K.Bay.Sts.B. Blatt 313

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O/Oq nach Blatt 313
gebremst / ungebremst
Nummerierung: 54 498 bis 55 247
(nicht alle Nummern)
Anzahl: 184 / 496
Baujahr(e): 1870/77
Ausmusterung: < 1930?
Bauart: offener Güterwagen
Gattung: O/Oq
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8224 mm
Länge: 6560 mm / 7000 mm
Höhe: 3200 mm / 2000 mm
Breite: 2510 mm
Fester Radstand: 3590 mm
Leermasse: 7,5 / 6,0 t
Lademasse: 10.000 – 10.500
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
Raddurchmesser: 1027 mm
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1200 mm
Ladelänge: 6560 mm / 6940 mm
Ladebreite: 2500 mm
Ladehöhe: 800 mm
Ladefläche: 16,4 – 17,5 m²
Laderaum: 13,1 – 14,0 m³

Der K.Bay.Sts.B. Blatt 313 ist ein bayerischer Güterwagen. Dabei handelt es sich um einen zweiachsigen offenen Güterwagen nach dem Musterblatt 313 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gemäß Wagenstandsverzeichnis von 1913, der ursprünglich von der Gesellschaft der königlich privilegierten bayerischen Ostbahn gebaut wurde. Der Wagentyp wurde in zwei Ausführungen, gebremst und ungebremst, gebaut.

Die Wagen wurden in den Jahren 1870 bis 1875 in sechs Serien von insgesamt 650 Stück für die Bayerische Ostbahn beschafft.[1] Es handelte sich dabei um die weitere Beschaffung eines Kohle-Wagens der Gattung ‚J‘. Mit der Übernahme der Ostbahn in die Bayerische Staatsbahn 1876 wurden die Wagen in den Wagenpark der Staatsbahn eingereiht, bekamen ein neues Nummernschema und wurden der Gattung ‚F‘ zugeordnet. Zusätzlich erfolgte 1877 die Beschaffung einer weiteren Serie von 100 Stück von der K.Bay.Sts.B.

Konstruktive Merkmale

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Die Wagen hatten schon in der Auslieferungsvariante ein eisernes Untergestell. Nach der Übernahme in die Staatsbahn erhielten die Wagen im Rahmen von modernisierenden Umbauten in den Zentralwerkstätten in Regensburg und Nürnberg neue Puffer, so dass sich die LüP von 8.110 mm auf bis zu 8.264 mm bei den gebremsten Wagen änderte. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügeln. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen in der Ursprungsausführung Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 550 mm. Diese wurden ersetzt durch solche mit einer Einbaulänge von 612 mm. In der Skizze nach Blatt 313 aus dem Wagenstandsverzeichnis von 1913 wird für die gebremste Bauform auf der Seite des Bremserhauses ein Puffer mit einer Einbaulänge von 650 mm ausgewiesen. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Bei den gebremsten Wagen war der Wagenkasten einseitig um 400 mm verkürzt für die Bremserbühne. Diese ragte in der Höhe des Bremserhauses über den Puffer.

Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten Speichenradkörper der Bauart 38 mit einem Raddurchmesser von 1027 mm. Die Federung bestand aus sechs 1109 mm langen Federeisen mit einem Querschnitt von 96 × 13 mm.

Bei den Wagen in der gebremsten Ausführung wurden die Räder beidseitig gebremst. Das Bremsgestänge hatte mittige Umlenkhebel in der bayerischen Bauform.

Die Seitenwände der Wagen bestanden aus 4 mm starkem Blech mit außenliegenden Profileisen als Verstärkung. Bei den ungebremsten Wagen waren alle Seitenwände des Wagenkastens abbordbar. Bei einzelnen Wagen konnten die Seiten- und Stirnwände nur mit Hilfe von Werkzeugen abgebaut werden. Das Gerippe der Wagenwände bestand aus U- und Flachprofilen. Der Boden des Laderaums hatte eine Stärke von 40 mm.

Die beidseitigen Ladeöffnungen hatten zweiflügelige, nach außen zu öffnende Türen aus Blech mit eisernen Verstärkungen und einer lichten Ladebreite von 1.500 mm. Die seitlichen Bordwände waren bei allen Wagen 800 mm hoch.

Bei den gebremsten Wagen stand das Bremserhaus auf der rechten Seite der Bremserplattform und ragte über die Kopfschwelle hinaus. Das Bremserhaus war von links her offen und zugänglich, die Handspindelbremse war fast mittig an der Stirnwand angebracht.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fahrwerk Wände Fassungsraum Gewichte Zusatzinfos
Her-
steller
Anz. ab 1875 ab 1896 ab 1909
(1907)
DRG
(ab 1923)
Aus-
gemu-
stert
LüP
[mm]
Höhe
über
SOK
[mm]
Anz.
Achs.
Achs-
stand
[mm]
Le-
nk-
ach-
sen
Brem-
sen-
arten
Stirn-
wände
Seiten-
wände
Lade-
länge
[mm]
Lade-
breite
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[to]
Eigen-
gewicht
[to]
Bemerkungen
Blatt-Nr. 313I
(ehemals 191)
gel. 1870
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
5 15 960–
15 964
54 498–
54 502
Re 54 498–
Re 54 502
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 16,7 13,4 10,0 6,0 Bordhöhe 800 mm;
75 15 965–
16 039
54 503–
54 577
Re 54 503–
Re 54 577
20 16 040–
16 059
54 578–
54 579
Re 54 578–
Re 54 579
8224 3200 2 3590 Pl 1 2 6540 2510 16,0 12,5 10,0 7,0
54 580 <1913
54 581–
54 597
Re 54 581–
Re 54 597
Blatt-Nr. 313II
(ehemals 191)
gel. 1871
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
74 16 060–
16 133
54 598–
54 671
Re 54 598–
Re 54 618
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 16,7 13,4 10,0 6,0 Bordhöhe 800 mm;
Re 54 619 <1913
Re 54 620–
Re 54 671
74 16 134–
16 207
54 672–
54 745
Re 55 672–
Re 54 701
8224 3200 2 3590 Pl 1 2 6540 2510 16,0 12,8 10,0 7,5
Re 54 702 <1913
Re 54 703
Re 54 720
Re 54 721 ?1914
Re 54 722
Re 54 723
Re 54 724 ?1914
Re 54 725
Re 54 745
Blatt-Nr. 313III
(ehemals 191)
gel.1871/72
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
152 16 208–
16 359
54 746–
54 897
Re 54 746–
Re 54 833
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 16,7 13,4 10,0 6,0 Bordhöhe 800 mm;
Re 54 834 <1913
Re 54 835–
Re 54 837
Re 54 838 <1913
Re 54 839
Re 54 840 <1913
Re 54 841–
Re 54 851
Re 54 852 <1913
Re 54 853–
Re 54 857
Re 54 858 <1913
Re 54 859–
Re 54 891
Re 54 892 <1913
Re 54 893–
Re 54 897
Blatt-Nr. 313IV
(ehemals 191)
gel.1872/75
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
100 16 360–
16 459
54 898–
54 997
Re 54 898–
Re 54 997
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 17,5 14,0 10,0 5,5 Bordhöhe 800 mm;
30 16 460–
16 489
54 998–
55 027
Re 54 998–
Re 55 018
8224 3200 2 3590 Pl 1 2 6540 2510 16,4 13,1 10,0 7,6
Re 55 019 <1913
Re 55 020
Re 55 027
Blatt-Nr. 313V
(ehemals 191)
gel. 1875
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
45 16 490–
16 534
55 028–
55 072
Re 55 028–
Re 55 072
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 17,5 14,0 10,0 5,5 Bordhöhe 800 mm;
30 16 535–
16 564
55 073–
55 102
Re 55 073–
Re 55 088
8224 3200 2 3590 Pl 1 2 6540 2510 16,4 13,1 10,0 7,6
Re 55 089 <1913
Re 55 090
Re 55 102
Blatt-Nr. 313VI
(ehemals 191)
gel. 1875
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
45 16 565–
16 609
55 103–
55 147
Re 55 103–
Re 55 127
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 17,5 14,0 10,0 5,5 Bordhöhe 800 mm;
Re 55 128–
Re 55 129
<1913
Re 55 130
Re 55 147
Blatt-Nr. 313VII
(ehemals 191)
gel. 1877
Serie
F
O. O.d. O (siehe
Legende)
Wände abbordbar
Nöll 70 19 660–
19 737
55 148–
55 217
Re 55 148–
Re 55 177
8224 2000 2 3590 2 2 6940 2510 17,5 14,0 10,0 5,5 Bordhöhe 800 mm;
Re 55 178 <1913
Re 55 179
Re 55 217
30 19 738–
19 767
55 218–
55 247
Re 55 218–
Re 55 231
8224 3200 2 3590 Pl 1 2 6540 2510 16,4 13,1 10,0 7,6
Re 55 232 <1913
Re 55 233
Re 55 247

Einzelnachweise

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  1. Dr. Gerd van Rosen - van Hoewel, Länderbahnforum, 12/2005
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juli 1879. 1879.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Gert von Rosen – von Heuwel: offene Güterwagen der bayerischen Ostbahnen (B.O.B.). In: Länderbahnforum. Nr. 11, 2005.
  • Gert von Rosen – von Heuwel: Torf- und Kohlewagen der bayerischen Ostbahnen (B.O.B.). In: Länderbahnforum. Nr. 12, 2005.