Kampagne um die Salomonen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kampagne um die Salomonen
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Karte der Salomonen mit dem Vorrücken der Alliierten und der Luftwaffen- und Marinebasen beider Seiten
Datum Januar 1942 bis 21. August 1945
Ort Salomon-Inseln, Britische Salomonen
Ausgang Alliierter Sieg
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Australien Australien
Neuseeland Neuseeland

Japanisches Kaiserreich Japan

Befehlshaber

Chester Nimitz USA
Douglas MacArthur USA
Alexander Vandegrift USA
Robert L. Ghormley USA
William F. Halsey USA
Alexander Patch USA
Frank Jack Fletcher USA
Richmond K. Turner USA
Roy Geiger USA
Theodore S. Wilkinson USA
Oscar Griswold USA
William Rupertus USA
William S. Marchant UK
Eric Feldt AUS
Stanley Savige AUS
Harold Barrowclough NZ

Isoroku Yamamoto
Chūichi Nagumo
Shigeyoshi Inoue
Nishizo Tsukahara
Takeo Kurita
Kiyohide Shima
Jinichi Kusaka
Shōji Nishimura
Gunichi Mikawa
Raizo Tanaka
Hitoshi Imamura
Harukichi Hyakutake
Minoru Sasaki
Hatazo Adachi

Verluste

Tote: 10.600
Gesunkene Schiffe: 40+
Zerstörte Flugzeuge: 800

Tote: ca. 86.000
Gesunkene Schiffe: 50+
Zerstörte Flugzeuge: 1.500

Die Kampagne um die Salomonen war ein großer Feldzug im Pazifikkrieg während des Zweiten Weltkriegs. Die Schlachten auf den Inseln umfassten fast den kompletten Zeitraum des Krieges. Sie begannen im Januar 1942 mit der Landung der Japaner im Norden von Neubritannien und endeten schließlich mit der Kapitulation der Japaner im August 1945 auf Bougainville.

Nachdem Japan mit dem Angriff auf Pearl Harbor und dem gleichzeitigen Anlanden von Truppen im Südostasiatischen Raum den Krieg eröffnet hatte, weiteten sie ihr Einflussgebiet stetig nach Osten aus. Es ging nicht nur darum Besitztümer zu erobern, sondern die natürlichen Ressourcen der eingenommenen Länder auszubeuten und strategische Militärbasen zu errichten, um die weit entfernten japanischen Hauptinseln und das neu gewonnene Imperium zu verteidigen.

Eines der wichtigsten japanischen Ziele war, einen effektiven Verteidigungsgürtel von Britisch-Indien im Westen durch Niederländisch-Indien im Süden und zu Inselbasen im Süd- und Zentralpazifik als südöstliche Verteidigungslinie zu errichten.

Landungen der Japanischen Streitkräfte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Osten wurde dazu die Operation R gestartet, bei der im Januar 1942 die Stadt und der Hafen von Rabaul auf Neubritannien erobert wurde. Für die Japaner war Rabaul in der Folge der wichtigste Außenposten in Südostasien. Im März und April besetzten japanische Streitkräfte einen Flugplatz in Buka im Norden von Bougainville und begannen mit dem Bau eines Flugplatzes (→ Operation BO). Kurz darauf wurde ebenfalls ein Flugplatz sowie ein Marinestützpunkt in Buin im Süden von Bougainville errichtet.

Nach der Besetzung begannen die japanischen Streitkräfte unverzüglich mit dem Ausbau mehrerer Marine- und Luftwaffenstützpunkte mit dem Ziel die Flanke des Angriffes auf Neuguinea zu schützen und eine Verteidigungslinie für den japanischen Hauptstützpunkt Rabaul, das stark befestigt wurde, zu errichten. Außerdem sollten die Versorgungslinien zwischen den USA und Australien mit Neuseeland unterbrochen werden.

Im April 1942 initiierten die japanische Armee und Marine gemeinsam die Operation MO, einen gemeinsamen Plan zur Eroberung von Port Moresby in Neuguinea. Ebenfalls Teil des Plans war eine Marineoperation zur Eroberung von Tulagi in den südlichen Salomonen. Das Ziel der Operation war für die Japaner, ihren südlichen Verteidigungsbereich zu erweitern und Stützpunkte zu errichten, um mögliche zukünftige Fortschritte zu unterstützen.[1]

Um das zu verhindern, begannen die US-Streitkräfte nach dem Sieg in der Schlacht um Midway mit einer Gegenoffensive und landeten am 7. August 1942 auf der Insel Guadalcanal. In der Folge landeten die US-Streitkräfte unterstützt von Streitkräften aus Australien und Neuseeland auf weiteren Salomonen-Inseln um den befestigten Platz Rabaul zu isolieren. In einem Zermürbungsfeldzug fügten die Alliierten den japanischen Streitkräften schwere, unersetzliche Verluste zu. Auf einigen Salomonen-Inseln und nicht angegriffenen Stützpunkten verteidigten sich japanische Kräfte noch bis zum Kriegsende, während die Schlacht um die Salomonen sich zur Schlacht um Neuguinea entwickelte.

Südliche Salomonen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

→ Hauptartikel: Japanische Invasion von Tulagi (Operation SN)

Am 3. Mai 1942 konnten japanische Einheiten mit Teilen der 3. Kure-Speziallandungseinheit unter dem Kommando von Generalmajor Horii Tomitarō die Salomonen-Insel Tulagi einnehmen.[2]

→ Hauptartikel: Schlacht um Guadalcanal (Operation Watchtower)

Im Frühsommer weiteten die Japaner ihr Gebiet dann auch auf Guadalcanal aus und begannen einen kleinen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Honiara zu errichten, genannt Lunga Point.

In der Nacht zum 7. August 1942 brachte die Task Force 61 unter Vizeadmiral Frank Jack Fletcher rund 19.000 amerikanische Marineinfanteristen in Stellung und landete auf Guadalcanal und auf der etwas nördlich gelegenen, kleineren Insel Tulagi. Die hart umkämpfte Schlacht um Guadalcanal dauerte bis zum 9. Februar 1943.[3][4]

Zwischen dem 7. und 15. April 1943 wurden durch die japanische 11. Luftflotte und von Trägerflugzeugen der 3. Flotte Angriffe gegen die Insel Guadalcanal und gegen Port Moresby, die Oro Bay und die Milne Bay im Südosten Neuguineas durchgeführt.[5]

Operation Vengeance

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Operation Vengeance war ein von den Amerikanern gestartetes Unternehmen auf den Salomonen. Es fand am 18. April 1943 statt und führte zum Tod des japanischen Admirals Yamamoto Isoroku. Eine Staffel Langstreckenjäger, die vom amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Henderson Field auf Guadalcanal startete, schoss den auf Bougainville anfliegenden Bomber mit dem japanischen Admiral an Bord nahe dem Flugfeld von Buin ab.[6]

Operation SO und SE

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offensivattacken der kaiserlich japanischen Streitkräfte am 7., 12. und 16. Juni 1943 auf US-amerikanische Stützpunkte auf den Russell-Inseln und im Gebiet rund um Guadalcanal um die Offensive der Alliierten im Nordwesten entlang der Kette der Salomonen-Inselgruppe zu verlangsamen oder zu unterbinden.[7][8][A 1]

Zentrale Salomonen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

New Georgia (Operation Toenails)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Teil der Operation Cartwheel landeten amerikanische Einheiten zwischen dem 20. Juni und 25. August 1943 auf Inseln des New-Georgia-Archipels. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Hauptinsel New Georgia, auf der die Japaner bei Munda Point ein strategisch wichtiges Flugfeld angelegt hatten. Die Landungen begannen dort am 2. Juli.[9]

In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli 1943 sollten Verstärkungstruppen des japanischen Heeres nach Vila auf Kolombangara gebracht werden. Im Kula-Golf in der Nähe von New Georgia kam es dabei zu einer Seeschlacht mit amerikanischen Schiffen.[10]

Bei einer weiteren Fahrt des Tokyo Express zur Anlandung von Truppenverstärkungen in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli 1943 vor Kolombangara kam es wiederum zu einem Seegefecht mit amerikanischen Schiffen.[11]

Eine Seeschlacht im Rahmen des Feldzuges zur Rückeroberung der New-Georgia-Inselgruppe fand zwischen den Inseln Vella Lavella und Kolombangara in der Nacht vom 6. auf den 7. August 1943 statt.[10][12]

Einnahme von Vella Lavella (Operation Dogeared)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Morgengrauen des 15. August 1943 landeten US-amerikanische Truppen auf Vella Lavella. Die Kämpfe mit den japanischen Einheiten dauerten bis zum 9. Oktober des Jahres an.[13]

Seeschlacht bei Vella Lavella

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der verlorenen Schlacht um die Insel Vella Lavella begannen die Japaner mit der Evakuierung ihrer Truppen. Dabei kam es in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober 1943 zu einer Seeschlacht mit amerikanischen Schiffen. Trotz einiger Verluste konnten die Japaner ihre Evakuierungsmission erfolgreich fortsetzen.[12]

Vom 25. September an begannen die Japaner unter dem Druck der alliierten Streitkräfte mit der Evakuierung ihrer Truppen von den Inseln Kolombangara und Vella Lavella. Die Operation SE dauerte bis zum 7. Oktober 1943.[14]

Nördliche Salomonen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Treasury-Inseln (Operation Goodtime)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landung alliierter Streitkräfte Neuseelands und der Vereinigten Staaten auf den Treasury-Inseln am 27. Oktober 1943.[15]

Choiseul (Operation Blissful)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landung US-amerikanischer Streitkräfte auf der Insel Choiseul am 27. Oktober 1943.[16]

Kaiserin-Augusta-Bucht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. November begann mit einer Landung der 1st Marine Division der US-Marines in der Kaiserin-Augusta-Bucht die Operation Cherryblossom auf der Westseite der Insel Bougainville. In der Nacht vom 1. auf den 2. November versuchte eine japanische Flotte die Landungsaktion zu verhindern. Der Angriff konnte jedoch abgewehrt werden.[12]

.Die Kampfhandlungen, bei denen die alliierten Einheiten der Vereinigten Staaten, Australiens und Neuseelands gegen die Truppen des Japanischen Kaiserreichs um die Einnahme der Insel Bougainville kämpften, begannen mit den amerikanischen Landungen am Kap Torokina am 1. November 1943 und endeten mit der Kapitulation der japanischen Streitkräfte gegenüber den australischen Einheiten auf Bougainville am 21. August 1945.[17]

Green Islands (Operation Squarepeg)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neuseeländische 3. Division landete am 15. Februar 1944 auf den Green Islands, die bis zum 27. Februar von den sich dort befindenden japanischen Einheiten befreit wurden.[18]

  1. Die hier genannte Operation SE ist nicht zu verwechseln mit der später ausgeführten Operation SE zur Evakuierung der japanischen Truppen von Kolombangara und Vella Lavella.
  • John Prados: Islands of Destiny: The Solomons Campaign and the Eclipse of the Rising Sun. Penguin, 2012, ISBN 978-1-101-60195-2.
  • Anna Annie Kwai: Solomon Islanders in World War II : an Indigenous perspective. Anu Press, 2017, ISBN 978-1-76046-166-9.
  • William L. McGee: The Solomons Campaigns, 1942-1943: From Guadalcanal to Bougainville, Pacific War Turning Point. BMC Publications, 2000, ISBN 978-0-9701678-7-3.
Commons: Kampagne um die Salomonen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Steven Bullard: Japanese army operations in the South Pacific area: NewBritain and Papua campaigns, 1942–1943. Übersetzt aus dem Senshi Sōsho. Hrsg.: Australian War Memorial. Canberra 2007, ISBN 978-0-9751904-8-7 (englisch, japanisch: Senshi sōsho: Minami Taiheiyō Rikugun sakusen. Tokyo 1969.).
  2. Jürgen Rohwer: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Mai 1942. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart 2007 bis 2024, abgerufen am 27. März 2024.
  3. Richard B. Frank: Guadalcanal, The Definitive Account of the Landmark Battle. Penguin Books USA Inc., 1992, ISBN 0-14-016561-4 (englisch).
  4. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II – Operation Watchtower. Hrsg.: Taylor & Francis Ltd. 2013, ISBN 978-0-415-71087-9 (englisch, codenames.info [abgerufen am 27. März 2024]).
  5. John Miller, Jr.: United States Army in World War II - The War in the Pacific, CARTWHEEL: The Reduction of Rabaul. The I Operation. In: www.ibiblio.org/hyperwar. OFFICE OF THE CHIEF OF MILITARY HISTORY, DEPARTMENT OF THE ARMY, WASHINGTON, D.C., 1959, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  6. Hiroyuki Agawa: The Reluctant Admiral: Yamamoto and the Imperial Navy. Hrsg.: Kodansha International Ltd. 2000, ISBN 978-4-7700-2539-5 (englisch).
  7. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II – Operation SO. Hrsg.: Taylor & Francis Ltd. 2013, ISBN 978-0-415-71087-9 (englisch, codenames.info [abgerufen am 27. März 2024]).
  8. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II – Operation SE. Hrsg.: Taylor & Francis Ltd. 2013, ISBN 978-0-415-71087-9 (englisch, codenames.info [abgerufen am 27. März 2024]).
  9. John Miller, Jr.: US Army in WWII: CARTWHEEL--The Reduction of Rabaul. Chapter VI - Toenails: The Landings in New Georgia. In: www.ibiblio.org/hyperwar. OFFICE OF THE CHIEF OF MILITARY HISTORY, DEPARTMENT OF THE ARMY WASHINGTON, D.C., 1959, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  10. a b Charles D. Melson: Up the Slot: Marines in the Central Solomons. In: www.ibiblio.org/hyperwar. Marine Corps Historical Center, 1993, S. 6, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  11. Jane Cotty: Remembering the Battle of Kolombangara. In: National Museum of the Royal New Zealand Navy. 12. Juli 2018, abgerufen am 27. März 2024 (britisches Englisch).
  12. a b c Samuel Eliot Morison: Breaking the Bismarcks Barrier. History of U.S. Naval Operations in World War II. Hrsg.: U. S. Naval Institute. Band 6, 2010, ISBN 978-1-59114-552-3, S. 212 ff. (englisch).
  13. Jürgen Rohwer: Chronik des Seekrieges 1939–1945, August 1943. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart 2007 bis 2021, abgerufen am 28. März 2024.
  14. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II – Operation SE. Hrsg.: Taylor & Francis Ltd. 2013, ISBN 978-0-415-71087-9 (englisch, codenames.info [abgerufen am 29. März 2024]).
  15. John N. Rentz: USMC Monograph--Marines in the Central Solomons. CHAPTER 4 Subsidiary Operations. In: www.ibiblio.org/hyperwar. Historical Branch, Headquarters, U.S. Marine Corps, 1946, abgerufen am 29. März 2024 (englisch).
  16. Greg Bradsher: Operation Blissful. In: Prologue Magazine. The U.S. National Archives and Records Administration, 15. August 2016, abgerufen am 29. März 2024 (englisch).
  17. John Miller, Jr.: US Army in WWII: CARTWHEEL--The Reduction of Rabaul. CHAPTER XII – The Invasion of Bougainville. In: www.ibiblio.org/hyperwar. OFFICE OF THE CHIEF OF MILITARY HISTORY DEPARTMENT OF THE ARMY, WASHINGTON, D.C., 1959, abgerufen am 29. März 2024 (englisch).
  18. Oliver A. Gillespie: Official History of New Zealand in the Second World War 1939–45 THE PACIFIC. _The Capture of Green Islands. In: Victoria University of Wellington. WAR HISTORY BRANCH, DEPARTMENT OF INTERNAL AFFAIRS, WELLINGTON, NEW ZEALAND, 1952, abgerufen am 29. März 2024 (englisch).