Gayl (Adelsgeschlecht)
Gayl ist der Name eines deutschen Adelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht stammt aus dem Hochstift Lüttich, von wo es 1390 nach Köln gelangte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts verbreitete sich ein Stamm von dort in den Elsaß, wo in Straßburg das adlige Patriziat erlangt wurde. Ein anderer Stamm war bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf adeligen Gütern in Kurland gesessen. Am 15. April 1532 erging ein kaiserlicher Wappenbrief mit Lehnsartikel sowie am 12. Mai 1545 und am 1. Januar 1573 Diplome zur Hebung in den Reichsadelsstand. Im Königreich Westphalen erfolgte am 10. Juli 1813 die Verleihung des Baronstandes, am 6. April 1878 ein weiterer in den preußischer Freiherrenstand. Bereits am 10. Mai 1841 erfolgte die immatrikulation bei der Kurländischen Ritterschaft (sub Nr. 125). Diese Linie ist erloschen. Aus Kurland verbreitete sich die Familie nach Hannover, Oldenburg und wohl auch nach Schlesien. Im Elsass, Hannover und Oldenburg, nicht aber in Schlesien, wurde der Freiherrentitel geführt.
Angehörige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich von Gayl (1776–1853), preußischer Generalmajor
- Ludwig Dietrich Eugen von Gayl (1785–1853), oldenburgischer Generalleutnant
- Leopold von Gayl (1791–1876), preußischer General der Infanterie
- Wilhelm von Gayl (1814–1879), preußischer General der Infanterie
- Arthur von Gayl (1828–1889), preußischer Generalmajor
- Peter von Gayl (1830–1915), preußischer Generalmajor
- Ernst von Gayl (1832–1895), deutscher Verwaltungsjurist und Landrat (u. a. Kreis Teltow)[1]
- Egon von Gayl (1845–1929), deutscher General der Infanterie, vorm. Kommandeur[2] des 2. Garderegiments zu Fuß
- Franz von Gayl (1847–1921), preußischer Generalmajor
- Georg von Gayl (1850–1927), preußischer General der Infanterie
- Wilhelm von Gayl (1879–1945), deutscher Jurist und Politiker (DNVP)
- Egon von Gayl (* 1928), deutscher Verwaltungsjurist
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen ist geteilt, oben in Gold zwei rote Rosen, unten in Blau einen rot-golden gespaltene (oder goldene) Lilie. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wie im Schild geteilter und tingierter, offener Flug, belegt mit den beiden Rosen und dazwischen die Lilie.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Moritz Maria von Weittenhiller: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter 1877, Buschak & Irrgang, Brünn/Wien 1876, S. 294–298.; ff. Ausgabe 1881, Brünn, Wien 1880, S. 187–188.
- Gothaischer Hofkalender, Justus Perthes. (Auszug):
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1881, Jg. 31, Gotha 1880, S. 233–239.; f.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1903, Jg. 53, Gotha 1902, S. 216–218.; f.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1921, Jg. 71, Gotha 1920, https://archive.org/details/gothaischesgenea531unse/page/n447/mode/2up; f.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1923, S. 181; ff. 1925, S. 169; 1927, S. 184; 1929, S. 206. Letztausgabe 1939, zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Gotha 1938.
- Maximilian Gritzner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 11. Abt., T. 1, Bd. 1: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, Teil 1: Die Ritterschaft, Bd. 1: Fürsten, Grafen, Barone und Edelleute (Adamowicz - Heringen), Bauer & Raspe, Nürnberg 1898. S. 299–300. Gayl, Herren von. Kurland.; Tfl. 100. Wappen v. Gayl.
- Eduard Freiherr von Fircks: Die Familie Gayl in Kurland. in: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik und Sphragistik 1898, Hrsg. Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst, Mitau 1899, S. 59 ff.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, B (Briefadel), Band I, Band 7 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1954, S. 99–104. ISSN 0435-2408.
- Walter von Hueck, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, Band XVIII, Band 109 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1995. ISSN 0435-2408 ISBN 3-7980-0809-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gayl, Ernst Friedrich Wilhelm Freiherr von (Generalmajor, geb. 10.07.1857 Stettin, gest. 11.1918 Hannoversch-Münden), in: Staatsarchiv Hamburg, 731-8_A 757.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stenographische Berichte über die Verhandlungen. Haus der Abgeordneten 1863, Band 4., Haus der Abgeordneten. 4. Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam. XII. Aktenstück Nº. 95., Verlag W. Moeser, Berlin 1864, S. 620.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1893, in: GGT, Gayl-Stammreihe, 43. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1892, 257 f.