Hans Jochem
Hans Jochem (* 4. Juli 1923 in Harburg; † 4. August 2017 in Ahrensburg[1]) war ein deutscher Architekt, der überwiegend in Hamburg gewirkt hat.
Er arbeitete ab 1947 bei Rudolf Klophaus[2][3] zuerst als Bauleiter, später als Bürochef. Zu seinen Projekten als Bauleiter zählten u. a. das Operettenhaus und das Hotel Hotel Europäischer Hof (Hamburg) in Hamburg, sowie das Thalia-Theater in Wuppertal und der 1958 fertiggestellte City-Hof in Hamburg. 1958 gründete er sein eigenes Architekturbüro mit dem Architekt Peter Hauske (1903–1971) und einigen Klophaus-Mitarbeitern. 1984 musste er aus gesundheitlichen Gründen sein Büro auflösen. Im Juni 2014 übernahm das Hamburgische Architekturarchiv sämtliche Entwürfe von Hans Jochem und Peter Hauske.[4] Seit Oktober 2014 engagierte sich Hans Jochem in einer privaten Initiative für den Erhalt der (2020 abgerissenen) City-Hof-Hochhäuser in Hamburg.[5] Am 4. August 2017 starb er 94-jährig in Ahrensburg. Seine letzte Ruhestätte fand Jochem auf dem Friedhof Ohlsdorf. Die Grabstätte im Planquadrat BV 61 liegt zwischen Kapelle 11 und dem Prökelmoor.
Bauten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1957: Wohn- und Geschäftshaus für Robert Sackmann (Ladenbau) in Hamburg-Eilbek, Wandsbeker Chaussee 95
- 1958–1959: 100 Einfamilienhäuser Neuer Achterkamp/Haberkamp in Großhansdorf
- 1958–1970: Wohnsiedlung Berner Park in Gemeinschaft mit Gert Pempelfort, Kaspar Wilhelmi, Peter Neve und Herbert Sprotte[6]
- 1959: Bürohaus „Drei-Engel-Haus“ für Richard Wessel (Holzimporteur) in Hamburg-Hammerbrook, Gotenstraße
- 1959: Ausstellungs-, Büro- und Werkstattgebäude für Opel Bleck in Hamburg-Winterhude, Barmbeker Straße
- 1960: Bürogebäude für Gebr. Scharfe Arzneimittelgroßhandel in Hamburg-Hammerbrook, Gotenstraße 21
- 1961–1964: 19 Einfamilienhäuser in Ahrensburg, Hasselmannsweg, Steinkamp[7]
- 1962: Büro- und Lagerhaus für Dr. Herbert Will, Igepa Papiergroßhandlung Michaelis & Co., in Reinbek, Gutenbergstraße
- 1963 und 1969: Büro- und Ausstellungsgebäude für Electro Oil in Reinbek, Dieselstraße
- 1963 und 1968: Büro- und Werkstattgebäude für Hans Lutz (Lutz-Aufzüge) in Reinbek, Gutenbergring
- 1964: Büro- und Lagerhaus für E. Merck AG in Hamburg-Langenhorn, Oehleckerring
- 1967: Büro- und Lagerhaus für E. Michaelis & Co. in Berlin, Nunsdorfer Ring 16
- 1966: Bürohochhaus „Wessel-Haus“, heute „Hanse-Haus“ für Richard Wessel, den Vater von Ulrich Wessel in Hamburg–Hammerbrook, Spaldingstraße 110
- 1969: Büro- und Lagerhaus für E. Michaelis & Co. in Bremen
- 1972: Bürohochhaus „Australia-Haus“ für Carl-Emil Wessel in Hamburg-Hammerbrook, Nordkanalstraße 28 (Hauptsitz der Helm AG)[8]
- 1972: Casino im Australia-Haus im Stil des Café Kranzler für Hermann Schnabel
- 1972: Büro- und Fabrikationsgebäude für Oranka in Reinbek, Gutenbergstraße 10
- 1973: Büro- und Lagerhaus für Windsor Castle Tea in Hamburg-Hammerbrook, Gotenstraße 21
- 1974: Büro- und Lagerhaus für Windsor Castle Tea in Hamburg-Osdorf, Brandstücken 16
- 1975: Büro- und Lagerhaus für den Arzneimittelgroßhandel Gebr. Scharfe in Hamburg–Osdorf, Brandstücken 18
- 1975: Landhaus für den Ingenieur Karl Daub in Hamburg-Hummelsbüttel, Josthöhe 1a
- 1976: Büro- und Lagerhaus für Heinrich Nickel, Importeur in Glinde, Wilhelm-Bergner-Straße 10
- 1978: Ausstellungs-, Büro- und Werkstattgebäude für Opel Bleck in Hamburg-Eppendorf, Osterfeldstraße 20
- 1979: Umbau Bartholomayhaus in Hamburg, Eingangsportal für Mobil Oil
- 1980: Büro- und Lagerhaus für Michaelis & Co. in Kiel, Wellseedamm
Sein letzter Entwurf war 1995 ein Grabstein für die Schauspielerin Ruth Niehaus in Anlehnung an den von Joseph Beuys gestalteten Familiengrabstein auf dem Friedhof in Meerbusch-Büderich.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto J. Groeg (Hrsg.): Who’s Who in Technology? Who’s Who Book & Publishing Gesellschaft für Internationale Biographische Enzyklopädien mbH, Wörthsee bei München 1979, Band 1 (A–P), ISBN 3-921220-24-6, S. 318.
- Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who´s Who. Schmidt-Römhild, Lübeck 1990, ISBN 3-7950-2010-7, S. 637.
- Hermann Hipp: Freie und Hansestadt Hamburg. Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster. (= DuMont-Kunst-Reiseführer) DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-1590-2, S. 475.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Todesanzeige für Hans Jochem. Abgerufen am 7. Juni 2018.
- ↑ http://www.architekten-portrait.de/rudolf_klophaus/index.html
- ↑ City-Hof-Architekt Hans Jochem mit 94 Jahren gestorben. In: abendblatt.de. 16. August 2017, abgerufen am 29. Januar 2024.
- ↑ Bestandsliste auf der Website des Hamburgischen Architekturarchivs. Abgerufen am 22. Dezember 2014
- ↑ Initiative City Hof bei Facebook, Termin mit den Zeitzeugen des City Hofs (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ( Foto mit Beschreibung). Abgerufen am 22. Dezember 2014.
- ↑ Hermann Hipp: Freie und Hansestadt Hamburg. Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster. (= DuMont-Kunst-Reiseführer) DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-1590-2, S. 475.
- ↑ Ulrike Schwalm: Ein Architekt lebt seinen Traum. Ahrensburg: Vor 40 Jahren hat Hans Jochem eine Vorzeigesiedlung entworfen. Er selbst wohnt auch dort. In: Hamburger Abendblatt, Stormarn. Abgerufen am 23. Oktober 2013.
- ↑ Geschichte des HELM-Hauses helmag.com. Abgerufen am 25. Oktober 2014.
Personendaten | |
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NAME | Jochem, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 4. Juli 1923 |
GEBURTSORT | Harburg |
STERBEDATUM | 4. August 2017 |
STERBEORT | Ahrensburg |