Gleusdorf
Gleusdorf Gemeinde Untermerzbach
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Koordinaten: | 50° 5′ N, 10° 51′ O |
Höhe: | 251 (250–300) m |
Einwohner: | 202 (31. Dez. 2013)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96190 |
Vorwahl: | 09533 |
Gleusdorf in der Gemeinde Untermerzbach
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Gleusdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Untermerzbach im unterfränkischen Landkreis Haßberge.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf Gleusdorf liegt an der Itz, etwa 20 Kilometer nördlich von Bamberg, 10 Kilometer westlich von Bad Staffelstein und 6 Kilometer südöstlich von Ebern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1126 wurde Gleusdorf erstmals indirekt mit dem Zeugen „Gotefridus de clupestorf“ in einer Urkunde des Klosters Banz genannt.[2]
Nachdem die Juden im ausgehenden Mittelalter aus den großen Städten vertrieben worden waren, ließen sie sich in Franken auf dem Land nieder.[3] Im 16./17. Jahrhundert entstand im Ort eine jüdische Gemeinde.[4] In den 1830er Jahren lebten etwa 45 Juden in Gleusdorf, was rund 16 % der Bevölkerung entsprach. 1871 hatte die Landgemeinde Gleusdorf 383 Einwohner, davon waren 31 Juden.[5]
Im 19. Jahrhundert zogen jüdische Familien zurück in die Städte oder wanderten in die USA aus.[3] 1909 wurde die jüdische Gemeinde Gleusdorf aufgelöst und das Vermögen der Gemeinde der Israelitischen Kultusgemeinde Memmelsdorf übertragen. Der letzte jüdische Einwohner Gleusdorfs wurde 1909 in Ebern beigesetzt.[4]
Sehenswürdigkeiten
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Katholische Filialkirche Mariä Geburt
- Der älteste Teil der katholischen Filialkirche Mariä Geburt, das Satteldach des Kirchenschiffs, wird auf 1484/85 datiert. Der eingezogene Chor des Saalbaus trägt die Bezeichnung „1663“, die Dachkonstruktion stammt von 1736/1737. Das veränderte Turmdach des Dachreiters mit Zwiebelhaube und Laterne wird auf 1737 datiert. Der Sakristeianbau hat ein Pyramidendach. Die Kirchhofmauer aus Sandsteinquadern geht im Kern auf das 17./18. Jahrhundert zurück. Ein Paramentenhäuschen, ein eingeschossiger Satteldachbau mit Schindelverkleidung, entstand um 1900 neben der Kirche.
- Schloss Gleusdorf
- Synagoge
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsblatt 1850
- Gleusdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landkreis Haßberge – Ortsteile ab 150 Einwohnern. (PDF) S. 10, abgerufen am 2. April 2022.
- ↑ Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3 7696 9872 X. S. 15.
- ↑ a b Frankens reiches Erbe an Landjudentum in: Nordbayerischer Kurier vom 19./20. Juni 2021, S. 3.
- ↑ a b Gleusdorf (Gemeinde Untermerzbach, Kreis Hassberge). Jüdische Geschichte / Synagoge bei alemannia-judaica.de, abgerufen am 19. Juni 2021
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1295, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).