Irene Weingartner

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Irene Weingartner (* 1971 in Nottwil) ist eine Schweizer zeitgenössische Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und Zürich. 2007 hat sie das System für ihre seismographischen Aufzeichnungen vom Körper ausgehend entwickelt, welche seither den Hauptstrang ihres Werks bilden.[1]

Irene Weingartner ist in Nottwil, Schweiz aufgewachsen. Im Anschluss an ihre Ausbildung als Hochbauzeichnerin studierte sie Bildende Kunst an der Hochschule Luzern, an der UDK Berlin und am Chelsea College of Arts, London, wo sie mit dem MA Fine Art 2001 abschloss. Von 2005 – 2010 war sie Unterrichtsassistentin und von 2010 – 2016 Gastdozentin an der Zürcher Hochschule der Künste, Vertiefung Bildende Kunst. Nach Lehraufträgen an der HBK Saar, Saarbrücken, UCA Canterbury und der Glasgow School of Art, hatte sie von 2019 bis 2021 die V.d. Professur der Fachklasse Zeichnung[2] an der HBK Braunschweig inne.

2007 entwickelte Irene Weingartner das System für ihre Seismographischen Aufzeichnungen vom Körper ausgehend, welche seither den Hauptstrang ihres Werks bilden.

Der Kunstwissenschaftler Dr. Emmanuel Mir beschreibt ihre Vorgehensweise für die Seismographischen Aufzeichnungen folgendermaßen: „Für die Durchführung dieser Arbeit versetzt Weingartner sich in einen besonders feinen Zustand der Wahrnehmung. Vom Körper oder der Umgebung ausgehende Signale werden zunächst vom Hirn registriert und an den Arm, die Hand und den Bleistift übermittelt, bevor sie auf Papier gebracht werden. Wie bei einem Seismografen, verwandelt sich der Körper der Künstlerin bei diesem Vorgang in ein Aufzeichnungsgerät, das innere Impulse in sichtbare Spuren übersetzt. Sie verwendet ihre Instrumente wie ein Pendel, der die in der Konzentration angesammelte Kraft weiterleitet. Irene Weingartner hat also eine künstlerische Methode entwickelt, um körperliche Impulse direkt und möglichst störungsfrei auf das Blatt zu bringen.“ [3]

2012 wurde das Buch „Aufzeichnungsmaschine – Recording Machine“ veröffentlicht, worin Weingartner Wissenschaftler und Wissenchafterinnen aus verschiedenen Disziplinen befragt, ob es denn mit dem von ihr entwickelten Verfahren möglich wäre, ein Bildgebendes Verfahren herzustellen.[4]

Von diesem Hauptstrang her verszweigen sich die Arbeiten Weingartners in verschiedene Richtungen bis ins dreidimensionale hinein; seit 2014 beschäftigt sie sich mit der Frage, wie sie von den seismographischen Aufzeichnungen vom Körper ausgehend architektonische Strukturen und somit Architektonische Skulpturen entwickeln könnte.[5]

Preise und Stipendien

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  • 2015 Visiting Artist‘s Studios The Booth, Scalloway, Shetland, Schottland - UK
  • 2014 Frans Masereel Centrum, Printworkshop, Kasterlee, Belguim
  • 2013 WASPS, Visiting Artist‘s Studios, Glasgow - UK
  • 2012 Werkstipendium der Stadt Zürich[6]
  • 2008 Gastatelier, Raketenstation, Museum Insel Hombroich - D
  • 2003 Werkbeitrag der Stadt und des Kantons Luzern
  • 2004 Werkbeitrag des Kantons Zürich

Ausstellungen (Auswahl)

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Gruppenausstellungen

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  • 2001 I heard you looking, Music Video, mit Paul Rooney, Notting Hill Arts Club, London, UK
  • 2003 Synapsen, Kunsthalle Luzern, CH
  • 2004 Kunstkoordinaten, Turbine, Giswil, CH
  • 2005 Kunstraum exex, St. Gallen, CH
  • 2008 Jahresausstellung, Kunstmuseum Luzern, CH
  • 2010 Linie234, mit Hanne Darboven, Schauort, Zürich, CH
  • 2011 Darmstädter Sezession, Designhaus Darmstadt, D
  • 2011 Catch of the Year, Dienstgebäude Zürich, CH
  • 2012 Werk- und Atelierstipendium, Helmhaus Zürich, CH
  • 2012 VFO, Verein für Originalgraphik Zürich, CH
  • 2012 durchblicken und abprallen, K3 Project Space, Zürich, CH
  • 2013 re : gegenweiss, REMISE, Zürich, CH
  • 2014 Museum focus Terra, ETH Zürich, CH
  • 2015 Staff Stuff, Ausstellungsraum, ZHdK Zürich, CH
  • 2016 Paper Tiger, Studio Bronx, Neuss, D
  • 2016 Gegen Weiss: Peripherien der Zeichnung, Palais für aktuelle Kunst PAK, Glückstadt, D
  • 2017 Fields of Wheat, Transmission Gallery, Glasgow, UK
  • 2017 10 jähriges Bestehen, Kunstverein Duisburg, D
  • 2017 Basis, Kunsthalle Luzern, CH
  • 2018 Suspended Sculpture, Antichambre, Wilko Austermann, Düsseldorf, D
  • 2018 Kunstszene Zürich, Stiftung Binz 39, Zürich, CH
  • 2018 Short Visibles II, (Screening) Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach, D
  • 2019 from line to surface, RaumX, London, UK
  • 2021 ZENTRAL! Kunstmuseum Luzern, CH
  • 2021 Strickstärke II, Kunstwerke Köln, DE
  • 2022 Gulliver‘s Sketchbook, KAI10 Arthena Foundation, Düsseldorf, DE[7]
  • 2023 Members & Guests, Verein für Originalradierung, München, DE
  • 2023 DIE GROSSE, Museum Kunstpalast Düsseldorf, DE

Einzelausstellungen

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  • 2001 Pixels are fish, th53, London, UK
  • 2005 flight of fantasy, Museum Rathaus Sursee, CH
  • 2008 Signale, White Space, Zürich, CH
  • 2014 Open@Southblock, Glasgow, UK
  • 2018 PHANTOM, Computertomographien von Modellen, Universtätsklinikum Düsseldorf, D[8]
  • 2022 In welchem Raum sein, Galerie Kunstverein Sebastianskapelle e.V. Ulm, D
  • Gullivers Sketchbook, Zur Ausstellung im Kai10 Arthena Foundation, Düsseldorf, Text von Claudia Friederich, 2022, ISBN 978-3-941724-05-1
  • Irene Weingartner - Fliegende Horizonte, Publikation zur Ausstellung, Galerie Haus Schlangeneck, Text: Dr. Reinhard Spieler, 2021, ISBN 978-3-9822303-4-4
  • Irene Weingartner - AUFZEICHNUNGSMASCHINE / RECORDING MACHINE, mit Textbeiträgen von Elke Bippus, Rachel Mader und Lisa Stutz, edition clandestin, 2012, ISBN 978-3-905297-39-3[9]
  • Systeme, Mögliche Systeme zu den Seismographischen Aufzeichnungen, Irene Weingartner, Hg. Schauort Zürich, 2010
  • Schmerz in den Künsten, Bild - Textbeitrag (mit Elke Bippus), Hg. Corina Caduff und Tan Wälchli, Zürcher Hochschule der Künste, ZHdK, 2008 iSBN 978–3–906437 – 26– 2

Einzelnachweise

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  1. System Seismographische Aufzeichnungen
  2. Wikipedia, Liste von Dozenten und Absolventen der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, aufgerufen am 11.9.2024
  3. Audio Guide, Die Grosse, Museum Kunstpalast Düsseldorf, 2023
  4. Publikation, Aufzeichnungsmaschine – Recording Machine, edition clandestin, Biel, 2012, [1]
  5. Drawing – Architecture, Talk between Irene Weingartner and Robert Mantho, Galerie Clara Maria Sels, Düsseldorf, 2021
  6. Text von Patrick Neidhard zur Stipendienausstellung Stadt Zürich, 2012
  7. Gulliver´s Sketchbook, KAI10 Arthena Foundation, Düsseldorf, 2022
  8. PHANTOM, Computertomographien von Modellen, Universtätsklinikum Düsseldorf, 2018
  9. Publikation, Aufzeichnungsmaschine – Recording Machine, edition clandestin, Biel, 2012, [2]