Geisheck-Formation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lithostratigraphische Gliederung des Permokarbon des Saar-Nahe-Beckens, Abkürzungen: O. = Obere, M. = Mittlere, U. = Untere, Subgr. = Subgruppe, Nierst.-F. = Nierstein-Formation

Die Geisheck-Formation ist in der Erdgeschichte eine lithostratigraphische Gesteinseinheit im Oberkarbon des Saar-Nahe-Beckens. Sie folgt auf die Sulzbach-Formation und wird von der Luisenthal-Formation überlagert. Sie wird in das Westfalium D (Oberkarbon oder Pennsylvanium) datiert.

Namengebung und Begriffsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geisheck-Formation ist nach dem Schacht Geisheck, bei Heinitz (Neunkirchen) benannt. Der Name wurde ursprünglich als Geisheck-Schichten eingeführt und später formell lithostratigraphisch in Geisheck-Formation geändert.

Definition, Korrelation und Alter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Untergrenze bildet die Basis von Flöz 1 Stolberg, die Obergrenze der Tonsteinhorizont 2. Die Formation besteht aus wechselnden grobsandigen bis feinkiesigen Schüttungen mit pelitischen Zwischenlagen. Die Schichten wurden durch verzweigte Flüsse oder schwach mäandrierende Flüsse abgelagert. Die Geisheck-Schichten werden von Schäfer in das Westfalium D datiert, die Stratigraphische Tabelle von Deutschland stellt sie dagegen in den höheren Teil des Westfalium C (Bolsovium)[1].

Die Geisheck-Formation bildet zusammen mit der Luisenthal-Formation und der Heiligenwald-Formation die Obere Saarbrücken-Gruppe. Sie wird formell lithostratigraphisch nicht weiter in Unterformationen untergliedert.

Die Geisheck-Formation ist durch Insektenreste von Libellen bekannt geworden[2]. Sie enthält außerdem zahlreiche Pflanzenfossilien.

  • Manfred Menning, Reinhard Benek, Jürgen Boy, Bodo-Carlo Ehling, Frank Fischer, Birgit Gaitzsch, Reinhard Gast, Gotthard Kowalczyk, Harald Lützner, Wolfgang Reichel und Jörg W. Schneider: Das Rotliegend in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002 – "Paternoster-Stratigraphie" auf dem Rückzug. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 91-122, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
  • Andreas Schäfer: Sedimentologisch-numerisch begründeter Stratigraphischer Standard für das Permo-Karbon des Saar-Nahe-Beckens. Courier Forschungsinstitut Senckenberg (Stratigraphie von Deutschland V – Das Oberkarbon (Pennsylvanium) in Deutschland), 254: 369-394, Frankfurt 2005, ISBN 3-510-61380-5

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002
  2. Paul Guthörl: Zur Arthropoden-Fauna des Karbons und Perms 16. Frankenholzia culmanni n. g. n. sp. (Ins., Palaeodict.) aus dem Westfal D der Grube Frankenholz-Saar. Paläontologische Zeitschrift, 36(3/4): 226-231, Stuttgart 1962
  • Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7PDF; 6,57 MB (Groß) (abgekürzt STD2002)