Horst Müller (Künstler, 1943)

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Horst Müller (* 1943 in Bremerhaven) ist ein deutscher Künstler.

Host Müller absolvierte von 1959 bis 1962 eine Lehre als Schriftsetzer. 1962 bereist er für ein halbes Jahr Italien, Frankreich, Portugal und Spanien und besuchte in Madrid den Prado. Von 1964 bis 1971 studierte er Malerei bei Winfred Gaul und Karl Heinrich Greune an der Staatlichen Kunstschule Bremen. Anschließend studierte er Literaturwissenschaften an der Universität Bremen und war mehrere Jahre als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Gestaltung in Bremen tätig.

In den 1960er Jahren lernte Host Müller die Künstler Wolfgang Michael (* 1941) und Norbert Schwontkowski in Bremen kennen, mit denen er in einer Atelier- und Wohngemeinschaft lebte. Die 1974 in der Kohlhökerstraße 60a gegründete und über zehn Jahre andauernde Lebens- und Ateliergemeinschaft wurde bald zu einem kulturellen Treffpunkt in der Stadt.[1] In den 1960er und 1970er Jahre unternahm er Reisen durch Europa und Asien.[2]

1996 hatte Müller eine Gastprofessur an der Hochschule für Künste Bremen. 2002 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo für eine Künstlerresidenz in der Casa Baldi in Olevano Romano, Rom.

Zunächst beschäftigt sich Horst Müller mittels Malerei und Zeichnung mit den Prinzipien von Ordnung und Chaos. Das Labyrinth als formales und kulturgeschichtliches Phänomen bildet dabei einen frühen Interessensschwerpunkt.[3] Ab Mitte der 1980er Jahre arbeitet er zudem mit Fotografie und Skulptur, inspiriert sowohl von der westlichen Kunst- und Kulturgeschichte als auch von fernöstlichen Philosophien und künstlerischen Traditionen. Er reflektiert in seinen Arbeiten Aspekte von Spiegelung und Unendlichkeit.[4] Seit den 2000ern entstehen Künstlerbücher.

Viele seiner Werke zeigen Alltagsdinge, in denen sich komplexe Bilder, Begriffe und Reflexionen[5] auf häufig einfache Art vergegenständlichen, wodurch eine Spannung erzeugt wird. Methodisch und thematisch stehen seit langem Spiegelphänomene[6] im Fokus. Durch die Spiegelung oder Dopplung von Objekten, wie etwa einer Wanduhr[7] oder einer Schreibtischlampe[8], werden Parallel- oder Gegenwelten geöffnet.

Ausstellungen (Auswahl)

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Literatur (Auswahl)

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  • Andreas Kreul: Simultan/Sukzessiv. Notizen zu einigen Zeichnungen von Horst Müller. In: ders. (Hrsg.): faits divers, Essays zur Kunst. Salon Verlag, Köln 2017, ISBN 978-3-89770-502-9. S. 250–259.
  • Volker Adolphs, Stephan Berg: Horst Müller. In: dies. (Kunstmuseum Bonn) (Hrsg.): Echtzeit. Die Kunst der Langsamkeit. Wienand, Köln 2016, ISBN 978-3-86832-325-2. S. 106–109.
  • Thorsten Jantschek: Raumfallen und Zeitzeichen – Bemerkungen zur Kunst von Horst Müller. In: Horst Müller (Hg.): Raumfallen und Zeitzeichen, Berlin 2015. S. 5–8.
  • Horst Müller (Hrsg.): Naked Hardware – Die Reise als Skulptur. rasch, Bramsche 2014, ISBN 978-3-89946-218-0
  • Wolfgang Hainke (Hrsg.): Visions & Revisions on the Boulevard of Broken Dreams. H & H Schierbrok Edition, 2006, ISBN 978-3-935127-10-3

Einzelnachweise

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  1. a b Eva Fischer-Hausdorf: three by chance. In: Kunsthalle Bremen. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  2. Horst Müller: Eine Dreiecksbeziehung. In: Eva Fischer-Hausdorf (Hrsg.): Wolfgang Michael, Norbert Schwontkowski, Horst Müller. three by chance. Stuhr 2024, ISBN 978-3-935127-55-4, S. 10.
  3. Wolfgang Winkler: Das Labyrinth aus dem Chaos der Geometrie. In: Kunsthalle Bremen (Hrsg.): Horst Müller, Wolfgang Winkler. Das Labyrinth aus dem Chaos der Geometrie. Bremen 1991.
  4. Horst Müller: Spiegelungen. Hrsg.: Horst Müller. Edition Patois, Bremen 2019.
  5. Rainer Beßling: Fishermen’s Friends. In: Kunstverein Cuxhaven (Hrsg.): Christian Haake & Horst Müller. Fishermen’s Friends. Edition Patois, Bremen 2010.
  6. Horst Müller: Eine Dreiecksbeziehung. In: Eva Fischer-Hausdorf / Kunsthalle Bremen (Hrsg.): Wolfgang Michael, Norbert Schwontkowski, Horst Müller. three by chance. Stuhr 2024, ISBN 978-3-935127-55-4, S. 20.
  7. a b Volker Adolphs, Stephan Berg: Horst Müller. In: Volker Adolphs, Stephan Berg / Kunstmuseum Bonn (Hrsg.): EchtZeit. Die Kunst der Langsamkeit. Wienand, Köln 2016, ISBN 978-3-86832-325-2, S. 106 ff.
  8. Katja Schroeder: Lampe, die eine Lampe beim Leuchten beleuchtet. In: Susanne Pfeffer / Künstlerhaus Bremen (Hrsg.): Nichts weiter als ein Rendezvous. 1. Auflage. Revolver Publishing, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-86588-323-0, S. 40 ff.
  9. a b c d e Ausstellungen. In: Eva Fischer-Hausdorf / Kunsthalle Bremen (Hrsg.): Wolfgang Michael, Norbert Schwontkowski, Horst Müller. three by chance. 1. Auflage. Stuhr 2024, ISBN 978-3-935127-55-4, S. 22.
  10. Ausstellungen Archiv. In: GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst. 1998, abgerufen am 3. Juni 2024.
  11. Peter Friese: Horst Müller. Der überschaubare Gegenstand. In: Kunstverein Ruhr. 2004, abgerufen am 3. Juni 2024.
  12. Ausstellungen Archiv. In: GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst. 2005, abgerufen am 3. Juni 2024.
  13. Nichts weiter als ein Rendezvous. In: Revolver Publishing. 2007, abgerufen am 3. Juni 2024.
  14. ... 5 Minutes Later. In: KW Berlin. 2008, abgerufen am 3. Juni 2024.
  15. Peter Friese: Out of time. In: Weserburg Museum für moderne Kunst. 2007, abgerufen am 3. Juni 2024.
  16. Barbara Claassen-Schmal: Ausstellungen Liste. In: Galerie für Gegenwartskunst. Abgerufen am 3. Juni 2024.
  17. Barbara Claassen-Schmal: Horst Müller. Das Gedeck. In: Galerie für Gegenwartskunst. 2018, abgerufen am 3. Juni 2024.
  18. Nicole Giese-Kroner: Bildersprachen. In: Syke Vorwerk. 2019, abgerufen am 3. Juni 2024.
  19. Janneke de Vries: So wie wir sind 1.0. In: Weserburg Museum für moderne Kunst Bremen. 2019, abgerufen am 3. Juni 2024.
  20. FORT INVITATION TO LOVE - A GROUPSHOW CURATED BY FORT. In: Kunstverein Bremerhaven. 2020, abgerufen am 3. Juni 2024.
  21. Ingmar Lähnemann: Was bleibt. Die Sammlung regionaler Kunst Bremen. In: Städtische Galerie Bremen. 2021, abgerufen am 3. Juni 2024.