Kampfgericht (Handball)

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Die beiden Schiedsrichter (in Gelb) bilden zusammen mit dem Kampfgericht (in Orange) üblicherweise die Offiziellen bei einem Handballspiel

Das Kampfgericht beim Handballspiel besteht aus Zeitnehmer und Sekretär. Sie unterstützen die beiden Schiedsrichter bei der Spielleitung. Das Kampfgericht ist für die ordnungsgemäße Durchführung des Spiels verantwortlich und übernimmt spezifische Aufgaben, die im offiziellen Regelwerk festgelegt sind. Die englische Bezeichnung des Zeitnehmers lautet time keeper und die des Sekretärs lautet score keeper.[1] Sofern es ein Spiel erfordert oder bei Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene gehört ein Technischer Delegierter ebenfalls zum Kampfgericht.

Aufgaben des Zeitnehmers

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Der Zeitnehmer trägt die Hauptverantwortung für die Spielzeit, das Time-out und die Hinausstellungszeit hinausgestellter Spieler. Er überwacht die gesamte Spielzeit und sorgt dafür, dass die Spieluhr korrekt läuft. Bei Unterbrechungen, wie Time-outs oder Hinausstellungen, ist es seine Aufgabe, die Zeit entsprechend anzuhalten und wieder zu starten. Sollte keine öffentliche Zeitmessanlage vorhanden sein, informiert der Zeitnehmer die Mannschaftsverantwortlichen über die gespielte oder noch verbleibende Zeit, insbesondere nach einem Time-out. Der Zeitnehmer übernimmt auch die Verantwortung für das Auslösen des Schlusssignals zur Halbzeit und zum Spielende. Falls die Zeitmessanlage nicht für die Anzeige von Hinausstellungszeiten eingerichtet ist, platziert der Zeitnehmer Karten auf dem Zeitnehmertisch, auf denen die Zeit des Wiedereintritts und die Nummer des hinausgestellten Spielers vermerkt sind.

Aufgaben des Sekretärs

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Der Sekretär ist hauptsächlich für die Verwaltung der Spielerlisten und das Spielprotokoll zuständig. Er überwacht das Eintreten von Spielern, die nach Spielbeginn ankommen, und stellt sicher, dass keine nicht teilnahmeberechtigten Spieler am Spiel teilnehmen. Der Sekretär führt das offizielle Spielprotokoll und dokumentiert alle relevanten Ereignisse während des Spiels, einschließlich Toren, Strafen und Auszeiten.

Gemeinsame Aufgaben des Kampfgerichts

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Beide, Zeitnehmer und Sekretär, teilen sich einige gemeinsame Verantwortungen. Dazu gehört die Kontrolle der Anzahl der Spieler und Mannschaftsoffiziellen im Auswechselraum sowie das Aus- und Eintreten von Auswechselspielern. Sie sind auch für das Zählen der Anzahl der Angriffe nach der Versorgung eines Spielers auf der Spielfläche zuständig, wobei diese Entscheidung als Tatsachenfeststellung gilt. Generell sollte der Zeitnehmer alle notwendigen Spielunterbrechungen vornehmen.

Bei Wechselfehlern muss der Zeitnehmer das Spiel sofort unterbrechen und die Schiedsrichter auf den Regelverstoß hinweisen. Bei unsportlichem Verhalten im Auswechselraum oder bei anderen Gründen soll der Zeitnehmer die nächste Spielunterbrechung abwarten und dann die Schiedsrichter informieren. Der Zeitnehmer ist jedoch nicht befugt, eine persönliche Strafe gegen einen Spieler oder Mannschaftsoffiziellen auszusprechen. Das Kampfgericht kann in diesem Fall nur auf die Unsportlichkeit hinweisen. Haben die Schiedsrichter die Regelwidrigkeit nicht selbst auch wahrgenommen, können sie in diesem Fall lediglich eine informelle Ermahnung aussprechen.

Aufgaben des Technischen Delegierten

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Ein Technischer Delegierter soll in erster Linie die ordnungsgemäße Durchführung eines Spiels gewährleisten.[2] Im offiziellen Regeltext wird die Rolle eines Delegierten zwar gesondert erwähnt, aber nicht ausführlich definiert.

Der Delegierte soll sicherstellen, dass das Spiel regelkonform abläuft, möglichst Situationen vermeiden, die zu einem offiziellen Einspruch führen könnten und die Schiedsrichter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen. Insofern ist die Aufgabe eines Delegierten ungefähr vergleichbar mit dem eines Vierten Offiziellen beim Fußball, mit der Ausnahme, dass der Delegierte keinen Schiedsrichter bei einem Ausfall ersetzen darf. Die Verantwortung auf der Spielfläche tragen weiterhin allein die Schiedsrichter; in diesem Sinne ist der Delegierte ausdrücklich auch kein Oberschiedsrichter. Der Delegierte nimmt jedoch an allen Besprechungen der Schiedsrichter und des Kampfgerichts teil.

Während des Spiels sitzt der Delegierte am Zeitnehmertisch, um die Auswechselräume zu überblicken und bei Bedarf einzugreifen. Ein wesentlicher Teil seiner Aufgabe besteht darin, das Verhalten der Mannschaftsoffiziellen und Spieler im Auswechselraum zu überwachen und bei Verstößen einzugreifen. Neben der Überwachung des Verhaltens im Auswechselraum ist der Delegierte auch für die ordnungsgemäße Zeitmessung und den korrekten Spielstand verantwortlich und unterstützt damit das Kampfgericht.

Der Technische Delegierte muss bei Bedarf die Schiedsrichter veranlassen, das Spiel zu unterbrechen und kann diese auf Fehler, die nicht in den Bereich der Tatsachenfeststellung fallen und zu einem Einspruch führen könnten, aufmerksam machen. Der Delegierte kann die Schiedsrichter zudem veranlassen, progressive Strafen gegen Mannschaftsoffizielle auszusprechen, wenn diese sich nicht regelkonform verhalten. Die Schiedsrichter sind dann – anders als beim Zeitnehmer – verpflichtet, persönliche Strafen gemäß Weisung des Delegierten auszusprechen.

Nach dem Spiel kontrolliert er das Spielprotokoll, um sicherzustellen, dass alle Eintragungen ordnungsgemäß vorgenommen wurden.

Einzelnachweise

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  1. Rules of the Game (Indoor Handball)
  2. DHB-Spielordnung