Kaiserliches Postamt (Bad Liebenwerda)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ehemaliges Postamt

Daten
Ort Bad Liebenwerda, Schlossstraße 10
Architekt Carl Weiland (1850–1923)
Bauherr dito
Baustil Historismus
Baujahr 1893–1894
Koordinaten 51° 30′ 59,3″ N, 13° 23′ 46,5″ OKoordinaten: 51° 30′ 59,3″ N, 13° 23′ 46,5″ O
Besonderheiten
Baudenkmal Nr. 09135748

Das einstige Kaiserliche Postamt der Kurstadt Bad Liebenwerda ist ein historisches Postgebäude im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Hier befindet es sich in der Schlossstraße 10 im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe der städtischen Kurklinik. Das Bauwerk steht heute unter Denkmalschutz.[1][2]

Baubeschreibung und -geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schlossstraße Bad Liebenwerda mit dem Lubwartturm im Hintergrund

Am Anfang des 19. Jahrhunderts bestand in Liebenwerda nur eine sogenannte Botenpost, welche die städtische Post zur nächstgelegenen Poststation in Koßdorf bringen musste. Koßdorf war bereits seit dem 16. Jahrhundert eine traditionelle Poststation, wo die Postlinie GroßenhainAnnaburg entlang führte. Als man am Ende des 17. Jahrhunderts die Postlinie Leipzig–Breßlau einrichtete, führte sie dann ebenfalls über den Ort. Trotz allem Bemühens erhielt die Stadt Liebenwerda erst mit dem Bau der Straße BerlinDresden eine eigene Poststation. Diese Straße wurde zwischen 1815 und 1827 gebaut und es verkehrte eine Schnellpost, die auch in Liebenwerda Halt machte.[3]

Das Kaiserliche Postamt der Stadt Liebenwerda in der Schlossstraße entstand schließlich in den Jahren 1893 und 1894 am Standort des einstigen Redslobschen Freigut, das bis zu deren Eingemeindung im Jahre 1874 zur Liebenwerdaer Vorstadt Freiwinkel gehörte.[4] Zuvor war es etwa 100 Meter entfernt in einem Gebäude in der Dresdner Straße untergebracht.[5] Dabei handelt es sich um einen verklinkerten zweigeschossigen Ziegelbau mit Walmdach. An der Südseite, als auch an der Ostseite befinden sich von Ziergiebeln bekrönte Mittelrisalite, welche Verzierungen aus Sandstein besitzen. Vom Baustil her wird das Gebäude der Neorenaissance zugeordnet. Als Bauherr zeichnete hier zu jener Zeit der Liebenwerdaer Bauunternehmer Carl Weiland (1850–1923), seineszeichens königlicher Kommissionsrat, verantwortlich, der es nach seinen eigenen Plänen errichten ließ. Das Gebäude, dessen Baukosten 60.000 Mark betrugen, wurde am 1. August desselben Jahres eröffnet.[2][1][6][5]

Weiland überließ das Gebäude anschließend für 3.300 Mark jährlichen Mietzins an den Postfiskus.[2] Ein ähnliches Geschäftsmodell wendete der Unternehmer einige Jahre später auch bei der Errichtung des Kaiserlichen Postamts in der Nachbarstadt Elsterwerda an, welches er im Jahre 1904 ebenfalls selbst errichten ließ und anschließend verpachtete.[7]

Das Bad Liebenwerdaer Postamt wurde in den 1990er Jahren abgewickelt, und eine Postfiliale befindet sich seither nahe dem Markt.[8] Nachdem das Grundstück zuletzt noch von der Deutschen Bundespost als Parkplatz beziehungsweise Standort für ihre Fahrzeuge genutzt wurde, steht es gegenwärtig[9] zum Verkauf beziehungsweise Vermietung.

  • Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 126.
Commons: Kaiserliches Postamt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Memento des Originals vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bldam-brandenburg.de, abgerufen am 13. September 2017.
  2. a b c Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 66.
  3. Friedrich Stoy: Postalisches für Liebenwerda um 1800. In: Die Schwarze Elster. Nr. 378, 1929 (heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt).
  4. M. Karl Fitzkow: Die Hausbesitzerverzeichnisse der alten Stadt Liebenwerda von 1551 bis 1754. In: Die Schwarze Elster. Nr. 489, 1935 (heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt).
  5. a b Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 112.
  6. Das Postamt auf der Homepage der Stadt Bad Liebenwerda, abgerufen am 13. November 2017
  7. Flyer: Kaiserliches Postamt. Ein Haus mit Tradition. (online als PDF-Datei)
  8. Frank Hilbert: „Wenn Pakete Musik machen“ in Lausitzer Rundschau, 22. Dezember 2007
  9. Stand:2017