Gerichtsbezirk Riva

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ehemaliger Gerichtsbezirk
Riva
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Riva
Sitz des Gerichts Riva
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Trient
Fläche 94,72 km2
(1910)
Einwohner 13.223
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien


Der Gerichtsbezirk Riva war ein dem Bezirksgericht Riva unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Er war Teil des Trentino und gehörte zum Bezirk Riva.

Der Gerichtsbezirk umfasste Gebiete am Gardasee und in seinem Umland. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Der Gerichtsbezirk Riva wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die sechs Gemeinden Cologna, Nago, Pranzo, Riva, Tenno und Ville del Monte.[1]

Der Gerichtsbezirk Riva bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Arco den Bezirk Riva.[3] Der Gerichtsbezirk Riva wies 1869 eine Bevölkerung von 8.578 Personen auf.[4]

Per 24. März 1872 wurde dem Bezirk Riva auch der wiedererrichtete Gerichtsbezirk Val di Ledro unterstellt.[5][6]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 13.223 Personen ausgewiesen, von denen 1.124 Deutsch (4,0 %) und 10.426 Italienisch oder Ladinisch (78,8 %) als Umgangssprache angaben. Die deutschsprachige Minderheit konzentrierte sich dabei auf die Gemeinde Riva, wobei rund zwei Drittel der Deutschsprachigen in der Gemeinde Riva Militärangehörige waren.[7]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Riva zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die sechs Gemeinden Cologna-Gavazzo, Nago-Torbole, Pranzo, Riva, Tenno und Ville del Monte.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 54
  5. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1871, L. Stück, Nr. 133: Verordnung vom 10. November 1871 betreffend die Wiedererrichtung des Bezirksgerichtes Val di Ledro in Tirol.
  6. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1872, X. Stück, Nr. 21: Verordnung vom 28. Februar 1872, betreffend den Beginn der Amtswirksamkeit des Bezirksgerichtes Val di Ledro in Tirol.
  7. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 75 f.
  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)