Gayageum
Sanjo gayageum-Konzert, KWON Eun Kyung (권은경), Seoul 2007 | |
Koreanische Schreibweise | |
---|---|
Koreanisches Alphabet: | 가야금 |
Hanja: | 伽倻琴 |
Revidierte Romanisierung: | Gayageum |
McCune-Reischauer: | Kayagûm |
Gayageum, auch kayagŭm (koreanisch 가야금), ist eine in der klassischen koreanischen Musik gespielte Wölbbrettzither. Sie repräsentiert an führender Stelle die nationale Musikkultur Koreas.
Die gayageum wurde laut einer Legende durch König Kasil nach dem Modell der chinesischen Wölbbrettzither guzheng erfunden. Man kann das Instrument bis auf das Jahr 551 n. Chr. zurückverfolgen, als ein Flüchtling aus dem Land Kaya aus Furcht vor Annexion nach Silla floh und dem König das neue Instrument Kayas, eine Gayageum, zum Geschenk machte.
Es gibt zwei traditionelle Typen der gayageum: die jeongak gayageum („Hof-gayageum“, auch popkum und pungnyu gayageum) und die sanjo gayageum. Typisch für die jeongak gayageum ist der größere Korpus, der etwa 160 Zentimeter lang und 30 Zentimeter breit ist, und das an Widderhörner erinnernde untere Ende des Instruments. Die sanjo gayageum ist etwa 142 Zentimeter lang und 23 Zentimeter breit und wurde im 19. Jahrhundert für den Sanjo-Stil entwickelt. Die engere Anordnung der Saiten und die kürzere Länge des Instruments erleichtern die schnelleren Passagen des Sanjo. Beide Instrumente haben zwölf seidene Saiten (heute auch Nylonsaiten) und zwölf bewegliche Stege, die wie Füße von Wildgänsen geformt sind.
-
Sanjo gayageum – 산조 가야금, 散調伽倻琴, 2005
-
Zither – Detail, 2005
-
Sanjo ajaeng und Sanjo gayageum (unten), 2017
-
Sechssaitige Geomungo (oben) und zwölfsaitige Jeongak gayageum, 2017
Die Stimmung der sanjo gayageum ist G – c – d – g – a – c1 – d1 – e1 – g1 – a1 – c2 – d2. Zwei Notationsweisen sind üblich. Wird zur Notation der Violinschlüssel benutzt, ist die Notation in F, die Töne klingen also eine Quinte tiefer als notiert. Wird für die Notation der Mezzosopranschlüssel benutzt, klingen die Töne wie notiert. Im Gegensatz zur guzheng oder japanischen Wölbbrettzither koto werden die Saiten mit den Fingerkuppen oder -nägeln der rechten Hand gezupft. Der Klang ist leise und singend. Die Tongestaltung der linken Hand ähnelt der Spielweise der koto.
Die gayageum wird gewöhnlich von der zweifelligen Sanduhrtrommel janggu begleitet.
Möglicherweise beeinflusste die gayageum die japanische wagon. Des Weiteren ist die gayageum mit der koreanischen Streichzither ajaeng, der mongolischen yatga und der vietnamesischen đàn tranh verwandt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert C. Provine: Kayagŭm. In: Laurence Libin (Hrsg.): The Grove Dictionary of Musical Instruments. Bd. 3, Oxford University Press, Oxford/New York 2014, S. 122f
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Kayagûm. ( vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Cross Sound
- Craig Stuart Sapp: Kayagum. In: Koto Sound Dictionary. 30. August 2003, abgerufen am 14. Dezember 2012 (englisch).
- Korean Musical Instruments. People’s Korea, 8 & 16 April 1998. In: World History Archives. Hartford Web Publishing, 2. Januar 2004, abgerufen am 14. Dezember 2012 (amerikanisches Englisch).