Gotebold

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Gotebold oder Gotebald († 1063) war ein deutscher Geistlicher. Er war Patriarch von Aquileia.

Gotebold war Bruder von Hartwig, dem Vater des später Papst Viktor II.

Er war Propst in Speyer (prepositus Nemetensis).

1049 wurde er Patriarch von Aquileia. In seiner Amtszeit erreichte der jahrhundertealte Konflikt zwischen Alt-Aquileia und Grado seinen Höhepunkt.

Zwischen 1049 und 1051 hielt er ein Synode in Treviso ab. Über diese wird in einer Urkunde von Rother II. von Treviso berichtet. Dabei fälschte er eine kaiserliche Urkunde.[1]

1053 erklärte Papst Leo IX. Grado auf einem Konzil in Rom zum wahren Patriachat Nova Aquileia (neues Aquileia) und caput et metropolis (Oberhaupt und Metropolit) der Provinz von Venetia et Histria(Venetien und Istrien). Gotebald wurde zum Forojuliensis episcopus, Bischof von Friaul. Als Reaktion darauf griff Gotebald zu den Waffen, um die territoriale Integrität seines Patriachat zu verteidigen. Er weigerte sich, die päpstlichen Reformen gegen die Simonie zu unterstützen. Er erhielt aber Unterstützung durch Kaiser Heinrich III., der die falsche Urkunde bestätigte. Gotebald und der Kaiser übten Druck auf Papst Viktor II. aus, die Entscheidung von Leo IX. Entscheidung rückgängig zu machen, aber ohne Erfolg.

Heinrich behandelte Gotebald weiterhin mit großen Respekt. 1056 rief der Kaiser Gotebald, Gebhard III. von Regensburg, und den Papst an sein Sterbebett um die Regentschaft über seinen minderjährigen Sohn Henrich IV. zu regeln. Gotebald reiste 1062 nach Deutschland und wurde von Heinrich IV. als Patriarch mit Oberhoheit über Grado bestätigt.

Anlässlich des Konzils von Mantua im Jahr 1064 wurde dann Papst Alexander II. endgültig gegenüber Honorius II. (Kadalus), der vom deutschen Kaiser und vom Patriarchen unterstützte worden war, als Papst anerkannt. Alexander II. bestätigte dem Patriarchen von Grado, Domenico, den Patriarchentitel und die damit einhergehenden Privilegien. Diese weitere Demütigung blieb Gotebold erspart, da er 1063 starb.[2]

Trotz seines lebenslangen Konflikts mit dem Bischofssitz von Grado und den Päpsten war er kein armer Geistlicher. Bis zu seinem Tod im Jahr 1063 ließ er die Klöster seines Herrschaftsgebiets beträchtlich vergrößern.[3]

Einzelnachweise

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  1. Geschichtsquellen: Werk/1616. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  2. Gotebold. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  3. Gotebold. Abgerufen am 28. Juni 2024.
VorgängerAmtNachfolger
Eberhard von AquileiaPatriach von Aquileia
1049–1063
Ravengerius