Jesingen

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Jesingen
Wappen von Jesingen
Koordinaten: 48° 38′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 48° 38′ 20″ N, 9° 29′ 21″ O
Höhe: 332 m
Fläche: 5,75 km²
Einwohner: 3416 (30. Juni 2011)
Bevölkerungsdichte: 594 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 1974
Postleitzahl: 73230
Vorwahl: 07021
Jesingen 1683 im Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Jesingen 1683 im Forstlagerbuch von Andreas Kieser

Jesingen ist eine ehemals selbständige Gemeinde im Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg) und gehört seit 1974 zur Großen Kreisstadt Kirchheim unter Teck.

Jesingen liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Kirchheim unter Teck. Mit einer Markungsfläche von 575 ha ist Jesingen der größte Teilort von Kirchheim.

Jesingen wurde erstmals 769 im Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch als Osingen genannt[1] und ist somit die älteste schriftlich erwähnte Ortschaft auf dem Gemarkungsgebiet der Stadt Kirchheim unter Teck. Über die Zähringer, die Herzöge von Teck und die Grafschaft Aichelberg kam der Ort 1330 an die Grafen von Kirchheim und 1334 schließlich an Württemberg. Eine Kirche wurde erstmals 1419, ein Rat- und Schulhaus 1573 erwähnt.

Am 1. September 1974 erfolgte die Eingemeindung in die Große Kreisstadt Kirchheim unter Teck.[2]

Die Blasonierung des Wappens von Jesingen lautet: In Silber ein blauer Schräglinksbalken, belegt mit drei silbernen Lindenblättern. Der blaue Balken stellt die Lindach, der durch Jesingen fließende Fluss, dar.

Die Jesinger Ortsmitte wird von der historischen Petruskirche, dem Rathaus und der alten Kelter geprägt. Die Petruskirche stammt in weiten Teilen aus dem Jahr 1421, im Inneren sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Das Rathaus diente lange Zeit auch als Schulhaus. Seit dem Ende der kommunalen Selbständigkeit Jesingens ist es Sitz der Verwaltungsstelle. Am 17. Februar 2014 beschloss der Jesinger Ortschaftsrat den Abbruch des sanierungsbedürftigen alten Gebäudes. An derselben Stelle wurde ein Neubau errichtet.

Ehemaliges Bahnhofsgebäude

Südlich von Jesingen verläuft die Bundesautobahn 8. Die nächstgelegene Auffahrt ist Kirchheim/Teck-Ost.

Von 1908 bis 1982 hatte der Ort einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Kirchheim (Teck) Süd–Weilheim (Teck). Der Personenverkehr wurde 1982 eingestellt. Am 1. August 1995 erfolgte die Gesamtstilllegung der Strecke. Der öffentliche Personennahverkehr wird heute durch Busse bedient.

1610 wurde Anna Leuxlin aus Jesingen in Rottweil durch Enthauptung hingerichtet und verbrannt. Der Rat der Stadt Rottweil hat am 15. April 2015 einen Beschluss zur sozialethisch-moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse gefasst.[3]

  • Gemeinde Jesingen. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Kirchheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 16). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1842, S. 200–204 (Volltext [Wikisource]).
  • Heimatbuch der Gemeinde Jesingen. Redaktion Eberhard Benz. Gottlieb & Osswald, Kirchheim 1969.
Commons: Jesingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3228, 1. Oktober 769 – Reg. 433. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 124, abgerufen am 18. Juni 2016.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 461 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. NRWZ Verlag (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nrwz.de