Jörg Kotterba

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Jörg Kotterba (* 28. Februar 1950)[1] ist ein deutscher Journalist und Autor.

Kotterba, der eine Lehre zum Schriftsetzer durchlief,[2] war in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ab dem 24. Lebensjahr als Journalist tätig.[3] Bis 1983 arbeitete er für die Zeitschrift Deutsches Sportecho.[4] Er wurde Chefredakteur der Fachzeitschrift Der Leichtathlet.[5] Er arbeitete auch für die Fußballzeitschrift Fuwo[6] und war bis 1989 Redaktionsmitglied der Berliner Zeitung.[7]

Im August 1989 reiste Kotterba als Leiter der DDR-Delegation zu einem Leichtathletik-Wettkampf ins schwedische Malmö.[8] Von dem Land aus setzte er sich in die Bundesrepublik Deutschland ab, indem er die Fähre von Trelleborg nach Travemünde bestieg.[7] Eigener Aussage zufolge entschied er sich, nicht in die DDR zurückzukehren, weil er „von diesem starrsinnigen, verlogenen Parteiapparat“ die Nase voll gehabt habe.[9] Nach der Ankunft in der Bundesrepublik veröffentlichte das Hamburger Abendblatt eine Artikelreihe, in der Kotterba seine Flucht und die Verhältnisse in der DDR beschrieb.[7] Darin berichtete er unter anderem von Wahlbetrug und über die Rolle des Journalismus in der DDR.[3]

Kotterba arbeitete für die Zeitung Express in Köln[4] und war in derselben Stadt für den Deutschen Sportverlag tätig.[2] Nach der friedlichen Revolution in der DDR kehrte er in den Osten zurück und war zunächst Chefredakteur der Neuen Frankfurter Zeitung[4] in Frankfurt (Oder), ab 1991[1] dann Herausgeber und Chefredakteur des Oder-Anzeigers[4] und wurde Geschäftsführer der Oder-Anzeiger Media GmbH.[10] Ab 1997 war er für die Märkische Oderzeitung tätig, für die er bis zum Eintritt in die Rente arbeitete.[2]

1998 erschien sein zusammen mit Herbert Kriszun erstelltes Buch Hör mal zu, Fritze!: 20 Menschen über Frankfurt (Oder) und Fritz Krause, der 25 Jahre lang ihr Oberbürgermeister war.[11] Er war als Autor am Buch Über den Dächern von Frankfurt (2003) beteiligt.[12] Kotterba schrieb das 2010 veröffentlichte Buch Einst und jetzt. Frankfurt (Oder) Słubice[13] sowie Gesichter (m)einer Stadt aus dem Jahr (2017).[14] 2019 veröffentlichte Kotterba das Buch Don Camillo & Peppone.[15] Zum vom Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland herausgegebenen Werk Ostdeutschland. Ein neuer Blick. trug er 2022 den Aufsatz Ich liebe Brandenburg bei.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Jörg Kotterba: „Ich liebe Brandenburg.“ (PDF) In: Ostdeutschland. Ein neuer Blick. 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  2. a b c Lebenslauf von Jörg Kotterba. In: Verlag / vlb. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  3. a b Eine sture Glucke auf einem verfaulten Ei. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 12. August 1989, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  4. a b c d Buchempfehlung. Gesichter (m)einer Stadt. In: Rost & Rost. 2017, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  5. Flucht aus der DDR. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 12. August 1989, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  6. Bekanntschaft im „Lips“ - Empfehlung für die grüne Lunge. (PDF) In: Die neue Fußballwoche FUWO, 30/1983, Seite 16. 26. Juli 1983, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  7. a b c Es brodelt im Kessel, nur vom Zischen ist nichts zu hören. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 16. August 1989, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  8. DDR-Sport: Zwei flohen in den Westen. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 12. August 1989, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  9. „Lohnarbeiter und Prostituierte“. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 18. August 1989, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  10. Briefwechsel mit Jörg Kotterba, Geschäftsführer der Oder-Anzeiger Media GmbH. (PDF) In: Stadt Brandenburg. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  11. Jörg Kotterba, Herbert Kriszun: Hör mal zu, Fritze!: 20 Menschen über Frankfurt (Oder) und Fritz Krause, der 25 Jahre lang ihr Oberbürgermeister war. GNN, 1998, ISBN 3-932725-58-1.
  12. Reimer Wulf, Olaf Gardt, Jörg Kotterba: Über den Dächern von Frankfurt. Das Neue Berlin, 2003, ISBN 3-360-00994-0.
  13. Einst und jetzt. Frankfurt (Oder) Słubice. In: Culturcon Medien. 2010, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  14. Terminübersicht für die Woche vom 13.11.2017 bis 19.11.2017. In: Stadt Frankfurt (Oder). 2017, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  15. Versöhnung ist Heilung. In: Neues Deutschland. 4. November 2019, abgerufen am 25. Oktober 2022.