Jochen Thomas

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Jochen Thomas (* 7. August 1925 in Kassel; † 27. April 1995 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher.

Jochen Thomas wuchs in Kassel auf und studierte nach seinem Schulabschluss zunächst Medizin.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm er in Leipzig von 1946 bis 1948 privaten Schauspielunterricht. Sein Debüt als Theaterschauspieler gab er an der Leipziger Volksbühne. Nach abgeschlossener Ausbildung sammelte er Bühnenerfahrung bei Festengagements am Landestheater Altenburg und in Halle. Ab 1952 gehörte Thomas zum Ensemble des Maxim-Gorki-Theaters in Berlin und begann gleichzeitig seine Karriere bei der DEFA.

Als Schauspieler vor der Kamera spielte er von 1952 bis 1991 in mehr als 90 Film- und Fernsehproduktionen mit.[1][2][3][4][5] Ab Mitte der 1950er-Jahre gehörte Thomas auch zum Schauspielensemble des Fernsehens der DDR.[6]

Bei der DEFA übernahm er häufig „einprägsame proletarische Gestalten“, so spielte er 1954 unter der Regie von Wolfgang Staudte einen Fischer in dem Filmdrama Leuchtfeuer. Im Jahr 1958 übernahm er die Rolle des Arbeiters Lindquist in der Literaturverfilmung Der Lotterieschwede nach einer Novelle von Martin Andersen Nexø. Auf der Kinoleinwand war Thomas außerdem als Krieger Ganem in Siegfried Hartmanns Hatifa (1960), als Oberfeldwebel Burgkert in Joachim Kunerts Die Abenteuer des Werner Holt (1965) und in Roland Oehmes Der Mann, der nach der Oma kam (1972) als Karl Angermeier zu sehen.

In der siebenteiligen TV-Familienserie Aus dem Tagebuch eines Minderjährigen (1965) spielte er neben Helga Raumer und Bernd Siegmundt eine der Hauptrollen. Gastrollen hatte er in den populären DDR-Serien Rentner haben niemals Zeit (1978), Geschichten übern Gartenzaun (1982) und Treffpunkt Flughafen (1986). Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch seine Darstellung des Bürgermeisters Udo Patschek in Schwester Agnes (1975), wo an der Seite von Agnes Kraus die männliche Hauptrolle spielte. Auch in Monarchen-Rollen war Thomas zu sehen. Der In aller Freundschaft-Star Dieter Bellmann besetzte ihn als König für seinen Märchenfilm Dornröschen (1980). Thomas wirkte auch bei den Stacheltier-Kurzfilmen mit. 1991 hatte er in den Fernsehserien Agentur Herz und Viel Rummel um den Skooter seine letzten Rollen vor der Kamera.[7]

Er führte bei über 20 Spielfilmen die Regie und war auch als Drehbuchautor tätig. Er war zudem umfangreich als Synchronsprecher aktiv.[8] Als Fernsehregisseur inszenierte er schwerpunktmäßig Unterhaltungsproduktionen; häufig auch heiter-besinnliche Stoffe nach Drehbüchern des Autors Alexander Kent. Neben dem Schauspiel beschäftigte er sich auch mit Gesang und Tanz und war Mitglied beim Erich-Weinert-Ensemble der NVA der DDR.

Im Jahr 1977 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber und im Jahr 1986 in Gold ausgezeichnet.[9]

Jochen Thomas war mit der Tänzerin und Choreografin Lore Grass verheiratet. Aus der Ehe ging eine Tochter, die Schauspielerin Tatjana Thomas[10], mit der Jochen Thomas wiederholt selbst vor der Kamera stand, hervor. Jochen Thomas starb am 27. April 1995 nach längerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.[11] Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Biesdorf.

Filmografie (Auswahl)

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Synchronrollen (Auswahl)

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  • 1957: Severin Bijelic als Thomas in Bahnraub in Belgrad

Einzelnachweise

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  1. OFDb - Jochen Thomas (Darsteller / Regisseur). Abgerufen am 21. Juli 2024.
  2. Jochen Thomas | filmportal.de. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  3. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Jochen Thomas. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  4. Jochen Thomas - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  5. Filmstarts: Jochen Thomas. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  6. Jochen Thomas - deutscher Schauspieler und Regisseur - DDR Personen. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  7. Jochen Thomas. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  8. Deutsche Synchronkartei | Sprecher | Jochen Thomas. Abgerufen am 21. Juli 2024.
  9. Berliner Zeitung, 30. April 1986, S. 5
  10. Tatjana Thomas.
  11. Der beliebte Schauspieler und Regisseur Jochen Thomas starb 69jährig: Rentner hatten niemals Zeit. 5. Mai 1995, abgerufen am 21. Juli 2024.