Gwda Mala

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Gwda Mala
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Gwda Mala (Polen)
Gwda Mala (Polen)
Gwda Mala
Basisdaten
Staat: Polen
Powiat: Szczecinecki
Gmina: Szczecinek
Geographische Lage: 53° 44′ N, 16° 49′ OKoordinaten: 53° 44′ 0″ N, 16° 49′ 0″ O
Einwohner:



Gwda Mala (deutsch Klein Küdde) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Es gehört zur Gmina Szczecinek (Gemeinde Neustettin) im Powiat Szczecinecki.

Das Dorf liegt am 18,65 km²-großen Vilmsee Wielimie, der sich von Neustettin aus erstreckt. Der See wird von dem Fluss Küddow, auch Küdde (Gwda), durchzogen, der zwischen den Dörfern Klein Küdde und Groß Küdde (Gwda Wielka) fließt.

Der Name Küdde leitet sich vom indogermanischen Wortstamm *kueid- mit der Bedeutung „leuchten, hell, weiß“ ab.[1]

Die Gründung des Dorfes Klein Küdde (Gwda Mala) ist auf 1570 datiert.[2] Das auf dem anderen Ufer liegende Groß Küdde wird bereits im 14. Jh. erstmals erwähnt.

1759/60 wird Pommern durch russische Truppen erobert.

1912 erhält Klein Küdde aufgrund der Bevölkerungszunahme durch die Fischwirtschaft eine eigene Schule. Das Gebäude ist wie auch die Schule in Groß Küdde bis heute erhalten.

Klein Küdde besaß keine eigene Kirche, sondern war eingepfarrt in der Gemeinde von Groß Küdde, dort wird 1590 eine Fachwerkkirche im Ort erwähnt, der erste Pastor war Jakobus Matthäi. Johann Christoph Kypcke (1738–1786), Pastor in Lottin, danach Präpositus in Neustettin hatte zu seiner Zeit den Gottesdienst im ev. Filial Groß Küdde zu halten und im eingepfarrten Klein Küdde die Amtshandlungen zu vollziehen. In seiner Abwesenheit wurde er vom ordinierten Konrektor des Gymnasiums in Neustettin vertreten.[3] 1860/62 wüteten Großbrände in Groß Küdde und zerstörten auch die Kirche. Das heutige Kirchengebäude wurde von 1862 bis 1866 im Neugotischen Stil errichtet.

Zwischen 1778 und 1784 wurde zwecks Landgewinnung der Wasserspiegel des Vilmsees gesenkt. In der 1. Hälfte des 20. Jhs. bescheren der Vilmseepächter Ernst Stropahl und die Netzfabrik der Gebrüder Dorow mit einer florierenden Fischwirtschaft beiden Dörfern wirtschaftlichen Aufschwung, der zum Zuzug neuer Bewohner führt.[4]

Da Dorf liegt 8 km östlich von Szczecinek and 151 km östlich von Stettin. Klein Küdde hatte einen eigenen Bahnhof, der an der 1878 eröffneten Bahnstrecke von Neustettin nach Hammerstein (Czarne) lag.

Städte-Partnerschaft

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mit der Gemeinde Haffkrug-Scharbeutz

  • A. Angermann-Wirsitz: Die evangelische Kirche des Posener Landes seit 1772. Posen 1912, S. 29, 38.
  • Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band V. Grenzmark Posen-Westpreußen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Dezember 1930 bearbeitet vom Preußischen Statistischen Landesamt, Berlin 1930, S. 17–20.
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann, Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern, 1784, S. 720.
  • Groß- und Klein-Küdde, Kreis Neustettin : ein Dorf in Pommern ; seine Geschichte und seine Menschen, Hrsg.: Heimatfreunde Groß-Küdde, Kurt Döhring, Max Brümmer, Friedrich Sabinski, Heimatfreunde Groß-Küdde, Bochum 1982–1985
  1. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 288, „Küddow“
  2. vgl. dazu: https://neustettin.aicoo.de/kuedde/
  3. http://www.rainer-doerry.de/Ahnenforschung/html/Doerry/p000265.htm
  4. vgl. dazu: https://neustettin.aicoo.de/kuedde/