Henryk Kroll

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Henryk Kroll (links) und Norbert Rasch

Henryk Kroll (auch Heinrich Kroll) (* 20. Januar 1949 in Gogolin) ist ein polnischer Politiker deutscher Abstammung. Kroll gilt als wichtiger Sprecher der deutschen Minderheit in Polen. Er gehörte von 1991 bis 2007 dem Sejm an.

Leben und Wirken

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Henryk Kroll ist der Sohn von Johann (1918–2000) und Maria Kroll (geb. Bias). 1976 schloss er ein Studium der Veterinärmedizin an der Landwirtschaftlichen Universität Breslau ab und war danach als Tierarzt tätig, leitete aber auch eine landwirtschaftliche Genossenschaft. Von 1991 bis 2007 war er kontinuierlich Abgeordneter im polnischen Sejm. Zuletzt wurde er am 25. September 2005 im Wahlkreis 21 Oppeln mit 7.852 Stimmen über die Liste der deutschen Minderheit ins polnische Parlament gewählt. Solange die Deutsche Minderheit über die notwendige Anzahl an Abgeordneten für eine parlamentarische Gruppe verfügte, leitete er diese (1991 bis 1997).[1][2] Bei den Parlamentswahlen in Polen 2007 verlor er sein bisheriges Mandat. Darauf kandidierte er 2008 auch nicht mehr für den Vorsitz des Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, den Norbert Rasch übernahm.

Seit dem 12. Februar 2005 war Kroll Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG). Am 14. Mai 2009 wählte der Verbandsvorstand Bernard Gaida zum neuen Vorsitzenden und Nachfolger Krolls.[3]

Nachdem er bereits 2003 mit der Komandoria Missio Reconciliationis ausgeichnet worden war,[4] erhielt er 2012 das Silberne Verdienstkreuzes der Republik Polen.[5] 2021 wurde Kroll mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[6]

Einzelnachweise

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  1. „PARLAMENTARNE KOŁO MNIEJSZOŚCI NIEMIECKIEJ“ auf www.sejm.gov.pl, abgerufen am 25. Juli 2024.
  2. „PARLAMENTARNE KOŁO MNIEJSZOŚCI NIEMIECKIEJ“ auf www.sejm.gov.pl, abgerufen am 25. Juli 2024.
  3. Bernhard Gaida neuer Vorsitzender des „Verbandes der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften“ (VDG) abger. am 14. Februar 2016
  4. Ordery za działalność na rzecz pojednania, „Kombatant“, Jg. 2004, Nr. 1, S. 23.
  5. Monitor Polski 2013, S. 219
  6. Bundespräsident: Bekanntgabe vom 1. September 2021