Gregor von Bismarck

Gregor Johannes Archibald Graf von Bismarck-Schönhausen (* 4. August 1964 in Brüssel) ist ein deutscher Unternehmer, ehemaliger Filmproduzent und Chef des Hauses Bismarck-Schönhausen.

Leben

Gregor von Bismarck, ein Ururenkel des Reichskanzlers Otto von Bismarck, ist der Sohn der Eheleute Ferdinand von Bismarck (1930–2019) und Elisabeth geb. Lippens (1939–2023), Tochter des Grafen Léon Lippens, sowie Haupterbe der Familie. Der Politiker und Diplomat Otto Fürst von Bismarck († 1975) war sein Großvater; die in Friedrichsruh geborene Jetset-Ikone Gunilla von Bismarck ist seine Tante. Willem-Alexander, der König der Niederlande, ist ein Patensohn seines Vaters. Sein ältester Bruder ist der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Carl-Eduard von Bismarck, sein zweitältester Bruder Gottfried (1962–2007), ein Londoner Finanzmanager, verstarb an einer Überdosis Kokain und seine jüngere Schwester ist Vanessa (* 1971). Sie heiratete 2005 den Engländer Maximilian Weiner und arbeitet in New York in einem Kommunikationsbüro.

Um das Erbe hatte es zuvor einen medial begleiteten Erbstreit unter Geschwistern gegeben. Heute, mindestens seit 2010, verwaltet er den Stammsitz der Familie von Bismarck im Schloss Friedrichsruh und den Sachsenwald, das einstige Geschenk Kaiser Wilhelms I. an seinen Kanzler. Gregors Vater Ferdinand hatte es zu einem der größten Gutsbesitztümer Deutschlands gemacht. Gregor von Bismarck ist Mitglied im Kuratorium der Otto-von-Bismarck-Stiftung.

Zwölf Jahre lang arbeitete er als Filmproduzent und Filmproduktionsleiter in Los Angeles und Deutschland, wobei er um das Jahr 2001 in L.A. lebte.

2001 heiratete er auf Capri Samantha della Schiava, geboren in Mailand als Tochter einer Verlegerfamilie. Sie drehte nach ihrem Literaturstudium in Boston jahrelang anthropologische Dokumentarfilme in Asien. Ihren Ehemann kennt sie seit Internatszeiten, aber erst viel später und auf einem anderen Kontinent wurden sie ein Paar. Sie bekamen zwei Söhne, geboren 2002 bzw. 2007, und eine Tochter, geboren 2009.

Steueraffäre

Eine gemeinsame Recherche der Organisation Fragdenstaat und des ZDF Magazin Royale ergab im Oktober 2024, dass Gregor von Bismarck eine Adresse für Briefkastenfirmen unterhielt. Neben eigenen Unternehmen von Bismarck hatten weitere Firmen in einer Holzhütte im Sachsenwald ihren angeblichen Firmensitz, obwohl in der Hütte praktisch keine Geschäftstätigkeit stattfand. Unter den angeblich ansässigen Firmen sind laut Fragdenstaat unter anderem Tochterunternehmen der Firmen Luxcara und Aves One. Luxcara als Asset Manegement-Unternehmen verwaltet ein Investitionsvolumen von sechs Milliarden Euro; die Bilanzsumme von Aves One beträgt mehr als eine Milliarde Euro. Da der Sachsenwald ein gemeindefreies Gebiet im Bismarck'schen Besitz ist, flossen die Gewerbesteuer-Einnahmen an den Gutsbesitzer Gregor von Bismarck. Die Unternehmen profitierten von der Firmenadresse durch den von Bismarck sehr niedrig angesetzten Gewerbesteuer-Hebesatz.

Betroffene Firmen und Gregor von Bismarck selbst begründeten die Wahl des Firmensitzes damit, dass der Großteil der Gewerbesteuereinnahmen zweckgebunden dem Erhalt des Sachsenwaldes zugute komme und somit dem Erhalt der Umwelt und der Energiewende diene.

Filmografie

• 1990: Der doppelte Nötzli (Produktionsleitung)
• 1991: Delusion (Associate Producer)
• 1991: Crack Me Up (Associate Producer)
• 1992: Verlorene Herzen (Associate Producer)
• 1993: Mi vida loca (Postproduction Supervisor)
• 1996: Spilt Milk (Regie, Drehbuch)

Weblinks

• Gregor von Bismarck bei IMDb
• Christian Maye: 200 Jahre Otto von Bismarck: Wo Bismarcks Stiefel in der Vitrine glänzen, sueddeutsche.de vom 1. April 2015