Hebe (Schiff, 1905)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hebe p1
Schiffsdaten
Flagge Osterreich Österreich
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Wien
Reederei DDSG (1905–1970)
Bauwerft Schiffswerft Óbuda
Indienststellung 1905
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 56 m (Lüa)
Breite 12,0 über Radkästen m
Seitenhöhe 6,60 m
Maschinenanlage
Maschine oszillierende Verbunddampfmaschine
Maschinen­leistung 515 PS
Propeller 2 × Schaufelrad

Die Hebe war ein Schaufelraddampfer der Ersten Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft. Sie war das letzte Schiff mit oszillierender Dampfmaschine, welches für die DDSG gebaut wurde.

Die Hebe wurde auf der DDSG-eigenen Schiffswerft Óbuda gebaut und 1905 in Dienst gestellt. Trotz der damals schon nicht mehr zeitgemäßen Maschine war sie ein modern ausgestattetes Schiff. Markant war damals die Bugzier im Jugendstil. Ein Bugruder sorgte für gute Manövriereigenschaften.

Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Kommandoschiff der k.u.k. Donauflottille und war zu diesem Zweck zeitweise mit einer Funkanlage ausgerüstet worden, ebenso diente der Dampfer als Lazarettschiff auf der unteren Donau. Die dramatische Evakuierung der österreichischen Einheiten gegen Kriegsende, darunter auch die Hebe, verarbeitete der Autor Adelbert Muhr in seiner Romantrilogie Das Lied der Donau.

1953 wurde die Hebe auf der Schiffswerft Korneuburg umfassend modernisiert und mit neuen Aufbauten aus Leichtmetall versehen, ebenso wurden die Kessel auf Ölfeuerung umgestellt. Das Schiff erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit und galt als das Ausflugsschiff der Wiener. Besonders beliebt waren die abendlichen Rundfahrten am Wiener Donaukanal und Ausflüge nach Hainburg. Das Schiff fuhr aber auch regelmäßig im Ausflugsdienst in der Wachau und auf der Strecke LinzPassau. 1955 war das Schiff im Film Sissi von Ernst Marischka zu sehen.[1]

Die Hebe absolvierte ihre letzte reguläre Fahrt Ende August 1969 in der Wachau. Sie blieb noch bis zum 30. April 1970 im Flottenstand der DDSG und wurde anschließend ausgeschieden und aufgelegt. 1973 kaufte der Yachtclub Vindobona das Schiff und nutzte es als Clublokal im Hafen Freudenau. Mangels ausreichender finanzieller Mittel verfiel der Dampfer jedoch zunehmend. 1978 wurde die Hebe an einen Reeder nach Griechenland verkauft, der geplante Einsatz als Privatyacht oder Fährschiff scheiterte jedoch. Nach langer Aufliegezeit wurde der Dampfer 1986 in Eleusis verschrottet.

  • Hans Scherer: Vom Raddampfer zum Schubverband. Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft, Wien 1984.
  • Erich Krenn, Marin Fuchs: Dampfschiffe auf der Donau. Die Schönbrunn und andere Raddampfer. Verlag Martin Fuchs, Wien 2001, ISBN 3-9501257-4-4.
  • Franz Dosch: 180 Jahre Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Sutton Verlag, Erfurt 2009, ISBN 978-3-86680-522-4.
  • Erwin Hauke: Donaudampfschifffahrt – Ansichtskarten erzählen Geschichte, Band 2: Schiffe und Kähne der Donaureedereien. bahnmedien.at, Wien 2017, ISBN 978-3-903177-00-0.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hebe - PSRD / Baujahr 1905 (DDSG) – Seite 3. Abgerufen am 2. Mai 2022.