Die Italie ist ein über Schaufelräder angetriebenes Motorschiff auf dem Genfersee, das 1908 von den Gebrüdern Sulzer in Winterthur als Schaufelraddampfer gebaut wurde. Das Schiff wird durch einen 1.Klasse-Salon in der Empire-Stilrichtung charakterisiert, der im Originalzustand erhalten geblieben ist.[1] Mit einer Länge von 66 Metern und einer Breite von 14 Metern fasst es aktuell 560 Personen. Das Schiff, das nach dem Staat Italien benannt ist, wurde 1955 bis 1958 auf dieselelektrischen Antrieb umgebaut und letztmals 2015 und 2016 umfassend überholt.
Es ist das zweite Schiff, das den Namen Italie auf dem Genfersee trägt. 1854 lieferte Chevalier in Lyon den Schaufelraddampfer Ville-de-Nyon an die Société de Bateaux sur le Lac Léman; nach deren Liquidation wurde dieser 1856 von der Compagnie des Chemins de Fer de la Ligne d‘Italie auf den Namen Italie umgetauft und 1875 abgebrochen.
Das Radschiff ist eines von acht Schaufelradschiffen der Compagnie Générale de Navigation sur le Lac Léman[2] (CGN), die im Jahre 2014[3] den Europa-Nostra-Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe Europas für die exemplarische Erhaltung der Belle-Époque-Dampferflotte[4] erhalten haben. Diese acht Schiffe (davon fünf Raddampfer und drei auf dieselelektrischen Antrieb umgebaute Radschiffe, unter letzteren die Italie) prägen nach wie vor die Personenschifffahrt auf dem Genfersee.
J. Meister, J. Gwerder, E. Liechti: Schiffahrt auf dem Genfersee. Birkhäuser Verlag, Basel 1977.
Charlotte Kunz: Die Raddampfer des Lac Léman. (Schweizerische Kunstführer. Nr. 316). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1982, ISBN 3-85782-316-X.