigen Flurlage Dörnertsberg existiert auch in Friedrichsberg die Sage vom sogenannten Sulzemännle, das Wanderer im Steigerwald in die Irre führen soll.
Benannt ist das Männchen nach der Sulze, einem Waldstück unmittelbar neben dem Friedrichsberg. Das Sulzemännle schmeichelte den Wanderern oder zürnte ihnen und brachte es so fertig, dass sie sich verirrten. Eines Tages traf es sogar den Leibjäger des Grafen Wolfgang zu Castell. Der erfahrene Jäger war auf einem Pirschgang vom Sulzemännle so in die Irre geleitet worden, dass er die ganze Nacht im Kreis gelaufen ist.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Seidel: Friedrichsberg. In: Jesko Graf zu Dohna (Hg.): Kulturpfad. Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Castell 2004. S. 156–157.
- Theophil Steinbrenner, Gerhard Wahler, Auguste Steinberger, Felix von Fokczynski (Hg.): Zwischerlichten. Überlieferte Erzählungen aus der alten Grafschaft Castell. Albertshofen² 1979.
- Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim. Geschichtliches, Sehenswertes, Überlieferungen. Volkach 1987.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrichsberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 363 (Digitalisat).
- ↑ Treutwein, Karl: Von Abtswind bis Zeilitzheim. S. 82.
- ↑ Seidel, Hans: Friedrichsberg. S. 157.
- ↑ Steinbrenner, Theophil (Hg. u. a.): Zwischerlichten. S. 60.