Jan Berges

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Jan Berges (* 1980 in Siegen, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Berufssoldat der Bundeswehr. Er wurde Ende der 2000er-Jahre gemeinsam mit drei weiteren Bundeswehrsoldaten öffentlich bekannt, als sie bei einem Afghanistan-Einsatz nach einem Selbstmordattentat unter Gefahr für ihr eigenes Leben mehrere Verletzte in Sicherheit brachten und dafür später jeweils mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet wurden.

Bataillonsabzeichen des FschJgBtl 263 in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz).

Jan Berges absolvierte 1999 sein Abitur am Evangelischen Gymnasium Siegen-Weidenau und ging dann als Soldat auf Zeit (SaZ) zur Bundeswehr, wo er zum Fallschirmjägerbataillon 263 (FschJgBtl 263) im rheinland-pfälzischen Zweibrücken kam. Nachdem er sich zunächst für vier Jahre verpflichtet hatte, verlängerte er seine Dienstzeit später auf 15 Jahre und wurde daraufhin Berufssoldat. 2011 wurde er als Gruppenführer bei der 1. Kompanie des FschJgBtl 263 (1./FschJgBtl 263) eingesetzt und führte den Dienstgrad eines Hauptfeldwebels.[1][2][3]

Im Rahmen der Auslandseinsätze der Bundeswehr nahm Berges am ISAF-Einsatz 2008 in Afghanistan teil; es war sein erster Auslandseinsatz als Bundeswehrsoldat. Als dort am 20. Oktober 2008 in der Nähe von Kundus ein Selbstmordanschlag auf eine deutsche Patrouille verübt wurde, befand sich Berges in etwa 500 Meter Entfernung zum Anschlagsort. Bei dem Anschlag geriet ein Transportfahrzeug der Bundeswehr in Brand; zwei deutsche Soldaten und fünf afghanische Kinder wurden getötet, zwei weitere Soldaten und ein weiteres einheimisches Kind wurden verletzt. Trotz Gefahr fürs eigene Leben durch das brennende Fahrzeug und explodierende Munition kam Berges gemeinsam mit den Bundeswehrsoldaten Alexander Dietzen, Markus Geist und Henry Lukács sofort zur Hilfe. Die vier Soldaten retteten die Verletzten und bargen die Toten.[2][4]

Orden und Ehrenzeichen

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Jan Berges wurde gemeinsam mit seinen drei Kameraden am 6. Juli 2009 im Kanzleramt durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet. Es waren die ersten vier Verleihungen des 2008 neu geschaffenen Ehrenkreuzes, welche die höchste Auszeichnung der Bundeswehr darstellt.[1][2][4]

Öffentliche Wahrnehmung

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Sowohl der Selbstmordanschlag vom Oktober 2008 mit mehreren Toten und die Hilfsaktion als auch die Verleihungen der Tapferkeitsauszeichnung vom Juli 2009 erregten das Interesse der Öffentlichkeit. Über beide Ereignisse gab es in Deutschland und in anderen Ländern der Welt zahlreiche Berichterstattungen in den Massenmedien, wie im Fernsehen (u. a. N24[5], 3sat[6]) und im Hörfunk (u. a. Deutsche Welle[7]) sowie in Zeitungen (u. a. Berliner Morgenpost[8], Berliner Zeitung[3], Daily Mail[9], Der Tagesspiegel[10], Die Welt[11], Frankfurter Rundschau[12], Kölnische Rundschau[13], Mitteldeutsche Zeitung[14], NWZ[15], taz[16], The Daily Telegraph[17], WAZ[18]), in Zeitschriften (u. a. Stern[19]) und bei Online-Publikationen (u. a. DerWesten.de[2], DW-World.de[7], Focus.de[20], FR-Online.de[12], Stern.de[19], Zeit Online[21]). Dabei wurde Jan Berges – wie die anderen drei Helfer – oft auch mit einem Kurzporträt vorgestellt[22]. Außerdem wurde er von einzelnen Medien zu beiden Vorgängen interviewt[19].

Einzelnachweise

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  1. a b Kurzporträt von Hauptfeldwebel Jan Berges auf der Website des Bundesministeriums für Verteidigung, Stand: 21. Februar 2011; abgerufen am 6. Juni 2011.
  2. a b c d (ddp): Ehrenkreuz für Tapferkeit. Siegener Hauptfeldwebel ausgezeichnet@1@2Vorlage:Toter Link/www.derwesten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Auf: Online-Portal DerWesten.de, sowie in: Westfälische Rundschau vom 6. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  3. a b Mathias Heller: Deutschlands tapferste Afghanistan-Soldaten mit Ehrenkreuz ausgezeichnet. Stillgestanden zum Ordensempfang bei der Kanzlerin. In: Berliner Zeitung vom 7. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  4. a b Merkel und Jung verleihen Ehrenkreuze für Tapferkeit. Auf: Website des Bundesministeriums für Verteidigung vom 6. Juli 2009; abgerufen am 7. Juni 2011.
  5. Merkel will Debatte über den Wandel der Bundeswehr@1@2Vorlage:Toter Link/www.n24.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Fernsehbeitrag in N24 vom 6. Juli 2009, sowie Nachrichtenbeitrag auf: N24.de; abgerufen am 6. Juni 2011.
  6. Helden geehrt. Kanzlerin verleiht Tapferkeitsmedaille an Soldaten. Auf: 3sat.de, sowie Beitrag im Fernseh-Magazin Kulturzeit auf 3sat vom 6. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  7. a b Peter Stützle: Bundeswehr. Ehrung für Soldaten und Angehörige. Hörfunksendung in DW-Radio vom 8. Juli 2009, sowie auf: DW-World.de; abgerufen am 6. Juni 2011.
  8. Thorsten Jungholt: Auszeichnung. Soldaten bekommen erstmals Medaille für ihre Tapferkeit. In: Berliner Morgenpost vom 7. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  9. Allan Hall: German troops get first bravery award since World War Two… even though they are not allowed to fight. In: Daily Mail vom 9. Juli 2009; englisch, abgerufen am 6. Juni 2011.
  10. Merkel fordert Anerkennung für Soldaten. „Wir reden zu wenig über Belastungen“. In: Der Tagesspiegel vom 7. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  11. (dpa/ddp/fas): Bundeswehr. Merkel zeichnet Soldaten mit Tapferkeitsorden aus. In: Die Welt vom 6. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  12. a b Bernhard Honnigfort: Tapferkeits-Orden für Bundeswehrsoldaten: Kreuz, brav. Auf: FR-Online.de, sowie in: Frankfurter Rundschau vom 7. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  13. Soldatenauszeichnung. Merkel fordert Debatte. In: Kölnische Rundschau vom 6. Juli 2009; abgerufen am 25. April 2017.
  14. Bernhard Honnigfort: Bundeswehr. Eine neue Medaille für die Tapferkeit. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 6. Juli 2009; abgerufen am 28. Juni 2021.
  15. Eine Premiere für das Kanzleramt. Bundeswehr. Selbstloser Einsatz nach Selbstmordanschlag in Kundus (Memento des Originals vom 19. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nwzonline.de. In: NWZ vom 7. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  16. Ulrike Winkelmann: Ehrenkreuz für Tapferkeit. Merkels Treueversprechen. In: taz vom 7. Juli 2009; abgerufen am 7. Juni 2011.
  17. Germany awards first bravery medals since Second World War. In: The Daily Telegraph vom 7. Juli 2009; englisch, abgerufen am 6. Juni 2011.
  18. Miguel Sanches: „Ich muss die Jungs rausholen“. In: WAZ vom 6. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  19. a b c Dorit Kowitz, Stefan Schmitz: „Ehrenkreuz für Tapferkeit“: Ausgezeichnet!. Interview mit Jan Berges, Alexander Dietzen und Henry Lukács. Im: Wochenmagazin Stern, Ausgabe 32/2009 vom 30. Juli 2009, sowie auf: Stern.de vom 6. August 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  20. (gxs/AP): Bundeswehr. Tapferkeitsorden für vier deutsche Soldaten. Auf: Focus.de vom 6. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  21. Katharina Schuler: Ordensverleihung. Tapfer in Afghanistan. Auf: Zeit Online vom 6. Juli 2009; abgerufen am 6. Juni 2011.
  22. Vgl. zum Beispiel: Ehrenkreuz für Tapferkeit. Siegener Hauptfeldwebel ausgezeichnet@1@2Vorlage:Toter Link/www.derwesten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Auf: Online-Portal DerWesten.de, sowie in: Westfälische Rundschau vom 6. Juli 2009;
    Mathias Heller: Deutschlands tapferste Afghanistan-Soldaten mit Ehrenkreuz ausgezeichnet. Stillgestanden zum Ordensempfang bei der Kanzlerin. In: Berliner Zeitung vom 7. Juli 2009; jeweils abgerufen am 6. Juni 2011.