Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1
Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1 | |
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Staffelwappen | |
Aktiv | 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2013 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Heeresfliegertruppe |
Typ | Stabilisierungs- und Eingreifkräfte |
Unterstellung | Luftbewegliche Brigade 1 |
Standort | Holzdorf |
Motto | Hals- und Beinbruch! |
Farben | Bordeauxrot |
Ausrüstung | Bo 105 VBH |
Die Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1 (HFlgUstgStff 1) war eine selbstständige Staffel des deutschen Heeres mit Sitz auf dem Fliegerhorst Holzdorf im Land Brandenburg, die der Luftbeweglichen Brigade 1 unterstellt war.
Auftrag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1 ermöglichte mit ihren Hubschraubern die luftbewegliche Führung, Aufklärung, Beobachtung und Überwachung sowie die Unterstützung von Operationen der Division Luftbewegliche Operationen und der Luftbeweglichen Brigade 1.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Farben Weiß und Rot stellten die Landesfarben von Brandenburg dar. Der Krebs ist das Wappentier der Stadt Cottbus. Als Vertreter der Vögel symbolisierte der Storch den Hauptaufgabenbereich der Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1, welcher sich auf Verbindungs- und Aufklärungsflüge mit dem Hubschrauber des Typ Bo 105 VBH bezog.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung der Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1 entstand aus der Auflösung des Kampfhubschraubergeschwaders 3 der NVA am 1. April 1991 und der Bildung der Heeresfliegerstaffeln Ost und 70 sowie der Heeresflugplatzkommandantur 701 am Standort Cottbus. Die Staffeln wurden dem Korps/TerrKdo Ost (Geltow) und dem WBK VII/13. PzGrenDiv (Leipzig) unterstellt.
Am 1. Oktober 1993 fusionierten die Heeresfliegerstaffeln Ost und 70 und wurden umbenannt in die Heeresfliegerverbindungs- und Aufklärungsstaffel 400. Diese wurde zunächst der HFlgBrig 3 (Mendig) und ab 1997 der neu aufgestellten LuftMechBrig 1 (Fritzlar) unterstellt. Im Jahr 2002 wurde die Umgliederung der Heeresfliegerverbindungs- und Aufklärungsstaffel 400 festgelegt.
Am 1. Januar 2003 wurde diese vollzogen, durch den gleichzeitigem Standortwechsel von Cottbus nach Holzdorf und der Umbenennung in Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1.
Der Flugbetrieb wurde am 13. Januar 2013, nach 51.189 unfallfreien Flugstunden, eingestellt. Am 3. April 2013 wurde der, letzte offizielle, Staffelkapitän Oberstleutnant Lutz Wagner zum 26. März 2013 von seinem Kommando entbunden und sein Stellvertreter Major Sascha Ferdinand mit der Führung der Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1 vertraut gemacht.
Die Auflösung der Heeresfliegerunterstützungsstaffel 1 war in der Neuausrichtung der Bundeswehr vorgesehen und wurde am 31. Dezember 2013 vollzogen.
Einsätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1995 bis 2013 wurden insgesamt 53 Soldaten für fünf Einsatzkontingente abgestellt:
- Implementation Force – Jugoslawien
- Stabilisation Force – Jugoslawien
- Kosovo Force – Jugoslawien
- European Union Force – Bosnien-Herzegowina
- International Security Assistance Force – Afghanistan und Usbekistan
Darüber hinaus wurde durch fliegerische Einsätze humanitäre Hilfe im In- und Ausland geleistet:
- 1993 Feuerlöscheinsatz in Weißwasser
- 1997 Oderhochwassereinsatz in Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder)
- 2002 Elbehochwassereinsatz in Dresden, Wittenberg und Herzberg (Elster)
- 2010 Elsterhochwassereinsatz in Mönchenhöfe und Herzberg (Elster)
- 2013 Elbehochwassereinsatz in Pretzsch (Elbe)
Staffelkapitäne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Staffelkapitäne führten die Staffel von 2003 bis 2013 | ||||||||
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Dienstgrad | Name | Beginn | Ende | |||||
Oberstleutnant | Heiko Reichenauer | 1. Januar 2003 | 30. Juni 2003 | |||||
Oberstleutnant | Norman Strelow † | 1. Juli 2003 | 14. Dezember 2005 | |||||
Oberstleutnant | Peter Lutz Seifert | 15. Dezember 2005 | 31. März 2009 | |||||
Oberstleutnant | Lutz Wagner | 1. April 2009 | 26. März 2013 | |||||
Major | Sascha Ferdinand | 27. März 2013 | 30. Juni 2013 | |||||
Hauptmann | Göran Havenstein | 1. Juli 2013 | 31. Dezember 2013 |
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ist wie ein Ende auf Raten, Lausitzer Rundschau, 3. April 2013
- Heeresfliegerstaffel in Holzdorf wird aufgelöst, Mitteldeutsche Zeitung, 16. November 2012
- Holzdorfer Heeresflieger für Flugsicherheit geehrt, Mitteldeutsche Zeitung, 27. Juli 2012
- ist wie ein Ende auf Raten ( vom 27. November 2015 im Internet Archive), Mitteldeutsche Zeitung, 31. März 2009
- Holzdorfer Heeresflieger in Spanien, Mitteldeutsche Zeitung, 16. Oktober 2007
- Ein Seelenverwandter packt seine Koffer, Mitteldeutsche Zeitung, 14. Dezember 2005, abgerufen am 1. Juni 2021
- «Lufttaxi» hat in Holzdorf festen Platz gefunden, Lausitzer Rundschau, 24. August 2004
- Luft-Chauffeure für Kronprinz Alexander, Lausitzer Rundschau, 3. November 2003
- Holzdorfs Helikopter über Raum Babimost, Lausitzer Rundschau, 25. Oktober 2003
- Es war einer der Abschiede, die nur schweren Herzens gelingen, Lausitzer Rundschau, 1. August 2003
- Die lange Geschichte der Fliegerei in Cottbus, Lausitzer Rundschau, 15. Mai 2003
- Roter Krebs schwebte gestern in Holzdorf ein, Lausitzer Rundschau, 14. Mai 2003
- Maschinen aus Cottbus ziehen nach Holzdorf um, Mitteldeutsche Zeitung, 13. Mai 2003
- Bundeswehr-Helikopter verschwinden bald aus Cottbus, Lausitzer Rundschau, 3. Dezember 2002